UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Veranstaltungskalender

 
 
Vorlesungsverzeichnis >> Zentrale und wissenschaftliche Einrichtungen >> Bamberger Zentrum für Lehrerbildung (BAZL) >>

  Grammatikalisierung und Stigmatisierung [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Renata Szczepaniak

Angaben
Hauptseminar
2 SWS
Zentrum für Mittelalterstudien, Ab 8.5. findet die Veranstaltung in Raum MG2/01.03 statt!
Zeit und Ort: Di 10:15 - 11:45, MG2/01.03; Bemerkung zu Zeit und Ort: Beginn: 1. Semesterwoche

Voraussetzungen / Organisatorisches
Modulprüfung: Referat und Hausarbeit

Alternativer Leistungsnachweis: Am Ende des SoSe 2018 wird eine am Lehrstuhl für deutsche Sprachwissenschaft initiierte studentische Tagung zum Thema „Sprache und Gesellschaft“ stattfinden, an deren Organisation auch Renata Szczepaniak beteiligt ist (genauere Informationen im dazugehörigen Kommentar im Abschnitt "Vorlesungen"). Nach Rücksprache mit der Dozentin können interessierte TeilnehmerInnen des HS „Grammatikalisierung und Stigmatisierung“ anstelle des Referats im Seminar einen wissenschaftlichen Kurzvortrag bei dieser Tagung halten. Sie werden bei der Vorbereitung dieses Vortrags von Ihrer Dozentin intensiv begleitet und betreut. Statt der Hausarbeit kann der schriftlich ausformulierte Tagungsbeitrag auf dem Tagungsblog veröffentlicht werden. Diese Leistung bildet die Grundlage der Benotung im Rahmen der Modulprüfung.

Wenn Sie sich für die aktive Teilnahme an der studentischen Tagung und damit für den alternativen Prüfungsmodus entscheiden, ist der Besuch der Methodenübung zum Schwerpunktthema „Sprache und Gesellschaft“. Methodische Grundlagen des linguistischen Arbeitens: Datenerhebung, -aufbereitung und -auswertung bei Stefan Hartmann und Eleonore Schmitt verpflichtend, die Sie auf den Vortrag vorbereitet. Durch die Teilnahme am Methodenkurs und den erfolgreichen Leistungsnachweis im Hauptseminar kann in den Masterstudiengängen ein vollständiges Modul absolviert werden.

Verbindliche FlexNow-Anmeldung und FlexNow-Abmeldung für alle Lehrveranstaltungen vom 19.03.2018, 10.00 Uhr bis 27.04.2018, 23.59 Uhr.

Modulzuordnung

BA Germanistik
  • Deutsche Sprachwissenschaft: Vertiefungsmodul (6 ECTS, mündliche Prüfung)

LA Gymnasium
  • Deutsche Sprachwissenschaft: Intensivierungsmodul / Wahlpflichtmodul / Examensmodul (je 8 ECTS, Hausarbeit)

MA Deutsche Sprachwissenschaft (beide Schwerpunkte)
  • Modul Germanistische Sprachwissenschaft I - III / Erweiterungsbereich (je 8 ECTS, Hausarbeit)

MA Deutsche Sprachwissenschaft (Schwerpunkt Systematische und historische Sprachwissenschaft)
  • Modul Sprachtheorie und Sprachvergleich / Sprachgeschichte / Erweiterungsbereich (je 8 ECTS, Hausarbeit)
  • Profilmodul (10 ECTS, mündliche Prüfung)

MA Deutsche Sprachwissenschaft (Schwerpunkt DaF)
  • Erweiterungsbereich (8 ECTS, Hausarbeit)
  • Profilmodul (10 ECTS, mündliche Prüfung)

MA WiPäd Dpplwpfl
  • Deutsche Sprachwissenschaft: MA-Aufbaumodul (8 ECTS, Hausarbeit)

MA Medieval Studies
  • Deutsche Sprachwissenschaft: Mastermodul I: Hist. Sprachwissenschaft (7 ECTS mit V, Hausarbeit)

MA Deutscche Philologie des Mittelalters und der frühen Neuzeit
  • Deutsche Sprachwissenschaft: Modul Deutsche Philologie IV: Deutsche Sprachgeschichte I (Hausarbeit)
  • Modul Deutsche Philologie V: Deutsche Sprachgeschichte II (mündliche Prüfung)

MA Germanistik
  • Deutsche Sprachwissenschaft: Modul Sprachwissenschaft II (8 ECTS, Hausarbeit)
  • Modul Sprachtheorie und Sprachvergleich (8 ECTS, Portfolio)

Exportmodul
  • Teilnahme nur nach persönlicher Beratung in der Sprechstunde

Inhalt
Dieses Seminar ist der Grammatikalisierung – einem zentralen Thema der historischen Linguistik – gewidmet, d.h. es beschäftigt sich mit dem Wandel der Grammatik und der grammatischen Strukturen. Neben den „erfolgreichen“ Grammatikalisierungsprozessen, in denen grammatische Strukturen des Standarddeutschen entstanden sind, werden auch „gescheiterte“ Grammatikalisierungen betrachtet, die durch Stigmatisierungen blockiert wurden/werden.

Im ersten Teil des Seminars werden „erfolgreiche“ Grammatikalisierungen analysiert. Hierzu bietet das Deutsche in seiner Entwicklung viele Grammatikalisierungspfade, von denen einige auch in vielen anderen Sprachen beschritten werden (Entwicklung des Definitartikels aus dem Demonstrativpronomen), andere wiederum eher selten, z.B. das Futurauxiliar werden aus dem germ. Vollverb werþana 'wenden, sich drehen'. Die Mechanismen der Grammatikalisierung (v.a. Metapher, Metonymie, konversationelle Implikatur) dienen dabei als Sprungbrett für die Grammatikalisierung, weil sie zur Umdeutung (sog. Reanalyse) führen. Sie entspringen unserem Drang nach einerseits Expressivität und andererseits Ökonomie. So findet in der Entwicklung vieler Konjunktionen eine Umdeutung einer ursprünglich zeitlichen in eine logische Relation statt: (zeitlich: Gleichzeitigkeit) Während sie schlief, telefonierte er > (logisch: adversativ) Während es dieses Jahr zu trocken ist, hat es letztes Jahr zu viel geregnet.

Im zweiten Teil des Seminars wenden wir uns den „gescheiterten“ Grammatikalisierungen zu. Dazu gehören u.a. die sog. tun-Periphrase (z.B. Lesen tue ich gerne), die den Eingang in die Grammatik der Standardsprache nicht vollzogen hat, den am-Progressiv (ich bin am Lesen), dessen „regionaler“ Charakter die Aufnahme in die Grammatik der Standardsprache blockiert, oder die Grammatikalisierung von Präpositionen. So wird im Deutschen die Entwicklung vieler Präpositionen aufgehalten: Sie „verharren“ in der frühen Stufe der Grammatikalisierung, was sich in der Genitivrektion äußert. Dies betrifft u.a. die Präposition wegen, die als fortgeschritten grammatikalisierte Präposition den Dativ regieren kann, deren ursprüngliche Genitivrektion weiterhin als die bessere Option gilt. In allen drei Fällen handelt es sich um Stigmatisierungen, die den Fortgang der Grammatikalisierung aufhalten.

Empfohlene Literatur
Ein Kurs im Virtuellen Campus wird bereitgestellt.

Szczepaniak, Renata (22011): Grammatikalisierung im Deutschen. Eine Einführung. Tübingen.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Projektgruppe WegE - Qualitätsoffensive Lehrerbildung

Hinweis für Web-Redakteure:
Wenn Sie auf Ihren Webseiten einen Link zu dieser Lehrveranstaltung setzen möchten, verwenden Sie bitte einen der folgenden Links:

Link zur eigenständigen Verwendung

Link zur Verwendung in Typo3

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof