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  S Hat Humor Grenzen? Satireskandale mit Schwerpunkt auf neuen Medien

Dozent/in
Dr. Elisa Kriza

Angaben
Seminar
Rein Präsenz

Zeit und Ort: Mo 14:00 - 18:00, MG1/01.02

Voraussetzungen / Organisatorisches
Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Anmeldung/Abmeldung vom 26.09.2022 (10:00 Uhr) bis 24.10.2022 (23:59 Uhr) über FlexNow!

Inhalt
Satireskandale gibt es seit Jahrhunderten aber gerade in den letzten Jahren ist eine Anhäufung von derartigen Vorfällen zu beobachten. Dabei geht es häufig um satirische Beiträge, die in sozialen Medien verbreitet werden. Soziale Medien wie Twitter, Facebook, Youtube, Instagram usw. sind Plattformen auf denen Nutzer:innen eigene Beiträge hochladen und verbreiten können. Aber diese Inhalte können schnell von ihrer ursprünglichen Autorschaft, ihrem Kontext und ihrem Entstehungszeitpunkt losgelost werden. Online-Inhalte können auch von anderen kopiert, manipuliert oder weitergeleitet werden. Es entstehen rasch Missverständnisse oder Schwierigkeiten, die durch die globale Sichtbarkeit von diesen Medien verstärkt werden. Immer wieder werden Menschen verklagt, weil sie satirische Inhalte über Twitter verbreiten, die nicht nur vom Zielpublikum, sondern auch von anderen gelesen und als beleidigend empfunden werden, wie es Cassandra Vera in Spanien 2016-2018 geschah. Und andere werden ins Gefängnis geworfen, weil sie auf Youtube regierungskritische Satiren veröffentlichen, wie es Teil einer Gruppe von ägyptischen Videokünstlern 2018 passiert ist. Warum ist Humor so provokativ? Potenzieren die Eigenschaften der sozialen Medien die Skandalträchtigkeit von Satire? Was sagen Gesetze zu Humor und Satire: Darf man über alles lachen? Satireskandale beziehen sich häufig auf Inhalte, die auf sozialen Medien veröffentlicht werden aber auch auf Inhalten, die in anderen Medien, wie z.B. Online-Zeitungen oder im Fernsehen gezeigt werden, deren Wirkung aber erst durch Kommentare in sozialen Medien eskaliert (z.B. als „Shitstorms“). Im Seminar geht es also nicht nur um Satire in den sozialen Medien, sondern auch um die Rezeption von Satire in den sozialen Medien. Darüber hinaus werden wir der Frage nachgehen, inwiefern sich Satireskandale im digitalen Zeitalter von denjenigen unterscheiden, die in „analogen“ Medien in früheren Zeiten entstanden sind.

Ziele:

• In diesem Seminar werden wir mehr über die provokative Kraft des Humors und der Satire lernen. Dabei werden analytische Fähigkeiten gefördert, um mögliche Zusammenhänge zwischen Satire und Humor, Ironie, Sarkasmus und Zynismus zu verstehen.

• Im Seminar behandelten Fallbeispielen werden verdeutlichen, wie Gerichte und Gesetze sich auf Satire und Humor beziehen und welche Folgen das hat.

• Wir werden über Redefreiheit im Internet diskutieren. Wir werden die speziellen Herausforderungen kennenlernen, die durch eine sozialmediale Massenverbreitung entstehen: Darf man auf sozialen Medien alles sagen? Darf Humor alle Grenzen überschreiten oder gibt es doch eine „Grenze des Humors“?

• Einige der Fallbeispiele, die wir diskutieren werden, sind: die Jan Böhmermann-Affäre, die „Umweltsau“-Affäre, der Fall der spanischen Twitterin Cassandra Vera, der dänische Karikaturenstreit um die Darstellung der Meerjungfrau, das ägyptische satirische Youtube-Video „Balaha“ von Ramy Essam und Shady Habash sowie historische Beispiele wie Jerry Fallwell vs. Hustler Magazine in den USA.

Aktive Mitarbeit am Seminar und die Bereitschaft auch Englischsprachige Texte zu lesen, ist vorausgesetzt. Die Teilnehmendenzahl ist auf 20 begrenzt. Das Seminar findet jede zwei Wochen statt.

Empfohlene Literatur
Bergson, Henri. Das Lachen Ein Essay über die Bedeutung des Komischen. Felix Meiner Verlag. 2011. Originaltitel: Le Rire. Essai sur la signification du comique (1900).
Böhmermann, Jan. Gefolgt von niemandem, dem du folgst. Twitter-Tagebuch: 2009-2020. Kiepenheuer & Witsch, 2020.
Godioli, Alberto and Little, Laura E. “Different Systems, Similar Challenges: Humor and Free Speech in the United States and Europe.” HUMOR: International Journal of Humor Research, 35, no. 3 (2022).
Jones, Helen. “Berlingske fined for ‘demonising’ The Little Mermaid.” The Copenhagen Post, 24 November 2020.
Kriza, Elisa. “‘This does not interest the court!’: the 1966 Soviet Satire Trial and its Persistent Legacy.” HUMOR: International Journal of Humor Research, 35, no. 3 (2022).
Kuipers, Giselinde. “The Sociology of Humor.” in: The Primer of Humor Research, edited by Victor Raskin, De Gruyter, 2008.
Luqiu, Luwei Rose. “The Cost of Humour: Political Satire on Social Media and Censorship in China.” Global Media and Communication 13, no. 2 (2017): 123-38.
Narváez, Peter (Hg). Of Corpse: Death and Humor in Folklore and Popular Culture. Utah State University Press, 2003.
Wirth, Uwe (Hg.): Komik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Metzler, 2017.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Does humor have limits? Satire scandals with a special focus on new media

Institution: Lehrstuhl für Literatur und Medien

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