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  Leere Namen und sprachliche Referenz

Dozent/in
Sebastian Krebs, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, MG1/01.02; Bemerkung zu Zeit und Ort: Beginn: 13.4.16

Voraussetzungen / Organisatorisches
Empfohlen: Erfolgreiche Teilnahme am Einführungsseminar "Gegenwartssprache" (BA: Basismodul Sprachwissenschaft). Modul(teil)prüfung: Referat und Hausarbeit

Verbindliche FlexNow-Anmeldung und FlexNow-Abmeldung für alle Lehrveranstaltungen vom 21.3.16, 10.00 Uhr bis 29.4.16, 23.59 Uhr.
Modulzuordnung BA Germ.: Aufbaumodul LA Grund-/Haupt-/Realschule/Gymn.: Aufbaumodul
BA/MA WiPäd Dpplwpfl: Aufbaumodul
BA BB: Aufbau-/Examensmodul MA Germanistik DaF: Auflagenmodul 2

Inhalt
In diesem Seminar lernen Sie, dass es Einhörner wirklich gibt. Zumindest dann, wenn Sie ein bestimmtes theoretisches Verständnis von Referenz voraussetzen.

Referenz bezeichnet die Bezugnahme eines sprachlichen Ausdrucks auf einen Gegenstand, eine Person oder eine Situation. Die Frage, wie dieser Gegenstandsbezug konkret aussieht, stellt Forscher in der Semantik und Sprachtheorie vor einige Rätsel, die wir uns in diesem Seminar genauer ansehen möchten, z.B. anhand des von Bertrand Russell geprägten Beispiels “Der gegenwärtige König von Frankreich hat eine Glatze”. In der Forschung ist es nämlich heftig umstritten, worauf sich die Nominalphrase “Der gegenwärtige König von Frankreich” in obigem Satz überhaupt bezieht, Frankreich ist doch schließlich eine stolze Republik.

Ähnlich verhält es sich bei fiktionalen Namen und Bezeichnungen für fiktionale Arten: Wahrscheinlich würden Sie zustimmen, dass der Satz “Sherlock Holmes wohnt in der Baker Street 221b in London” wahr ist, aber wenn Sie nach London fahren, werden Sie Sherlock Holmes dort nicht antreffen — denn auch die Referenz des Eigennamens “Sherlock Holmes” scheint leer zu sein. Dennoch können Sie problemlos Aussagen über Sherlock Holmes treffen (“Sherlock Holmes ist ein Detektiv”, “Sherlock Holmes hat einen Assistenten namens Watson” etc.) — was wiederum absurd wäre, wenn “Sherlock Holmes” auf niemanden verweisen würde. Ähnlich verhält es sich mit Gattungsnamen wie “Einhörner”, “Drachen” etc. Auch diese können Sie problemlos in Ihre Alltagssprache integrieren, wenngleich Sie auf den ersten Blick auf nichts zu verweisen zu scheinen. Oder gibt es Einhörner etwa doch? Dies behauptet etwa der amerikanische Sprachphilosoph Saul Kripke, dessen Ansatz zur Referenztheorie die gesamte Semantik in den 1970er Jahren auf den Kopf gestellt hat.

Das Seminar macht Sie mit dem Phänomen der Referenz und den unterschiedlichen Theorien, Ansätzen und Problemen zur innerhalb der Linguistik wichtigen Fragestellung des Gegenstandsbezugs von Eigennamen und anderen sprachlichen Ausdrücken vertraut. Schwerpunkt des Seminars ist die Referenz von sog. “leeren Namen”, welchem wir uns anhand von verschiedenen Beispielen und Paradoxien ansehen werden. Es werden keine Vorkenntnisse im Bereich der Semantik etc. vorausgesetzt, jedoch die Bereitschaft, sich auf abstrakte sprachwissenschaftliche Primärliteratur einzulassen — und sich gemeinsam im Seminar einen kritischen Umgang mit ebendieser zu erarbeiten.

Wichtiger Hinweis:
Das Seminar findet in Ergänzung zur Summer School mit Prof. Nathan Salmon zum Thema “Eigennamen in der Sprachphilosophie” (siehe separater Univis-Eintrag) statt und soll Sie mit den Grundlagen der dort stattfindenden Diskussion vertraut machen. Sie müssen selbstverständlich NICHT beide Veranstaltungen besuchen, jedoch bietet Ihnen die Teilnahme an diesem Seminar (hoffentlich) auch eine optimale Vorbereitung für die weiterführende Blockveranstaltung mit Prof. Salmon am Ende des Semesters.
Umgekehrt sind Sie in diesem Seminar auch als Gasthörer herzlich willkommen, wenn Sie sich inhaltlich auf die Summer School vorbereiten wollen und bereits Ihr Aufbaumodul in Deutscher Sprachwissenschaft absolviert haben.

Empfohlene Literatur
Ein Kurs im Virtuellen Campus wird bereitgestellt. Literatur wird im Laufe des Seminars bekannt gegeben.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 6

Institution: Lehrstuhl für Deutsche Sprachwissenschaft

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