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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

  Seminar/Proseminar: Magische Symbole und moralische Sentenzen: Die frühneuzeitliche Kunstform der Emblematik

Dozent/in
Dr. Julia Ingold

Angaben
Seminar/Proseminar
Präsenz + Online-Anteile
2 SWS
Studium Generale, Kultur und Bildung
Zeit und Ort: Mi 14:00 - 16:00, MG1/01.02

Voraussetzungen / Organisatorisches
Mir ist es wichtig, dass sich alle sicher fühlen und dass alle Interessierten am Kurs teilnehmen können. Wenn Ihnen eine Teilnahme in Präsenz nicht möglich wäre, Sie aber gern teilnehmen würden, dann schreiben Sie mir bitte eine mailto:julia.ingold@uni-bamberg.de, damit wir eine Lösung finden können.

Zum Ablauf der Veranstaltung beachten Sie bitte nach Ihrer Anmeldung die Hinweise im entsprechenden VC-Kurs.
Empfohlene Teilnahmevoraussetzung: Abgeschlossenes Basismodul Neuere deutsche Literaturwissenschaft (NdL BA 01) und abgeschlossenes Aufbaumodul Neuere deutsche Literaturwissenschaft I: Literaturgeschichte (NdL BA 02).
Für alle Studiengänge gelten die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen.
Anmeldung/Abmeldung vom 4. April 2022, 10:00 Uhr bis 2. Mai 2022, 23:59 Uhr im FlexNow!
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt.
Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.
Noten-/Punkterwerb: Referat und Hausarbeit (6 ECTS)
Modulzuordnungen:
  • BA Germanistik: Aufbaumodul Neuere deutsche Literaturwissenschaft II: Literaturwissenschaft NdL
  • LA Deutsch: Aufbaumodul Neuere deutsche Literaturwissenschaft II: Literaturwissenschaft NdL
  • BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch: Aufbaumodul Neuere deutsche Literaturwissenschaft II: Literaturwissenschaft NdL
  • BA BWL, Studienschwerpunkt WiPäd II, Unterrichtsfach Deutsch: Aufbaumodul Neuere deutsche Literaturwissenschaft II: Literaturwissenschaft NdL
  • MA WiPäd: Bachelor-Aufbaumodul Neuere deutsche Literaturwissenschaft II: Literaturwissenschaft NdL

Kulturelle Bildung (KulturPLUS):
  • Grundlagenmodul A, Lehramtsstudiengänge RS/Gym (4 ECTS, Prüfung)
  • Grundlagenmodul B, M. Ed. Berufliche Bildung (3 ECTS, Prüfung)

Inhalt
One does not simply study Frühe Neuzeit. Wir kennen es alle: Boromir mit seiner erhobenen Hand, der in Elronds Rat in Bruchtal zu bedenken gibt: „One does not simply walk into Mordor.“ Millionenfach vermutlich wurde dieses Filmstill kopiert und mit einem neuen Schriftzug versehen: Von „One does not simply give a foot massage to Marsellus Wallace’s Wife“ bis zu „Man schaut nicht einfach nur die ersten beiden Herr der Ringe Filme im Kino“. Schriftzüge kombiniert mit Bildern, beides gegriffen aus dem unendlichen Fundus der Popkultur und unabhängig voneinander nicht verständlich geschweige denn witzig. Zusammen aber ergibt sich ein Spiel aus Bedeutungen, das zeichentheoretisch betrachtet sehr viel komplexer ist, als die schnelle Pointe vermuten lässt. Diese allgegenwärtige Struktur von Memes, die aus dem Internet geboren scheint, ist eigentlich viel älter und stammt aus einem Zeitalter, das mit der Erfindung des Buchdrucks eine mindestens ebenso große Medienrevolution erlebte wie wir heute mit Internet und Social Media.
Im 16. Jahrhundert bildet sich die Kunstform der Emblematik heraus. Ein Emblem besteht immer aus einem Bildchen und ein paar dazugehörigen Versen, meistens gibt es noch eine Überschrift. Genau wie bei den Memes von heute, geht es um eine witzige Kombination, um den Inhalt möglichst unterhaltsam und pointiert zu verpacken. Mit Hilfe dieser Bildchen und ihrer poetischen Deutungen etabliert sich tatsächlich eine, um nicht zu sagen DIE, Bildwelt, auf die wir uns immer noch berufen: Von der Stilllebenmalerei des 17. Jahrhunderts über die klassischen Tarotkartendecks der Jahrhundertwende bis zu den Icons und Emojis von heute. Die Kunstform der Emblematik ist inzwischen nahezu in Vergessenheit geraten – zumindest beim breiten Publikum. Auf der anderen Seite gibt es eine große internationale Forschungsgemeinschaft an ‚Nerds‘, die sich der Erforschung dieser komplexen und witzigen Form widmet. Im Seminar gehen wir auf Entdeckungsreise in ein anderes Zeitalter. Wir werden dort Spuren finden von Dingen, die wir heute immer noch so kennen und wir werden sehr befremdliche, um nicht zu sagen abgefahrene, Begegnungen machen, die uns aber womöglich erst Recht für diese alte Bildwelt begeistern werden.

Vorbereitung und Literaturempfehlungen:
Die University of Illinois at Urbana-Champaign hat eine umfangreiche Datenbank zur Emblematik zusammengestellt: http://emblematica.grainger.illinois.edu/. Bitte stöbern Sie dort ausgiebig. Geben Sie zum Beispiel bei der Stichwortsuche ihr Lieblingstier ein oder irgendein literarisches Symbol, das Ihnen geläufig ist, oder einen abstrakten Begriff wie ‚heartache‘ oder ‚equality‘ und schauen Sie mal, was sich dort alles findet.
Sie können außerdem mal in folgende Bücher reinblättern:
Karl A.E. Enenkel: The invention of the emblem book and the transmission of knowledge, ca. 1510–1610. Leiden, Boston 2019.
Gerhard F. Strasser, Mara R. Wade (Hg.): Die Domänen des Emblems. Außerliterarische Anwendungen der Emblematik. Wiesbaden 2004.
John Manning: The Emblem. London 2004.
Wolfgang Harms, Dietmar Peil (Hg.): Polyvalenz und Multifunktionalität der Emblematik. Frankfurt am Main (u.a.) 2002.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Magic Symbols and Moral Aphorisms: The Early Modern Art Form of Emblematics

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Professur für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung

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