UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
kompakt

kurz

Druckansicht

 
 
Stundenplan

 
 
 Extras
 
alle markieren

alle Markierungen löschen

Ausgabe als XML

 
 

Lehrveranstaltungen

 

Kunst- und kulturhistorische Perspektiven auf Konsum und Amüsement im östlichen Europa

Dozent/in:
Magdalena Burger
Angaben:
Seminar/Übung, 2 SWS, ECTS: 8, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Je nach Bedarf können 2, 4, 6 oder 8 ECTS erworben werden!
Termine:
Einzeltermin am 28.5.2021, 14:00 - 18:00, U5/02.18
Einzeltermin am 29.5.2021, 9:00 - 18:00, U5/02.18
Einzeltermin am 18.6.2021, 14:00 - 18:00, U5/02.18
Einzeltermin am 19.6.2021, 9:00 - 18:00, U5/02.18
Die Vorbesprechung findet über MS Teams statt.
Vorbesprechung: Montag, 19.4.2021, 18:00 - 20:00 Uhr
Voraussetzungen / Organisatorisches:
WICHITGE HINWEISE ZUR LEHRVERANSTALTUNG
Die Lehrveranstaltung findet voraussichtlich teilweise in Präsenzform statt. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an mailto:magdalena.burger@uni-bamberg.de. Alle weiteren Informationen werden vor Vorlesungsbeginn über E-Mail und einen dazugehörigen VC-Kurs bekanntgegeben.

Geplant ist eine (virtuelle) Exkursion nach Prag Anfang Juli. Nähere Informationen dazu bei der Vorbesprechung.
Inhalt:
Seit der Industrialisierung und zunehmenden Urbanisierung im 19. Jahrhundert haben sich Konsum und Amüsement als Merkmale moderner Gesellschaften entwickelt. Im Seminar wird von der Prämisse ausgegangen, dass Konsum- und Unterhaltungskulturen sowie Werbung als Indikatoren für die Einstellungen und Werte einer Gesellschaft angesehen werden können. Ausgehend vom 19. Jahrhundert bis zum Zerfall der Sowjetunion ergibt sich für die slavischsprachigen Länder aufgrund unterschiedlicher politischer und sozioökonomischer Rahmenbedingungen ein sehr heterogenes Bild. Denn Konsum im östlichen Europa bedeutete nicht (nur) lange Warteschlangen vor staatlichen Geschäften: Was wir hier haben, ist einfach eine andere Form der Konsum- und Industriegesellschaft. (Václav Havel, 1978)

Aus einer kulturhistorischen Perspektive werden wir uns mit verschiedenen Konsumfeldern wie Ernährung, Gesundheit, Haushalt, Luxusgüter und Genussmittel, Mode und Beauty beschäftigen. Damit verbunden sind Themen wie soziale Differenzierung, Geschlecht und Materialität. Die Rolle der Werbung soll mit ihren unterschiedlichen Aufgaben besondere Berücksichtigung finden. Neben dem Shopping werden wir uns auch weiteren Formen des Amüsements widmen, die sich u.a. im Stadtbild der Metropolen manifestieren. Im Mittelpunkt stehen insbesondere Orte des Konsums und Vergnügens wie Kaufhäuser, Restaurants, Bars, Cafés, Passagen, Kinos, Vergnügungsparks, die wiederum einer spezifischen Architektur folgen. Für diese soziokulturelle Phänomene eröffnet sich somit eine architektur- und kunsthistorische Perspektive. Konsum und Amüsement wurden überhaupt auf vielfache Weise in der Kunst verhandelt: als beliebtes Motiv (z.B. Szenen des Vergnügens: Feste, Musik, Tanz, Alkohol), in eigenen Kunstrichtungen wie der Sots Art (Soviet Pop Art) oder im uvre einzelner Künstlerinnen und Künstler (z.B. Christo).
Empfohlene Literatur:
  • Bren, Paulina & Neuburger, Mary (Eds.): Communism Unwrapped: Consumption in Cold War Eastern Europe. Oxford, 2013.
  • Crowley, David (Ed.): Pleasures in socialism. Leisure and luxury in the Eastern Bloc. Evanston, 2010.
  • Falk, Pasi & Campbell, Colin: The Shopping Experience. London, 1997.
  • Hausbacher, Eva, Huber, Elena & Hargaßner, Julia (Ed.): Fashion, consumption and everyday culture in the Soviet Union between 1945 and 1985. München, 2014.
  • König, Wolfgang: Kleine Geschichte der Konsumgesellschaft. Konsum als Lebensform der Moderne. 2. Aufl. Stuttgart, 2013.
  • Vihavainen, Timo & Bogdanova, Elena (Eds.): Communism and consumerism. The Soviet alternative to the affluent society. Leiden, Boston, 2016.

 

Von Helden, Heroen und Übermenschen: Heldenkult und Kulturheros in der Slavia vom 18. Jahrhundert bis heute

Dozent/in:
Magdalena Burger
Angaben:
Seminar/Übung, 2 SWS, ECTS: 8, Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Je nach Bedarf können 2, 4, 6 oder 8 ECTS erworben werden!
Termine:
Mo, 10:00 - 12:00, U5/02.22
Die Veranstaltung findet grundsätzlich online (MS Teams) statt. Sie wird durch einzelne Präsenztermine ergänzt.
Voraussetzungen / Organisatorisches:
WICHITGE HINWEISE ZUR LEHRVERANSTALTUNG
Die Lehrveranstaltung findet voraussichtlich über Microsoft Teams statt. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an mailto:magdalena.burger@uni-bamberg.de. Alle weiteren Informationen werden vor Vorlesungsbeginn über E-Mail und einen dazugehörigen VC-Kurs bekanntgegeben.
Inhalt:
Seit dem Beginn der Pandemie sind die (außer-)gewöhnlichen Leistungen einzelner Menschen (und Berufsgruppen) wieder vermehrt ins öffentliche Bewusstsein gerückt: Als sog. Corona-Heldinnen und -Helden wurden sie für ihren Einsatz beklatscht, bedankt, (mehr oder weniger) gewürdigt. Das Grundbedürfnis der Held:innenverehrung erscheint dabei als eine Konstante der Menschheitsgeschichte. So nimmt die klassische Figur des Helden, die uns bereits seit der Antike begegnet, auch einen wichtigen Stellenwert in der slavischen Mythologie ein (z.B. Bylinen).

Eine besondere Form sind die sog. Kulturheroen, die als Gründer nationaler Kulturen verehrt werden und sich zum Symbol kollektiver Identitäten entwickelt haben. Analog zum Kult des politischen Führers wurden beispielsweise in der Sowjetunion seit den 1930er Jahren solche kulturellen Stifterfiguren installiert, die v.a. zur Schaffung ideologisch gefärbter nationaler Narrative dienten (z.B. Aleksandr Pu kin, Taras ev enko). Zugleich bedurfte es immer auch lebendiger Heldinnen und Helden, die als real erfahrbare Vorbilder und Schlüsselfiguren agierten (z.B. Fliegerheld:innen, Held:innen der Arbeit, Held:innen des Orbits, Sportheld:innen). Diese wurden medial auf ganz unterschiedliche Weise konstruiert in Form von Gemälden, Denkmälern, Postern, Filmen, Texten, im Radio, in der Presse etc. und durch verschiedene Kultpraktiken geehrt (z.B. Gedenkfeiern).

Im Seminar werden wir uns mit ausgewählten Heldentypen in der Slavia vom 18. Jahrhundert bis heute beschäftigen. Ein Schwerpunkt wird auf den sozialistischen Heldinnen und Helden des 20. Jahrhunderts liegen, deren Konstruktionsmuster und Bedeutungszuschreibungen analysiert werden sollen. Dabei sollen exemplarisch wichtige Motive und Prozesse wie etwa die Vita des Helden, die Heldentat, die Konstruktion durch die Partei (Botschaften) und die Rezeption durch die Bevölkerung (Bedeutungen) aufgezeigt werden. Ausgehend davon soll die Rolle der Heldinnen und Helden in den vergangenen und heutigen Gesellschaften diskutiert werden.
Empfohlene Literatur:
  • Andronikashzvili, Zaal (u. a.) (Hg.): Kulturheros. Genealogien. Konstellationen. Praktiken. Berlin, 2017.
  • Carlyle, Thomas: Helden, Heldenverehrung und das Heldentümliche in der Geschichte. Sechs Vorlesungen. Berlin, Weltgeist-Bücher-Verl.-Ges., [ca. 1925].
  • Fitzpatrick, Sheila: Everyday Stalinism. Ordinary Life in Extraordinary Times: Soviet Russia in the 1930s. New York, Oxford Univ. Press, 1999.
  • Gerovitch, Slava: Soviet Space Mythologies. Public Images, Private Memories, and the Making of a cultural identity. Pittsburgh, Univ. of Pittsburgh Press, 2015.
  • Günther, Hans: Der sozialistische Übermensch. M. Gork ij und der sowjetische Heldenmythos. Stuttgart (u.a.), 1993.
  • Kissel, Wolfang Stephan: Der Kult des toten Dichters und die russische Moderne. Pu kin Blok Majakovskij. Köln, Böhlau, 2004.
  • Sartorti, Rosalinde: On the Making of Heroes, Heroines and Saints. In: Culture and Entertainment in Wartime Russia. Ed. by Richard Stites. Bloomington, Indiana Univ. Press, 1995. 176-193.
  • Satjukow, Silke & Gries, Rainer (Hg.): Sozialistische Helden. Eine Kulturgeschichte von Propagandafiguren in Osteuropa und der DDR. Berlin, 2002.



UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof