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  England und Frankreich im Mittelalter [Import]

Dozent/in
Prof. Dr. Klaus van Eickels

Angaben
Vorlesung
2 SWS, benoteter Schein
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Zentrum für Mittelalterstudien, Zentrum für Interreligiöse Studien, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium, Basismodul Mittelalterliche Geschichte(Typ II/III) und Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Exportmodul, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte (Typ II/III), Ergänzungsmodule
Zeit und Ort: Mo 12:00 - 14:00, Raum n.V.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Veranstaltung findet online auf MS-Teams statt. Näheres wird im VC-Kurs bekannt gegeben.

Inhalt
Die Vorlesung England und Frankreich im Mittelalter lenkt den Blick auf die beiden Königreiche, deren Entwicklung und Konkurrenz vom 12. Jahrhundert an die Geschichte Westeuropas entscheidend bestimmte. Während Frankreich aus den spätkarolinigischen Teilungen des Frankenreiches hervorgegangen war, entstand England durch den Zusammenschluss angelsächischer Königreiche. In beiden Reichen spielten die Normanneneinfälle eine wichtige Rolle: Das westfränkisch-französische Königtum hatte durch sein weitgehendes Versagen in der Normannenabwehr an weltlicher Autorität verloren, kompensierte dies aber durch einen besonderen Ausbau seiner sakralen Legitimierung; diese Grundlagen bestimmten auch die weitere Entwicklungsmöglichkeiten der Kapetinger, die 987 die Nachfolge der westfränkischen Karolinger antraten. In England, das bereits früh den Normanneneinfällen ausgesetzt war, standen im frühen 11. Jahrhundert weite Gebiete unter dänischer Herrschaft; schon unter Eduard dem Bekenner, der in der Normandie aufgewachsen war, wuchs dann der normannische Einfluss stark an. Mit der Schlacht von Hastings 1066 wurde die Normandie mit dem Königreich England verbunden. Ihren Festlandsbesitz konnten die englischen Könige im 12. Jahrhundert stark ausbauen. Die häufige Abwesenheit des Herrschers förderte den Ausbau einer effizienten Verwaltung und machte den englischen König zum reichsten und handlungsfähigsten Herrscher Europas. Im 13. Jahrhundert gelang es den französischen Königen jedoch große Teile des englischen Festlandsbesitzes und im Zuge der Albigenserkreuzzüge auch Südfrankreich ihrem Bereich tatsächlicher Herrschaftsausübung anzugliedern und so den zunächst auf die unmittelbare Umgebung von Paris und Orléans beschränkten „Sanktionsbereich“ der französischen Krone auf den gesamten „Legitimationsbereich“ auszudehnen, in dem sie als Könige anerkannt waren. Dieser Expansionsprozess wurde sowohl weltlich als auch religiös legitimiert: Aufbauend auf die das „geschriebene Recht“ der neuangegliederten südfranzösischen Gebiete, beanspruchten die Experten des römischen Rechts (Legisten) für den König die Stellung eines „Kaisers in seinem Königreich“; das „Parlement de Paris“ wurde zum obersten Gerichtshof Frankreichs. Zugleich rechtfertigte der französische König als „allerchristlichster König“ sein Ausgreifen nach Südfrankreich mit der Bekämpfung der südfranzösischen Katharer/Albigenser als Ketzer. Innerhalb von nur einem Jahrhundert wurde der französische König damit zum wichtigsten politischen Akteur Europas. Die verbliebenen Besitzungen der englischen Könige auf dem Festland in Südwestfrankreich (Gascogne) aber standen dem Ausbau der kapetingischen Königsmacht weiterhin entgegen. Der daraus resultierende Konflikt eskalierte im 14. Jahrhundert zum Hundertjährigen Krieg, der sich mit Unterbrechungen bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts hinzog und Anlass zur Ausbildung eines französischen und englischen Nationalbewusstseins gab. Die Geschichte Englands und Frankreichs ist im Mittealter in so vielfältiger Weise miteinander verschränkt, dass sie nur bei gemeinsamer Betrachtung der manchmal gegenläufigen, oft aber komplementären Entwicklungen verstanden werden kann.

Empfohlene Literatur
Ehlers, Joachim, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, Darmstadt 2009; Ehlers, Joachim / Müller, Heribert / Schneidmüller, Bernd (Hrsg.), Die französischen Könige des Mittelalters. Von Odo bis Karl VIII. 888-1498, München 1996; Hallam, Elizabeth M., Capetian France 987-1328, London/New York 2020; Krieger, Karl-Friedrich, Geschichte Englands von den Anfängen bis zum 15. Jahrhundert, München 1990; Vollrath, Hanna (Hrsg.). Die englischen Könige im Mittelalter : von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III., München 2009; Majorie Chibnall, The Debate on the Norman Conquest, Manchester 1999; Allmand, Christopher T., The Hundred Years War. England and France at war c. 1300 - c. 1450, Cambridge 1988

Englischsprachige Informationen:
Title:
England und France in the Middle Ages

Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 100

Institution: Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Bamberg (ZLB)

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