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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

  Seminar/Proseminar: Menschliches, Nicht-Menschliches, Post-Menschliches: Grenzverschiebungen in der deutsch- und englischsprachigen Dichtung des frühen 20. Jahrhunderts

Dozent/in
Dr. Robert Craig

Angaben
Seminar/Proseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Di 16:00 - 18:00, LU19/00.11

Voraussetzungen / Organisatorisches

Zum Ablauf der Veranstaltung im Sommersemester beachten Sie nach Ihrer Anmeldung bitte die Hinweise im entsprechenden VC-Kurs.

Teilnahmevoraussetzungen:
Abgeschlossenes Basismodul NDL. Der vorherige Besuch der literaturwissenschaftlichen Übung/Einführung II wird empfohlen. Darüber hinaus gelten für alle Studiengänge die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen. Noten-/Punkterwerb: Referat/Arbeitsgruppe, Hausaufgaben, Seminararbeit. Die Textkenntnis wird vorausgesetzt.

Mit diesem Kurs sollen besonders Studierende der Anglistik und Germanistik angesprochen werden. Eine englische Kursbeschreibung finden Sie bei den Lehrveranstaltungen des Lehrstuhls für Britische Kultur unter „Aufbaumodul“ in UnivIS. Die englischsprachigen Werke werden auf Englisch, die deutschsprachigen auf Deutsch besprochen.

Anmeldung/Abmeldung vom 30.03.2020 (10:00 Uhr) bis 08.05.2020 (23:59 Uhr) über FlexNow!
Höchstteilnehmerzahl: 30 Jeweils 15 Teilnehmer/innen aus der Britischen Kultur bzw. aus der Neueren deutschen Literaturwissenschaft

Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.

Bitte beachten Sie, dass am Dienstag, 30.6.2020, kein Seminar stattfindet. Um dies auszugleichen, wird am Dienstag, 23.6.2020, von 18:00 - 20:15 Uhr im Raum LU19/00.08 eine zusätzliche Sitzung angeboten.

Modulzugehörigkeit:
BA Germanistik:
  • Aufbaumodul NdL II (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

LA Deutsch:
  • Aufbaumodul NdL II (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch:
  • Aufbaumodul NdL II (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

BA BWL, Studienschwerpunkt WiPäd II, Unterrichtsfach Deutsch:
  • Aufbaumodul NdL II (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

MA WiPäd:
  • Bachelor-Aufbaumodul II, Fachteil NdL (Seminar: 6 ECTS, Hausarbeit)

Inhalt
„Things fall apart; the centre cannot hold; mere anarchy is loosed upon the world.“ Diese Worte sind W. B. Yeats’ Gedicht „The Second Coming“ entnommen, das 1919 im Hinblick auf das verwüstete Nachkriegseuropa verfasst wurde. Im weiteren Sinne zeugt das Zitat aber von einer breiten Krisenstimmung innerhalb europäischer Gesellschaften, die viele traditionelle ‚Konturen‘ verloren hatten und intensiv im Wandel begriffen waren. Ziel des Seminares ist, dieser Krisenstimmung anhand einer Auswahl an deutsch- und englischsprachiger Lyrik des frühen 20. Jahrhunderts nachzuspüren. Thematisch konzentrieren wir uns vor allem auf den Begriff des „Menschen“ und wie dieser sich in diesem Zeitraum entwickelt und gewandelt hat: Hier geht es um die Identität des „Menschen“, dessen Zukunft als Konzept und Realität, sowie dessen fraglicher Einzigartigkeit gegenüber der Welt von Tieren und Dingen.
Literarische Auseinandersetzungen mit diesen Fragen waren oft durch einen scharfen Sinn für Fragmentierung und Entfremdung gekennzeichnet. Ans Licht kam diese Fragmentierung vor allem in der Dichtung des Expressionismus und der literarischen Moderne. Allerdings beschäftigten sich diese Lyriker auch intensiv mit der Frage, wie man eine gebrochene und fragmentierte Welt irgendwie ‚erlösen‘ bzw. dem modernen Leben einen neuen ‚Sinn‘ verleihen könnte, so flüchtig er sein mag. Im Anschluss an theoretische Texte von Friedrich Nietzsche und Theodor W. Adorno lesen wir eine Auswahl der frühen Gedichte des Arztes und Lyrikers Gottfried Benn. Seine Gedichtzyklen wie etwa Morgue (1912) und Alaska (1913) stellen die Zerbrechlichkeit und Absurdität des Menschenseins in schockierender und hässlicher Form dar, aber auch, indem sie die Möglichkeit der Erlösung andeuten. Im Kontext des Grabenkriegs zwischen 1914 und 1918 nahm die Realität der menschlichen Vergänglichkeit grausame Dimensionen an. Vor diesem Hintergrund besprechen wir einige der berühmtesten Gedichte der britischen Kriegsdichter Siegfried Sasson und Wilfred Owen. Dabei handelt es sich um eine Art Lyrik, die durch erschütternde und eindringliche Bilder über die sinnlose Schlacht nicht nur jammert, sondern den Opfern immer wieder ein menschliches Antlitz gibt. Zum Schluss lesen wir eine Auswahl aus Rainer Maria Rilkes Duineser Elegien (1926): ein Zyklus, der um Verlorenes und Gebrochenes trauert und zugleich versucht, es wieder zu finden und zu heilen.
Die englischsprachigen Werke werden auf Englisch, die deutschsprachigen auf Deutsch besprochen.

Empfohlene Literatur
Primärliteratur
Bitte schaffen Sie sich diese Ausgaben der Primärtexte an!
Tim Kendell, Poetry of the First World War: An Anthology (Oxford: Oxford World’s Classics, 2014).
Rainer Maria Rilke, Duineser Elegien / Die Sonette an Orpheus (Frankfurt a.M.: Insel, 1974).
Vor den jeweiligen Sitzungen wird eine Auswahl an Benns und Rilke Gedichten, sowie auch relevante theoretische Essays und Ausschnitte, im VC zur Verfügung gestellt.

Sekundärliteratur:
Hier sollten Sie die relevantesten Materialien aussuchen! Folgende Lektüreauswahl ist für die Vorbereitung zu empfehlen:
Santanu Das (Hg.), The Cambridge Companion to the Poetry of the First World War (Cambridge: Cambridge University Press, 2013).
Manfred Engel (Hg.), Rilke Handbuch: Leben – Werk – Wirkung (Stuttgart: Metzler, 2013).
Christian Hanna (Hg.), Benn Handbuch: Leben – Werk – Wirkung
(Stuttgart: Metzler, 2016).
John H. Johnston, English Poetry of the First World War (Princeton, NJ: Princeton University Press, 2016).
Vor den jeweiligen Sitzungen werden weitere Texte im VC zur Verfügung gestellt. Denken Sie bitte daran, alle VC-Updates im Laufe des Kurses rechtzeitig zu beachten. Selbstverständlich sollten Sie regelmäßig und aktiv an der Lehrveranstaltung teilnehmen. Nur in unvorhergesehenen Fällen (Krankheiten, Notfällen, religiöse Feste) kann Ihre Abwesenheit entschuldigt werden.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 10

Institution: Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft

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