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  Die jungen Wilden des 15. Jahrhunderts

Dozent/in
Dr. Björn Statnik

Angaben
Seminar
2 SWS, benoteter Schein
Studium Generale, Erweiterungsbereich
Zeit und Ort: Do 18:15 - 19:45, KR12/00.05

Voraussetzungen / Organisatorisches
Für Studierende im Bachelor-Studiengang Kunstgeschichte: Basis-/Aufbaumodul Kunstgeschichte des Mittelalterls – Modul 7, 8, 9, 10; Basis-/Aufbaumodul Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit - Modul 11, 12, 13, 14; Für Studierende im Master-Studiengang Kunstgeschichte: Kunstgeschichte des Mittelalters II - Modul 4; Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit II – Modul 6; Nachholmodul II – Modul 11; Für Studierende im Bachelor-Studiengang Medieval Studies: Kunstgeschichte des Mittelalters I-IV Für Studierende im Master-Studiengang Medieval Studies: Kunstgeschichte des Mittelalters I

Inhalt
Nachdem die europäische Kunst um 1400 von einer erstaunlich einheitlichen, entkörperlicht-schönlinigen Formensprache – dem „Schönen“ oder „Internationalen Stil“ – bestimmt wurde, brechen sich in den ersten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts in Italien und den burgundischen Niederlanden neue Kunst-Strömungen Bahn, die sich durch eine seit der Antike nicht mehr gekannte Wirklichkeitserfassung auszeichnen und heute als Beginn der Renaissance bzw. der frühneuzeitlichen Kunst angesehen werden. Auch in Deutschland werden diese Umwälzungen mit ihrem neuen Zugriff auf die umgebende Welt wahrgenommen. Doch führt dies hier keineswegs zu einem sofortigen Anschluss an diese Entwicklung und zu einer vollständigen Übernahme der in Italien und den Niederlanden entdeckten malerischen Mittel der Wirklichkeitswiedergabe. Vielmehr kommt es nur bei einem Teil der deutschen Maler ab den 1420er Jahren zu einer Auseinandersetzung mit diesen neuen Kunst-Strömungen, während der überwiegende Teil dem „Schönen Stil“ treu bleibt; und selbst jene, die sich mit den neuen Darstellungsformen beschäftigen, rezipieren diese eher selektiv. Dabei folgen sie aber nicht nur den plastisch-kubischen Figuren-Bildungen van Eycks, sondern entwickeln hieraus – fast wie in einer Art Gegenbewegung – oftmals abstrakt-reduziert aufgefasste Formen oder tendieren zu einer expressiv-übersteigerten Ausdrucksweise mit einer Neigung zum Hässlichen. All dies scheint von einem bis dahin unbekannten Bewusstsein für die Möglichkeiten künstlerischen Gestaltens zu zeugen. Interessanterweise sind uns von vielen dieser Maler, die sich solch neue Ausdrucksformen zu erschließen suchen, die Namen überliefert, so dass sich die Frage stellt, ob hier nicht nur Bestrebungen eines Kunstwollens festzustellen sind, sondern hierin auch ein im Entstehen begriffenes Künstlerbewusstsein zum Ausdruck kommt. In diesem Seminar sollen dementsprechend diese Maler in den Fokus genommen, sich den eben formulierten Thesen zugewandt und gefragt werden, ob sich bei diesen Malern anhand ihrer Ausdrucksmittel und Darstellungsformen bereits gegen Mitte des 15. Jahrhunderts auch in Deutschland ein eigenes Kunst- sowie ein aufkeimendes Künstler(selbst)verständnis ausmachen lässt.

Empfohlene Literatur
Da zu dieser Künstler-Generation und den Fragen, die mit diesem Seminar angegangen werden sollen, noch kein Überblickswerk geschrieben wurde, kann man als Einführung hierfür fast nur die entsprechenden Kapitel in Alfred Stanges großer, aber in weiten Teilen schon überholter Publikation zur Deutschen Malerei der Gotik nutzen: Stange, Alfred: Deutsche Malerei der Gotik, 11 Bde., (Nachdruck) Nendeln 1969, bes. Bd. III – V und VIII – XI. Nur gelegentlich existieren etwas übergreifender angelegte Darstellungen zu bestimmten Lokalschulen: Liedke, Volker: Die Münchner Tafelmalerei und Schnitzkunst der Spätgotik - Teil 2: Vom Pestjahr 1430 bis zum Tod Ulrich Neun- hausers 1472, in: Ars Bavarica 29/30, 1982, S. 1 – 156. Möhring, Helmut: Die Tegernseer Altarretabel des Gabriel Angler und die Münchner Malerei von 1430 – 1450, München 1997. Wien 1450: Der Meister von Schloss Lichtenstein und seine Zeit (Ausst.-Kat. Wien), hrsg. v. Agnes Husslein-Arco u.a., Wien 2013. Meistenteils muss man jedoch gleich auf die Monographien, Ausstellungskataloge und Aufsätze zu den einzelnen Künstlern zurückgreifen: Die Karlsruher Passion. Ein Hauptwerk Straßburger Malerei der Spätgotik (Ausst.-Kat. Karlsruhe), hrsg. v. Stefan Roller, Ostfildern 1996 Köllermann, Antje-Fee: Conrad Laib. Ein spätgotischer Maler aus Schwaben in Salzburg, Berlin 2007. Konrad Witz (Ausst.-Kat. Basel), hrsg. v. Kunstmuseum Basel, Ostfildern 2011. Röhrig, Floridus (Hrsg.): Der Albrechtsaltar und sein Meister, Wien 1981. Stefan Lochner. Meister zu Köln, (Ausst.-Kat. Köln), hrsg. v. Frank Günter Zehnder, Köln 1993.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 8

Institution: Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere für Neuere und Neueste Kunstgeschichte

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