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  Thementag "Globales Lernen in Schule und Unterricht. Fächerübergreifende Bildung zur Förderung der Orientierungs- und Handlungsfähigkeit in einer vernetzten Weltgesellschaft"

Dozentinnen/Dozenten
Prof. Dr. Pascal Fischer, Dr. Adrianna Hlukhovych, Prof. Dr. Kai Nonnenmacher, Dr. Benjamin Reiter

Angaben
Vorlesung und Übung
Präsenz/Online parallel

Gender und Diversität, Kultur und Bildung, Nachhaltigkeit, FIBS: E214-ZLB/23/319477-1
Zeit und Ort: Einzeltermin am 20.1.2023 9:00 - 14:15, U7/01.05; Bemerkung zu Zeit und Ort: Online-Übertragung via Zoom: https://uni-bamberg.zoom.us/j/63948565381

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung in FlexNow: zwischen 05.09.2022 und 24.10.2022 unter Fakultätsübergreifende Einrichtungen / ZLB
Modulzuordnung:
Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul A
Kulturelle Bildung. Grundlagenmodul B
Kulturelle Bildung: Kulturelle Diversität in Bildungskontexten (Erweiterungsstudium "Individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern")

Inhalt
Verflechtungen auf kultureller, politischer und wirtschaftlicher Ebene sowie damit zusammenhängende, weltumspannende Probleme fordern Schüler:innen mehrfach heraus: Auf räumlicher Ebene erfordert die Entgrenzung der nationalen Gesellschaften und eine zunehmende Verflechtung von Regionen im globalen Maßstab die Fähigkeit zur räumlichen Bestimmung im glokalen Kontext, um mit der wahrgenommenen Offenheit der Räume umzugehen. Auf zeitlicher Ebene fordert die Beschleunigung des sozialen Wandels die individuelle Zukunftsplanung heraus, was zur Suche nach Gewissheiten führt, der durch eine kritische Reflexion von Geschichte und Gegenwart begegnet werden kann. Auf sachlicher Ebene erschwert die steigende Informationsmenge und Komplexität Entscheidungsfindungen, weshalb es notwendiger wird, mit dem wachsendem Nichtwissen kompetent umzugehen und gleichzeitig mögliche Fernwirkungen eigener Handlungen abschätzen zu können. Auf sozialer Ebene schließlich führt die Individualisierung von Lebenskonzepten zu einem Wertepluralismus, wodurch Vertrautheit als auch Fremdheit gleichermaßen gewürdigt werden müssen, indem beispielsweise Spannungen multiperspektivisch begegnet wird und vermeintliche Fremdheit durch transversale Bezüge aufgehoben werden kann.
Schüler:innen müssen angesichts dieser Herausforderungen von Globalität einerseits eine Orientierung für das eigene Leben finden, indem sie sich in der globalisierten Welt kulturell und räumlich verorten können. Andererseits benötigen sie eine handlungsleitende Vision für eine gerechte Weltgesellschaft, um darin als politisch mündige Bürger:innen partizipieren zu können. Globales Lernen im Sinne der Global Citizenship Education bearbeitet diese doppelte Herausforderung. Anhand globaler Themen und Perspektivierungen wird die Fähigkeit zum Erkennen und Verstehen der Verwobenheit verschiedener Regionen auf globaler Ebene angebahnt und Schüler:innen beim problemlösenden und wertebildenden Umgang mit hybriden und transkulturellen Räumen unterstützt. Globales Lernen ist dabei eine fächerübergreifende Aufgabe der Schulen, da die vernetzte Weltwirtschaft ebenso in den Blick genommen werden sollte, wie komplexe und diffuse Machtstrukturen und die globalen Kommunikationskanäle und Sprachen. Eine gelingende Lebensführung im Kontext von Globalität benötigt also das Zusammenspiel der Fächer.
Lehrkräfte sind hier herausgefordert, den Überblick zu globalen Zusammenhängen zu erhalten und die lebensweltlichen bzw. sinnstiftenden Bezüge zu den Schüler:innen herzustellen, um Lernangebote zu entwickeln, die Orientierungs- und Handlungsfähigkeit in einer komplexen Weltgesellschaft ermöglichen. Der Thementag richtet sich somit an (angehende) Lehrkräfte aller Fächer der Sekundarstufe I und II. Er soll den (Lehramts-)Studierenden und Lehrkräften die Herausforderungen verdeutlichen und Wege diskutieren, die einen zielführenden Unterricht im Sinne des Globalen Lernens anbahnen.

PROGRAMM

BLOCK I
9:00 – 10:00 Uhr
Prof. Dr. Annette Scheunpflug (Universität Bamberg)
Globalität lehren – empirische Befunde zu den didaktischen Herausforderungen globalen Lernens (Vortrag)
In dieser Einführung werden empirische Befunde zur spezifischen Qualität und Herausforderungen des „Lernens von Globalität“ vorgestellt. Was bedeuten sie für Lehrer:innen und für die didaktische Gestaltung von Unterricht? Dazu werden fachübergreifende Impulse gegeben, die dann in den nachfolgenden fachspezifischen Überlegungen konkretisiert werden.

BLOCK II
Session A
10:15 – 11:25 Uhr
Katharina Beuter (Universität Bamberg)
Von ELFen und anderen Riesen: Weltsprachen im Klassenzimmer (Workshop)
Die Beliebtheit und feste Verankerung insbesondere von Englisch, Spanisch und Französisch im Fächerkanon der modernen Fremdsprachen an deutschen Schulen gründet sich vor allem auf deren überregionaler Geltung als weltweit bedeutende Kommunikationsmittel. In einer unüberschaubaren Vielfalt von sozialen, räumlichen und inhaltlichen Kontexten nutzen und prägen Menschen verschiedener sprachlich-kultureller Herkunft diese gemeinsamen Verkehrssprachen. Wird der schulische Unterricht jedoch der globalen Wirklichkeit dieser Sprachen auch gerecht? Welche Fähigkeiten brauchen Schüler:innen, um als global citizens Weltsprachen in häufig wechselnden kommunikativen Situationen zu verstehen und erfolgreich einzusetzen? Diese Fragen sollen am Beispiel des Englischen als weltweit bedeutendster Verkehrssprache beleuchtet werden. Zentrale Erkenntnisse aktueller Forschungen zu Englisch als lingua franca (ELF) werden zunächst in einem Impulsvortrag vorgestellt und auf didaktische Implikationen untersucht. In Kleingruppen wird anschließend der Frage nachgegangen, inwiefern der bayerische LehrplanPLUS die modernen Fremdsprachen als Weltsprachen konzipiert und welche konkreten Maßnahmen im Sprachunterricht umgesetzt werden können, um globales Lernen zu ermöglichen.
Dr. Sabine Zelger (Universität Wien)
Aus der imperialen Lebensweise hinausschreiben? Erproben und reflektieren fächerintegrativer Schreibverfahren im Unterricht (Workshop)
Was ist die imperiale Lebensweise? Gibt es Alternativen? Und mit welchen Herausforderungen ist Unterricht konfrontiert, der Bewusstsein schaffen möchte, ohne zu deprimieren und zu beschämen? Nach Klärung dieser Fragen in einem kurzen Input werden anhand von Materialien, die sich in Geschichten und auf Bildern mit der imperialen Lebensweise und deren fatalen Verstrickungen und Auswirkungen auseinandersetzen, Schreibverfahren vorgestellt und erprobt. Inwiefern ermöglichen sie eine lustvolle und ermutigende Auseinandersetzung mit Folgen unserer Lebensweise? Was spricht für eine Eignung fiktionaler Materialien aus der Perspektive der verschiedenen Fächer? Diesen Fragen soll in einer abschließenden Reflexionsrunde nachgegangen werden.

Session B
11:30 – 12:40 Uhr
Dr. Benjamin Reiter (Universität Bamberg)
Die nationale Brille ablegen. Globalgeschichtliche Perspektiven zur Orientierung in der Weltgesellschaft (Workshop)
Historische Bildung kann zum kultursensiblen und machtkritischen Umgang mit räumlich ausdifferenzierten Abhängigkeitsverhältnissen beitragen und so die Orientierung der Lernenden in der Welt unterstützen. Gleichzeitig scheint historische Bildung aber häufig inhaltlich und perspektivisch national ausgerichtet zu sein. Wie kann im Unterricht diese nationale Brille abgelegt werden? Im Impulsvortrag werden an Schulbuchdarstellungen nationale bzw. eurozentrische Perspektiven problematisiert und darauf aufbauend Einsatzmöglichkeiten globalgeschichtlicher Perspektiven als Alternativen skizziert. Im Anschluss werden Kleingruppen (bayerische) Lehrpläne nach geeigneten Themenfeldern für globalgeschichtliche Perspektiven untersuchen und mögliche Fragestellungen bzw. Stundenskizzen für einen globalgeschichtlichen Unterricht entwerfen. Anschließend wird über die Herausforderungen des Einsatzes globalgeschichtlicher Perspektiven im Unterricht diskutiert.
Dr. Janosch Freuding (Universität Bamberg)
Sensibilisierung für Othering-Prozesse in interreligiöser Bildung (Vortrag)
Während interreligiöser Lernvorgänge sind immer wieder Othering-Prozesse, Prozesse des "Fremdmachens", zu beobachten – die im schlimmsten Fall gesellschaftliche Ausgrenzungsstrukturen reproduzieren. Der Vortrag fundiert den Kontext Othering kulturtheoretisch und veranschaulicht damit einhergehende unterrichtliche Mechanismen. Daraus werden Perspektiven für eine othering-sensible Lehrer:innenbildung abgeleitet, die Prozessen des „Fremdmachens“ wirksam entgegentritt.

BLOCK III
13:00 – 14:15 Uhr
Globales Lernen durch Schulentwicklung und fächerübergreifenden Unterricht? Podiums- und Abschlussgespräch mit:
Katharina Beuter (Universität Bamberg)
Dr. Janosch Freuding (Universität Bamberg)
Dr. Benjamin Reiter (Universität Bamberg)
Prof. Dr. Annette Scheunpflug (Universität Bamberg)
Dr. Susanne Timm (Universität Bamberg)
Dr. Sabine Zelger (Universität Wien)
Im Abschlussgespräch werden die Inhalte und Ergebnisse der Workshops dem Plenum vorgestellt. Im Anschluss werden die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der (fach-)didaktischen Methoden und Ideen sowie das Potenzial und die Herausforderungen eines fächerübergreifenden globalen Lernens diskutiert.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Special theme day "Global Learning in the Classroom"

Credits: 1

Zusätzliche Informationen
www: https://www.uni-bamberg.de/zlb/k-r/kultur-und-bildung/ringvorlesung-thementag/

Institution: Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Bamberg (ZLB)

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