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  Tintoretto

Dozent/in
Prof. Dr. Wolfgang Brassat

Angaben
Hauptseminar
Rein Präsenz
2 SWS, benoteter Schein
Studium Generale, Erweiterungsbereich, Anmeldung zur Lehrveranstaltung im VC-Kurs ab dem 01.10.2022!
Zeit und Ort: Di 14:15 - 15:45, KR12/00.05

Voraussetzungen / Organisatorisches
Für Studierende im Bachelor-Studiengang Kunstgeschichte ab dem 4. Semester: Aufbaumodul Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit I, II.
Für Studierende im Master-Studiengang Kunstgeschichte: Methoden der Kunstgeschichte I; Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit I, II, III, IV.

Inhalt
Jacopo Tintoretto gehört zu den bedeutendsten venezianischen Künstlern des Cin-quecento. Als Leiter einer großen Werkstatt, in der auch seine Kinder Domenico und Marietta arbeiteten, schuf er ein gewaltiges Oeuvre, das Abnehmer in ganz Europa fand. Von Anbeginn seiner bemerkenswerten Karriere zog der kleinwüchsige Sohn eines venezianischen Färbers, der nach Meinung vieler Autoren Autodidakt war, aber auch Kritik auf sich. Trotz ihrer Bewunderung seiner Fähigkeiten mahnten Autoren wie Aretino und Andrea Calmo den notorischen Schnellmaler zur Geduld und Besonnenheit. Giorgio Vasari nannte ihn den „tollsten Kopf” (il più terribile cervello), der sich je der Malerei gewidmet habe, und kritisierte seine Verstöße gegen das Ethos gediegener Handwerksarbeit. Noch Jacob Burckhardt bezichtigte den Maler der „gewissenloseste(n) Suddelei“. Die antiklassischen Werke Tintorettos, die vor allem in der Spätzeit oft ein gesteigertes Pathos und eine visionäre Bildlichkeit auszeichnet, wurden häufig als Ausdruck einer tief empfundenen Frömmigkeit bewertet, zuweilen auch mit der Gegenreformation assoziiert, aber auch als reine Kunstwerke gedeutet, in denen der Maler, wie Jean-Paul Sartre meinte, sich nur widerwillig an die „blödsinnigen Drehbücher“ der Kirche gehalten habe. Im Rahmen des HS sollen Leben und Werk Tintorettos, darunter natürlich die Gemälde im Dogenpalast und sein umfangreicher Bildzyklus in der Scuola di San Rocco, insbesondere seine Konkurrenz mit Tizian und Veronese und seine Beurteilung in der älteren Kunstliteratur behandelt werden. Vorgesehen ist zudem das Studium von Originalen in der Oberen Pfarre in Bamberg und in der Alten Pinakothek in München.

Empfohlene Literatur
Erich von der Bercken/August L. Mayer: Jacopo Tintoretto, 2 Bde., München 1923. Eduard Hüttinger: Der Bilderzyklus Tintorettos in der Scuola di San Rocco zu Venedig, Zürich 1962. Karl M. Swoboda: Tintoretto: Ikonographische und stilistische Untersuchungen, München/Wien 1982. Paolo Pallucchini/Paola Rossi: Tintoretto: Le opere sacre e profane, 2 Bde., Venedig 1982. Carlo Ridolfi: The Life of Tintoretto and of his Children Domenico and Marietta. Translated and with an Introduction by Catherine and Robert Enggass, University Park, Penns. 1984. Claudia Bühler: Ikonographie und Entwicklung der Abendmahlsdarstellungen im Oeuvre Tintoret-tos, Bergisch Gladbach/Köln 1989. Elaine Banks: Tintoretto´s Religious Imagery of the 1560´s, Ann Arbor 1994. Roland Krischel: Das Sklavenwunder. Bildwelt und Weltbild, Frankfurt/M. 1994. Roland Krischel: Tintoretto, Reinbeck bei Hamburg 1994. Roland Krischel: Tintoretto und die Skulptur der Renaissance in Venedig, Weimar 1994. Giandomenico Romanelli: Tintoretto. La Scuola Grande di San Rocco, Mailand 1994. Jacopo Tintoretto: Portraits, Ausst.-Kat. Venedig, Gallerie dell'Accademia; Wien, Kunsthistorisches Mu-seum, Mailand 1994. Claudia Bühler: Ikonographie und Entwicklung des heilsgeschichtlichen Ereignisbildes im Oeuvre Tintorettos, Münster 1996. Lionello Puppi/Paola Rossi (Hrsg.): Jacopo Tintoretto nel quarto centenario della morte, Atti del convegno Venezia 1994, Padua 1996. Martin Seidel: Venezianische Malerei zur Zeit der Gegenreformation. Kirchliche Porgrammschrif-ten und künstlerische Bildkonzepte bei Tizian, Tintoretto, Veronese und Palma il Giovane, Müns-ter1996. Carolin Bohlmann: Tintorettos Maltechnik. Zur Dialektik von Teorie und Praxis, (Phil Diss. 1996) München 1998. Tintoretto: Der Gonzaga-Zyklus, Ausst.-Kat., hrsg. v. d. Alten Pinakothek, Bayerische Staatsge-mäldesammlungen, Ostfildern-Ruit 2000. Wolfgang Brassat: Erschließung des Sublimen. Über Jacopo Tintoretto, in: Ders.: Das Historienbild im Zeitalter der Eloquenz. Von Raffael bis Le Brun, Berlin 2003, S. 197-232. Thomas Weigel: Tintoretto und das Non-finito, in: Joachim Poschke/Thomas Weigel (Hrsg.): Die Virtus des Künstlers in der italienischen Renaissance, Münster 2006, S. 231-249. Thomas Weigel: Ein Selbstbildnis Jacopo Tintorettos hoch zu Ross: Zur Identifikation und Funkti-on einiger Kryptoporträts auf der „Kreuzigung Christi“ in der Scuola Grande di San Rocco in Ve-nedig, in: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 34, 2007, S. 163-198. Jacopo Tintoretto: Actas del congreso internacional Jacopo Tintoretto/Proceedings of the international symposium Jacopo Tintoretto ; Madrid, Museo Nacional del Prado, 26 y 27 de febrero de 2007, hrsg. v. Falomir Faus, Miguel, Madrid 2009. Titian, Tintoretto, Veronese. Rivals in Renaissance Venice (in Verbindung mit der Ausst. „Titian, Tintoretto,. Veronese …“, Museum of Fine Arts, Boston, Musée du Louvre, Paris, 2009/10, Farn-ham, Lund Hamphries 2009. Max Raphael: El Greco : Ekstase und Transzendenz; mit Bildvergleichen zu Tintoretto, Berlin 2009. Vittorio Sgarbi: Tintoretto. Mailand 2012. Günter Brucher: Tintoretto und sein Umfeld (Geschichte der venezianischen Malerei, Bd. 5), Wien/Köln/Weimar 2017. Roland Krischel (Hrsg.): Tintoretto – a star was born, München 2017.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Tintoretto

Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbesondere für Neuere und Neueste Kunstgeschichte

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