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  Seminar/Proseminar: Barock: Signaturen einer literarischen Epoche

Dozent/in
Dr. Reinhold Münster

Angaben
Seminar/Proseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Mo 10:15 - 11:45, U5/02.17

Voraussetzungen / Organisatorisches
Empfohlene Teilnahmevoraussetzung: Abgeschlossenes Basismodul NDL und abgeschlossenes Aufbaumodul NDL I (literaturwissenschaftliche Übung/Einführung II).
Für alle Studiengänge gelten die in den jeweiligen Prüfungsordnungen und Modulhandbüchern festgelegten Zulassungsvoraussetzungen.
Anmeldung/Abmeldung vom 26. September 2016, 10:00 Uhr bis 4. November 2016, 23:59 Uhr im FlexNow!
Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt.
Für Studienortwechsler, Erasmusstudenten sowie Studierende, die den Leistungsnachweis zur baldigen Prüfungsanmeldung benötigen, werden im begrenzten Umfang Plätze freigehalten. Bei Überbuchung des Seminars fällt die Entscheidung über die Teilnahme in Rücksprache mit der Dozentin/dem Dozenten.
Leistungsnachweis: Hausarbeit
Modulzuordnungen:
  • BA Germanistik: Aufbaumodul NDL II (6 ECTS, Hausarbeit)
  • LA Deutsch: Aufbaumodul NDL II (6 ECTS, Hausarbeit)
  • BA Berufliche Bildung/Fachrichtung Sozialpädagogik mit Unterrichtsfach Deutsch: Aufbaumodul NDL II (6 ECTS, Hausarbeit)
  • BA BWL, Studienschwerpunkt WiPäd II, Unterrichtsfach Deutsch: Aufbaumodul NDL II (6 ECTS, Hausarbeit)
  • MA WiPäd: Bachelor-Aufbaumodul, Fachteil NDL (6 ECTS, Hausarbeit)

Inhalt
„Jetzt fahren wir heraus… in großer Fahrt. Denn die alte Zeit ist herum, und es ist eine neue Zeit. Seit hundert Jahren ist es, als erwarte die Menschheit etwas… Die Städte sind eng, und so sind die Köpfe. Aberglauben und Pest. Aber jetzt heißt es: da es so ist, bleibt es nicht so. Und es ist eine große Lust aufgekommen, die Ursachen aller Dinge zu erforschen… Denn wo der Glaube tausend Jahre gesessen hat, eben da sitzt jetzt der Zweifel.“
Mit diesen Worten ließ Bert Brecht seinen Galileo Galilei die eigene Zeit beschreiben. Es scheint eine Zeit der Ambivalenzen gewesen zu sein, aber auch heftiger Transformationen: Ein neues Weltbild etablierte sich. Viele Dualismen führte die Forschung bisher an: Gott – Welt, Diesseits – Jenseits, Augenblick – Ewigkeit, Höhe – Fall, Ordnung – Chaos, Krieg – Frieden. Ein lustvolles Hier und Jetzt wurde gezeichnet, aber auch eine melancholisch-wehmütige Absage an die Welt. Die Schwerpunkte lagen bisher in der Erforschung der Hexenverfolgungen oder den Wirkungen des Krieges. Doch viele Aspekte der älteren Forschungen zum Barock können beruhigt in den Mülleimer der Geschichte, der Welt, der Ideen entsorgt werden. Denn bis heute ist schon die literaturwissenschaftliche Grundfrage nicht entschieden: Handelt es sich beim Barock um eine gesellschaftliche Epoche, die auf die Zeit von 1620 bis 1720 eingegrenzt werden kann? Deckt sie sich mit der Phase des europäischen Absolutismus? Oder handelt es sich um einen Stilbegriff? Doch welcher Stil sollte es sein? Welche Bedeutung kommt zum Beispiel dem Manierismus als Stil zu? Vom Barock redeten die Künstler Italiens, Deutschlands und der Niederlande; die Künstler in Frankreich arbeiteten im Zeitalter des Klassizismus, diejenigen in Spanien im Siglo de Oro; in anderen Ländern spielte das Konzept kaum eine Rolle. Handelt es sich um eine als regional zu beschreibende Kultur? Es handelt sich mit Sicherheit um eine Zeit voller Gegensätze, eine Zeit mit einem unklaren Erscheinungsbild. Die Zeit ist vielschichtig und keineswegs langweilig.
Das Seminar wird subversive Texte analysieren, aber auch das Phänomen der Literatur als Spiel. Es wird sich dem Theatrum mundi (der Individuen auf der Bühne) genauso widmen wie der Lyrik der Gelegenheitsdichtung und Galanterie, der Kritik und des Lobes des Hofes, des Ideals eines idyllischen und einfachen Landlebens, des vielfältigen kulturellen Lebens in der Stadt. Es wird die Pole zwischen Weltabsage und Glücksverlangen deuten, sowie die Lesbarkeit der Welt (vor allem durch Wissenschaft) analysieren. Am Ende könnte sich herausstellen, wie sich der enge Bezug zwischen dem Leben der Menschen und ihrer Kunst beschreiben lässt. Durch die Vielschichtigkeit der Texte eignet sich das Seminar auch als Einführung in die Zeit des 17. Jahrhunderts.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Professur für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Literaturvermittlung

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