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  Mensch, Mulle und Moral. Einführungsvorlesung Anthropologie und Ethik [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Christian Illies

Angaben
Vorlesung
2 SWS
Zeit und Ort: Do 16:00 - 18:00, U2/00.25

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA Philosophie: Basismodul 2, 4, Vertiefungsmodul 1, 3 MA Philosophie: Schwerpunktmodule („Praktische Philosophie“ I und II, „Anthropologie“ I und II, „Freie Spezialisierung“ I und II, Praktische Philosophie), MA Ethik im öffentlichen Raum: Kernmodul 3 MA Öffentliche Theologie: Kernmodul 3; LA Gym: Basismodul 2, 4, Vertiefungsmodul LA4 LA GS/HS/RS: Basismodul 2, 4, EWS: EWS-Module 1, 2

Inhalt
Für lange Zeit dürften die Mullen als Krone der Schöpfung gegolten haben. Schon vor 20 Millionen Jahre errichteten sie in den Halbwüsten Ostafrikas ihre ersten Reiche. Mit emsigem Fleiß betrieben sie dort Bergbau und gruben riesige Höhlensysteme unter dem heißen Wüstenboden, in denen sie friedlich unter einer Königin lebten. Die führte ihr Reich mit fester Hand. Die recht kleinen Mullen wohnen dort in großen Wohngemeinschaften eng beieinander; aber obgleich sie keine Kleidung kennen und so stets nackt fast aufeinander hocken, sind sie sehr züchtig und praktizieren Monogamie. Mit der pikanten Besonderheit, dass der Ehemann nach dem Akt sehr schnell altert und stirbt. Aber abgesehen davon sind Mullen fast unverwüstlich, die Frauen werden uralt ohne zu altern, und sie kennen keine Krankheiten. Selbst, wenn man sie stundenlang radioaktiv bestrahlt, bleiben sie ganz unversehrt. Kurzum: Die Mulle ist eigentlich nicht mehr zu toppen. Doch dann schwang sich der Mensch hinunter auf den Boden der ostafrikanischen Savannenlandschaft und mit seinem ersten aufrechten Schritt wurde alles anders. Denn dieser „nackte Affe“ ist zwar nicht so robust wie Mullen, aber doch wesentlich komplexer. Mit seinem großen Verstand und praktischen Geschick konnte er Ungeheures leisten - die Welt benennen und begreifen, Werkzeuge machen und Feuer entzünden, und schließlich sogar Sudokus lösen. Aber das war erst der Anfang; denn vor allem unterschied er Gut und Böse und begann deswegen seinen Artgenossen, seltener auch sich selbst, zu sagen, was sie zu tun und lassen hätten. Die Moral war geboren! Und die Mulle als Krone der Schöpfung durch den Menschen ersetzt. Deswegen geht die Vorlesung auch nicht um Mullen, sondern vor allem um dieses eigenartig-wunderbare Vermögen – und dem, was mit ihm erreicht wird. Was heißt es, ein moralisches Tier zu sein? Und was ist eigentlich die Moral? Dafür werden wir uns von der Urgeschichte lösen müssen und das Verhältnis Anthropologie (im Sinne eines Verstehens, was der Mensch ist) und Ethik (im Sinne eines Nachdenkens über das moralisch geregelte, aber auch gut Leben) allgemeiner bedenken. Es werden Ausflüge in die Handlungstheorie, das Selbstverhältnis und die Selbstwerdung unternommen, aber auch das Wechselspiel von Kultur und Natur, von Intersubjektivität und Gesellschaft zu Sprache anschauen. Stets unter dem Blickwinkel der ethischen Frage, nach dem was ist und was werden soll – und der anthropologischen Frage, wie ein so seltsames Wesen wie der Mensch dazu in der Lage ist. Und wie er sich dadurch grundsätzlich über die Mulle und den Rest erheben kann.

Institution: Projektgruppe WegE - Qualitätsoffensive Lehrerbildung

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