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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

  S: Kulturen der Flucht: Ethische und mediale Annäherungen an die Flüchtlingskrise

Dozent/in
Dr. Georgiana Banita

Angaben
Sonstige Lehrveranstaltung

Zeit und Ort: Do 12:00 - 14:00, U2/00.25

Voraussetzungen / Organisatorisches
Modulzugehörigkeiten Master Literatur und Medien:
Vergleichende Literatur- und Medienwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS) Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Anmeldung/Abmeldung vom 21. März 2016 (10:00 Uhr) bis 29. April 2016 (23:59 Uhr) über Flex Now!

Inhalt
Der Pass ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so einfache Weise zustand wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustandkommen, auf die leichtsinnigste Art und ohne gescheiten Grund, aber ein Pass niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird. (Bertolt Brecht)

Bertolt Brechts zu Beginn der 1940er Jahre verfasste Dialoge in Flüchtlingsgespräche, Berichte aus dem Alltag der aus Deutschland Vertriebenen, zu denen der Autor selbst gehörte, sind von überraschender Aktualität. Wie können die Würde und die Freiheit des Menschen zwischen Welten und fern der Heimat erhalten bleiben? Das Seminar versucht, diese Frage zu beantworten, indem es zunächst ein weitreichendes Instrumentarium aus theoretischen Argumenten, Texten und Kunstwerken erarbeitet. Dabei stehen vor allem die Verflechtung von persönlichen und politischen Entscheidungen sowie die damit einhergehende Moralsemantik im Vordergund. Konkret: Wie schlagen sich die Auswirkungen von Migrationspolitik in unterschiedlichen – etwa mexikanischen oder aber syrischen und ostafrikanischen – Flüchtlingsschicksalen nieder? Welche Werte prägen den Umgang mit Differenz im westlichen Diskurs? Nicht zuletzt werden wir erproben, mit welchen dramaturgischen und stilistischen Mitteln Empathie bzw. Distanz erzeugt werden und welche sozialpolitischen Folgen dies nach sich zieht. Zeitgenösische Reflexionen der Flüchtlingskrise in Literatur, Film und Fotografie werden über die Spannung von Heimat und Fremde Aufschluss geben, auch kanonische Werke sollen aus dieser Perspektive neu beleuchtet werden. Orientieren wird sich das Seminar – zusätzlich zur Kerntheorie ethischen Handelns und zur Entstehungsgeschichte der Menschenrechtsdiskurse – an zwei für das Thema Flucht einschlägigen Kulturräumen: Europa und Nordamerika.

Auf dem Seminarplan wird eine Auswahl aus folgenden Quellen stehen:

Hintergründe
Wolfgang Bauer: Über das Meer: Mit Syrern auf der Flucht nach Europa (2014)
Ben Rawlence: City of Thorns: Nine Lives in the World's Largest Refugee Camp (2016)
Larissa Bender: Innenansichten aus Syrien: Texte, Fotografien und Bilder (2016)
Gulwali Passarlay: Am Himmel kein Licht: Die lange Reise eines kleinen Jungen, der allein aus Afghanistan flieht (2016)

The Killer Inside Me: Gewalt der Schutzlosen und Schutzgebenden
Brian De Palma: Scarface (USA, 1983)
Lars von Trier: Dogville (Dänemark, 2003)

Theoretische Überlegungen
Hannah Arendt: Organsierte Schuld (1948)
Hans Jonas: Das Prinzip Verantwortung: Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation (1979)
Emmanuel Lévinas: Humanismus des anderen Menschen (1989)
Susan Sontag: Das Leiden anderer betrachten (2003)
Judith Butler: Kritik der ethischen Gewalt (2007)
Lynn Hunt: Inventing Human Rights: A History (2007)
Leslie Jamison: Die Empathie-Tests: Über Einfühlung und das Leiden anderer (2014)

Fotografie, Flucht, Asyl
Jacob Riis: How the Other Half Lives: Studies among the Tenements of New York (1890)
August Sander: Antlitz der Zeit. Sechzig Aufnahmen deutscher Menschen des 20. Jahrhunderts (1929)
Martin Rosswog: Asylbilder (1999)
Refugees: Die bimediale Serie von ARTE Reportage
Ed Kashi, Syrian Refugees
http://edkashi.com/project/syrian-refugees/
Syrian refugee children’s pictures
http://brendanbannon.photoshelter.com/gallery/Syrian-Refugee-Childrens-Pictures/G00008c9hrM5_maU/

Flüchtlingskino
Mark Jonathan Harris: The Long Way Home (USA, 1997)
Michael Winterbottom: In This World (Großbritannien, 2002)
Stephen Frears: Dirty Pretty Things (Großbritannien, 2002)
Bahman Ghobadi: Schildkröten können fliegen (Iran, 2004)
Philippe Lioret: Welcome (Frankreich, 2009)
Philippe Falardeau: The Good Lie (USA, 2014)
Emmanuel Finkiel: Nulle part terre promise (Frankreich, 2009)
Cary Fukunaga: Sin nombre (USA, 2009)
Jacques Audiard: Dheepan (Frankreich, 2015)
Gianfranco Rosi: Fuocoammare (Italien und Frankreich, 2015)
Stephan Bookas und Tristan Daws: Refugee Blues: A Documentary Poem from Calais (Großbritannien und Frankreich 2016)

Literatur und Flucht
John Steinbeck: Grapes of Wrath (1939)
Yann Martel: Life of Pi (2001)
Chris Cleave: Little Bee (2008)
Dave Eggers: What Is the What: The Autobiography of Valentino Achak Deng (2006)

Literatur und Flüchtlingskrise
Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen: Roman (2015)
Shumona Sinha: Erschlagt die Armen! (2015)
Michel Houellebecq: Unterwerfung (2015)

Institution: Lehrstuhl für Literatur und Medien

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