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  Proseminar: Der Reisebericht

Dozent/in
Dr. Wolfgang Martynkewicz

Angaben
Proseminar
2 SWS, benoteter Schein
Zeit und Ort: Fr 12:00 - 14:00, U5/118

Voraussetzungen / Organisatorisches
Höchstteilnehmerzahl: 20
Teilnahmevoraussetzungen: Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft I und II.
Noten-/Punkterwerb: Textkenntnisklausur(en), Referat/Arbeitsgruppe, Hausaufgaben, Seminararbeit. Die Textkenntnis wird ab der zweiten Sitzung überprüft.
Anmeldung/Abmeldung in der Zeit vom 30. Juli 2008, 10.00 Uhr, bis 31. Oktober 2008 über Flex Now!
Für Studienortwechsler und Erasmusstudenten werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Gegebenenfalls besteht auch die Möglichkeit, nicht besetzte Plätze zu Beginn des Semesters aufzufüllen.
BA-Germanistik-Aufbaumodul

Inhalt
In der bürgerlichen Welt des 19. Jahrhunderts war Reisen mit Bildung verknüpft, mit der Erfahrung des Fremden, die den eigenen Lebenshorizont erweitern sollte. Das geflügelte Wort ‚Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen’, weist darüber hinaus auf den engen Zusammenhang zwischen Reisen und Erzählen hin. Wer selbst nicht reisen konnte (und wer konnte schon im 19. Jahrhundert reisen), lässt sich – neidvoll und sehnsüchtig – vom Reisen erzählen. Die literarische Gattung des Reiseberichts hatte Hochkonjunktur: Goethe berichtet von seinem Italienaufenthalt, Chamisso erzählt von seiner Weltumseglung, der Dandy Fürst Pückler-Muskau schildert dem staunenden Publikum seine Abenteuer in Ägypten, die Gräfin Hahn-Hahn fährt – als Mann verkleidet – in den Orient und veröffentlicht ihre Erlebnisse in einer umfangreichen Briefsammlung. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verändert sich das Reisen, vor allem auch durch den Ausbau der Eisenbahn: Für immer mehr Menschen werden nun die fernen Länder zu erreichbaren Zielen. Diese Entwicklung setzt sich im 20. Jahrhundert durch die Möglichkeiten des Automobils und des Flugzeugs fort. In Zeiten des Massentourismus steht nicht mehr Bildung im Mittelpunkt, sondern das persönliche Erleben, die Suche nach dem eigenen Ich; die Fremde wird zum Selbstfindungsraum. Hermann Graf Keyserling hat das in seinem 1919 erschienenen „Reisetagebuch eines Philosophen“ pointiert ausgedrückt: „Der kürzeste Weg zu sich selbst führt um die Welt herum.“

Empfohlene Literatur
Zur Vorbereitung sind folgende Texte zu lesen: Peter J. Brenner: Die Erfahrung der Fremde. Zur Entwicklung einer Wahrnehmungsform in der Geschichte des Reiseberichts, in: Der Reisebericht. Hg. von Peter J. Brenner. Ffm. 1989, S. 14–49; Goethe: Italienische Reise, Teil I (Kapitel: Rom); Hermann Graf Keyserling: Das Reisetagebuch eines Philosophen. Darmstadt 1921, 1. Bd., S. 3–8 (Vor der Abreise); Annemarie Schwarzenbach: Jenseits von New York. Reportagen und Fotografien. 1936–1938. Basel 1992, S. 33–36; Roger Willemsen: Afghanische Reise. Ffm. 2006, S. 5–30.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft

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