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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

  Raubkunst, Fälschungen, Provenienz - Was ist und wozu dient Provenienzforschung?/Stolen art, forgeries, provenance - Why do we need provenance research? (Raubkunst)

Dozent/in
apl. Prof. Dr. G. Ulrich Großmann

Angaben
Seminar/Hauptseminar
2 SWS
Erweiterungsbereich
Zeit und Ort: Einzeltermin am 17.5.2014 10:00 - 18:00, KR12/02.01
Vorbesprechung: 9.4.2014, 12:15 - 13:45 Uhr, Raum KR12/02.01

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA KG: Aufbaumodul "KG der Moderne" (Modul 17,18); Master KG: Methoden der KG (Modul 1); Nachholmodul II (Modul 11)
Einführung: Mittwoch, 09.04.2014, 12 - 14 Uhr, Raum KR12/02.01; Do, 15.05.2014, 10-17 Uhr in Bamberg, Historisches Museum Fr, 16.05.2014, 10-18 Uhr in Nürnberg, GNM, Kornmarkt 1 (Konferenzraum) Sa, 17.05.2014, 10-17 Uhr, Bamberg, KR12/02.01 (Hochzeitshaus)

Inhalt
Spektakuläre Nachrichten der letzten drei Jahre, die mit Kunstgeschichte zu tun haben, betreffen in erster Linie Aspekte der Raubkunst einerseits und der Kunstfälschung andererseits. Museen sollen Kunstwerke zurückgeben, die sie angeblich oder tatsächlich unrechtmäßig erworben haben. Öffentliche und private Sammlungen entsorgen Kunstwerke, die für viel Geld erworben wurden, sich aber nun als Fälschung herausstellen. Gemeinsamkeit zwischen diesen beiden Themen ist die "Provenienzforschung". Was ist Provenienzforschung? Welche Rolle spielt sie wirklich? Muss der Kunsthistoriker so etwas beherrschen oeder betrifft das Thema Anwälte und Historiker? Hat Provenienzforschung nur etwas mit NS-Raubkunst zu tun oder handelt es sich um eine grundlegende Methode für die Kunstgeschichte generell? (Immerhin war "Provenienzforschung" außerhalb von Berlin noch nie Thema eines Universitätsseminars und dort wird sie vor allem im Zusammenhang mit der NS-Raubkunst gesehen). Das Seminar erklärt die Grundbegriffe und führt in die Methode ein und erläutert Wege, aber auch Probleme, die Herkunft von Kunstwerken zu erforschen, aber auch die Frage zu klären, ob es sich um ein Original oder eine Fälschung handelt. Es klärt die grundlegende Bedeutung für die Kunstgeschichte generell.
1. Block Kunstsammlung und Raubkunst Dieser Block behandelt einführend historische Kunsterwerbungen am Beispiel ägyptischer Obelisken, die heute z.B. in Rom und Paris stehen, aber auch der napoleonischen Plündunderungsaktionen, mit denen der Louvre gefüllt werden sollte. Anschließend stehen die Raubzüge insbesondere der Nazis im Mittelpunkt des Blocks, in einem Beitrag auch die Beutekunstzüge sowjetischer Truppen, die sich durch einen Aktenbestand nachweisen lassen, der heute im GNM liegt (zugänglich über Veröffentlichungen). Dieser Block findet im Historischen Museum in Bamberg statt (Do,15.05.2014 - 09:45-17:00 Uhr) und wird durch einen Beitrag des Museums über Provenienz abgeschlossen (s.3. Tag).

2. Block Original, Dublette, Kopie und Fälschung Die Kunstgeschichte lehrt gerne das einmalige Kunstwerk, das Unikat. Doch es gibt von vielen Kunstwerken mehrere Versionen. Was ist hier original? Wo immer ein Kunstmarkt war, gab es aber auch Fälschungen, manchmal auch unabhängig vom Kunstmarkt (Malskat!). An prominenten Beispielen wird über Fälschungen, aber auch deren (oft schwierige) Identifizierbarkeit diskutiert.
3. Block Provenienzforschung Kunstwerke haben eine Geschichte - bei Fälschungen ist diese mitunter sehr kurz. Sowohl unter Gesichtspunkten der Kulturgeschichte als auch denen der Identifizierung von Raubkunst oder von Fälschungen spielt die Erforschung der Provenienz eine entscheidende Rolle. Doch wie kann man Provienzen ermitteln? Der Block beschäftigt sich mit Forschungsmethoden, Hilfsmitteln (z.B. Beschriftungen, Bezeichnungen auf dem Kunstwerk), möglichen Quellen (Akten und Publikationen von Verkäufen, z.B. Auktionskatalogen). Daneben wird auch über rechtliche Aspekte diskutiert und die Lost-Art-Datenbank vorgestellt.

Empfohlene Literatur
Raubkunst B. Savoy: Französischer Kunstraub in Deutschland um 1800 (2 Bde., frz.) Pawlowsky, Verena und Harald Wendelin (Hrsg.): Enteignete Kunst. Raub und Rückgabe Österreich von 1938 bis heute. o.O. 2006 Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste Magdeburg (Hrsg.): Verantwortung wahrnehmen. NS Raubkunst Eine Herausforderung an Museen, Bibliotheken und Archive. Magdeburg 2009 Aalders, Gerard: Geraubt! Die Enteignung jüdischen Besitzes im Zweiten Weltkrieg. Köln 2000 (urspr. Den Haag 1999, nl.) Heuss, Anja: Kunst- und Kulturgutraub. Eine vergleichende Studie zur Besatzungspolitik der Nationalsozialisten in Frankreich und der Sowjetunion. Heidelberg 2000 Hartung, Hannes: Kunstraub in Krieg und Verfolgung. Berlin 2005 (zugl. jurist. Diss. Zürich 2004) Gurlitt (Zum Fall s. umfangreiche Pressedokumentation, u.a. vom Verband Deutscher Kunsthistoriker)
Provenienz Netta, Irene und Lisa Kern: Provenienzforschung. www.lenbachhaus.de/blog/?p=1121 [Zugriff am 22.1.14; sehr kurzer Einführungstext] Paul, Stefan: Werkzeuge für die Provenienzforschung in Bibliotheken und Informationseinrichtungen Möglichkeiten und Grenzen untersucht anhand ihrer WEB-Angebote. [http://edoc.hu-berlin.de/series/berliner-handreichungen/2013-347/PDF/347.pdf; Zugriff am 22.1.14] Grebe, Anja: Die Erfindung Dürers. Petersberg 2013

Fälschungen Bredekamp, Horst: Galilei der Künstler. Berlin 2007 (dazu Hanno Rauterberg: Der gefälschte Mond. In: Die Zeit, Feuilleton, 27.12.2013) [Zur Galilei-Fälschung s. auch umfangreiches Material im Internet] Welzel, Barbara: Vom inneren Blick des Kenners . Der Marburger Grünewald-Fund 1949. In: Zs. des dt. Vereins für Kunstwiss. 49/50, 1995-1996, Berlin 1997 [mit wichtigen Lit.-Verweisen] Winkler, Friedrich: Der Marburger Gründewaldfund. In: Zs. [des dt. Vereins] für Kunstwiss. VI, Berlin 1952, S. 155-180 Schmidle, Nicholas: A very rare book. In: New Yorker, 16.12.2013, vol. 89 issue 41

Englischsprachige Informationen:
Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30
www: http://www.uni-bamberg.de/kunstgesch1/

Institution: Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere für Mittelalterliche Kunstgeschichte

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