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  S/PS Im Schatten der Grabung - Archäologie als Konfliktfeld geplünderter Kulturstätten und gestohlener Objekte (Archäologie im Konflikt)

Dozent/in
Prof. Dr. Till Sonnemann

Angaben
Seminar/Proseminar
Präsenz + Online-Anteile
2 SWS, benoteter Schein
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, für aktuelle Infos bitte im VC anmelden
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, U2/02.04

Inhalt
Archäologie war niemals unpolitisch. Funde dienten zum Beweisen nationaler Ursprünge, der Untermauerung von Gebietsansprüchen oder der Vorführung kultureller Überlegenheit. In Faszination an fremden Kulturen eigneten sich Kolonialmächte die Kulturgüter besetzter Gebiete an. Unklare Besitzverhältnisse, geschichtliche Unkenntnis, Bestechung, Lug und Trug ermöglichten das Außer-Landes-Bringen ausgegrabener Schätze. Unter dem Deckmantel der Diplomatie wurde gestohlen und gehehlt, Kulturgut als exotische Ware unter den europäischen Mächten verteilt. Das Gebaren des IS im Nahen Osten, und ganz aktuell Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigen deutlich, wie schutzlos Kulturgüter auch heute in Konflikten sind. Kriegsparteien beschlagnahmen, plündern und veräußern diese, ihre Entwendung oder Zerstörung verankert die Erniedrigung im kulturellen Gedächtnis der beraubten Bevölkerung. Das Seminar soll an aktuellen Themen anknüpfen und zurückblicken: Heinrich Schliemanns 200. Geburtstag ist ein prominenter Anlass, die Themen Raubgut und Kriegsbeute zu diskutieren. Warum stehen in europäischen Museen komplette antike Gebäudestrukturen? Objekte mit unklarer Herkunft dominieren so manche private Sammlung. Wie sind sie dorthin gekommen? Jahrelang wurden Restitutionsforderungen an westliche Museen von diesen abgeblockt und ignoriert. Erst seit wenigen Jahren werden kritische Stimmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Transnational arbeitende Expertenteams suchen gezielt nach Objekten zweifelhafter Herkunft in Museen und privaten Sammlungen und prangern illegale Vorgänge an. Der Druck hat dazu geführt, dass Institutionen selbst begonnen haben Provenienzforschung zu betreiben, bei der die vollständige Biografie von Objekten aus umstrittenen Besitzverhältnissen erforscht und beleuchtet wird. Es gibt heute wissenschaftliche Möglichkeiten, um illegalen Vorgängen entgegenzutreten, die Zerstörung von Kulturdenkmälern zu dokumentieren und die Herkunft von Objekten zu erschließen, um diese zu repatriieren. Verschwundene und zerstörte Objekte können aus Bildern digital wieder erstellt und so für die Nachwelt erhalten werden. Welche Interessengruppen sind dabei involviert? Welche rechtlichen Möglichkeiten haben sie? Welche aktive Rolle spielen Museen und Auktionshäuser? Angesichts aktueller Krisen wird im Seminar das Thema Archäologie in und umstrittene Kulturgüter aus Konfliktregionen beleuchtet. Erörtert werden auch Projekte die im Bereich Kulturgutschutz tätig sind. Teilnehmende sollen Personen und Interessengruppen selbst aktiv kontaktieren und um eine Stellungnahme bitten.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Archaeology, looted cultural sites and stolen objects

Credits: 9

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 12

Institution: Juniorprofessur für Informationsverarbeitung in der Geoarchäologie

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