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Einrichtungen >> Wissenschaftliche Einrichtungen der Universität >> Zentrum für Mittelalterstudien (ZEMAS) >>

  HS Mediävistik: Tiere in der Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (HS)

Dozent/in
Prof. Dr. Ingrid Bennewitz

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, benoteter Schein
Zentrum für Mittelalterstudien, Erweiterungsbereich
Zeit und Ort: Di 16:00 - 18:00, U5/01.18

Voraussetzungen / Organisatorisches
Empfohlene Voraussetzung: erfolgreiche Teilnahme an Mediävistik I und II

Verbindliche FlexNow-Anmeldung für alle Seminare ab 12.09.16, 10.00 Uhr bis 21.10.16, 23.59 Uhr.

Verbindliche FlexNow-Abmeldung bis 21.10.16, 23.59 Uhr.


Modulzuordnungen:

BA Germanistik: Vertiefungsmodul

BA Med. Studies: Aufbaumodul IV

LA RS/Gym: Examensmodul

MA Med. Studies: Mastermodul I: Ältere deutsche Literaturwissenschaft

MA WiPäd: MA-Aufbaumodul

MA Germanistik: Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung: Literaturgeschichte 2

MA Germanistik: Modul Ältere deutsche Literatur: Literaturgeschichte II

MA Joint degree Dt. Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit : Modul Deutsche Philologie II: Ältere deutsche Literaturgeschichte I

MA Joint degree Dt. Philologie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit : Modul Deutsche Philologie III: Ältere deutsche Literaturgeschichte II

Inhalt
Schon die ersten schriftlichen Aufzeichnungen in deutscher Sprache bezeugen den hohen Stellenwert von Tieren für Kultur und Literatur des Mittelalters. So wird etwa in den sog. „Pferdesegen“ (9./10. Jhd.) die Heilung der erkrankten Tiere erbeten; die sog. „Wurmsegen“ setzen hingegen auf die Befreiung der betroffenen Patienten von diesen wenig willkommenen Plagegeistern. Wie im gesamten spätantiken und mittelalterlichen Europa konstituiert sich auch in deutscher Sprache eine umfangreiche „Physiologus“–Tradition, in der Eigenschaften realer und fiktiver Tiere auf der Basis christlicher Hermeneutik interpretiert werden und so zugleich traditionsbildend für die gesamte christlich-abendländische Kultur wirken. Nicht zuletzt hat etwa das Einhorn hier seinen bis zum heutigen Tag anhaltenden Erfolgsweg in die europäische Literaturgeschichte begonnen. Ähnliches gilt für den Drachen als Inkarnation des Bösen und ultimativer Bewährungsprobe des einzigartigen Heros (Siegfried im Nibelungenlied, Hagen in der Kudrun). Neben ihrem `Nutzwert‘ im Kontext von Ernährung, Kleidung, Landwirtschaft und Mobilität kommt vielen Tieren in der feudalartigen Kultur zugleich ein hoher Repräsentationswert zu. Dies gilt für die Verfügbarkeit von exotischen Tieren wie Elefanten oder Löwen zur Machtdemonstration des Herrschers, ganz besonders aber für (Reit-) Pferde und Falken. Im richtigen Umgang mit ihnen wird zugleich adelige Meisterschaft demonstriert, die literarisch übertragbar wird auf das Verhältnis zwischen den Geschlechtern, auf erotisches Begehren ebenso wie auf (eheliche) Machtstrukturen. Auch die Literatur des Mittelalters kennt bereits den Hund als treuesten Freund des Menschen; daneben wird sie allerdings auch von höchst ungewöhnlichen tierischen Lebewesen bevölkert, wie etwa einem sprechenden und gefräßigen Raben, der als Bote Gottes eine erfolgreiche Brautwerbung durchführt ( Münchner Oswald) oder einem Kater, der aus Unzufriedenheit mit seiner kätzischen Ehepartnerin den gesamten Kosmos auf der Suche nach einer exquisiteren Ehefrau durchstreift, ehe er reumütig zu seiner (Ehe-)Katze zurückkehrt. Mit anderen Worten: Tiere in ihren vielfältigen Funktionen und Funktionalisierungen in den Werken des 8. bis 16. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt dieses Seminars. Achtung: Die Kenntnis der beiden Artusepen Hartmanns von Aue (`Erec‘, `Iwein‘) sowie des `Nibelungenliedes‘ wenigstens in der neuhochdeutschen Übersetzung wird ab Beginn des Seminars vorausgesetzt. (Lektüretest nach Vereinbarung ca. Ende November/Anfang Dezember)

Empfohlene Literatur
Primär-Texte:
Ein Reader mit Textauszügen wird zur Verfügung gestellt.

Sekundärliteratur:
Dinzelbacher, Peter: Mensch und Tier in der Geschichte Europas. Stuttgart 2000.

Flores, Nora C. (Hg.): Animals in the Middle Ages. New York (u.a.) 2000.

Scheuer, Hans Jürgen; Vedder, Ulrike (Hgg.): Tier im Text. Exemplarität und Allegorizität literarischer Lebewesen. Bern (u.a.) 2015.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

Institution: Lehrstuhl für Deutsche Philologie des Mittelalters

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