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  QÜ: Städte in der Wüste. Antikes Welterbe und Islamischer Staat (IS) (Greek and Roman World Heritage Sites and the Islamic State (IS))) (Ü: Welterbe)

Dozent/in
Konstantin Klein

Angaben
Quellenkundliche Übung
2 SWS, benoteter Schein
Studium Generale, Quellenkundliche Übung Alte Geschichte
Zeit und Ort: Do 18:00 - 19:30, KR12/00.16; Einzeltermin am 24.1.2016, Einzeltermin am 30.1.2016 9:00 - 19:00, KR12/00.16

Inhalt
Im Frühjahr 2015 gingen die Bilder der im Museum der irakischen Stadt Mossul vernichteten tatsächlichen und vermeintlichen Originale vornehmlich assyrischer und parthischer Bildwerke durch die Medien. Ähnlich wie bereits seit Jahren hinsichtlich der militärischen Auseinandersetzungen in Syrien (etwa Zerstörungen in der Umayyadenmoschee in Aleppo oder die Bedrohung der Kreuzfahrerburg Krak des Chevaliers bei Homs) und bereits 2001 hinsichtlich der Sprengung der Buddha-Statuen im afghanischen Bamyian-Tal durch die Taliban war die in den Medien geäußerte Entrüstung beachtlich, Forderungen nach einem wie auch immer gearteten Einschreiten staatlicher oder internationaler Organisationen blieben jedoch folgenlos. Dennoch kann man sich des Eindrucks kaum erwehren, dass die Zerstörung von Kulturgut vor allem, aber nicht ausschließlich unter Berufung auf das islamische Bilderverbot in den Medien heute stärker zu polarisieren weiß als beispielsweise zeitgleich stattfindende Menschenrechtsverletzungen dies vermögen.
Die Übung möchte deswegen verschiedenen Fragestellungen nachgehen: Beginnend mit Ausgangsüberlegungen, warum und seit wann Gesellschaften die künstlerischen Hinterlassenschaften ihrer eigenen, aber auch fremder Kulturen als schützenswert erachten, soll eine grobe Geschichte von Ansätzen von Schutzbestimmungen für die Kunst vergangener Generationen in der Antike über anti-ikonoklastische Verordnungen zur Zeit der Französischen Revolution (die ultimativ in der Einrichtung des Musée du Louvre endeten) bis hin zur Gründung, Geschichte und Selbstwahrnehmung der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO) entwickelt werden.
Daraufhin soll die Frage gestellt werden, welche Zwecke diejenigen, die sich bemühen, Kunstwerke und Gebäude früherer Kulturen auszulöschen, verfolgen. Hierbei wird der Schwerpunkt vor allem auf antiken Fällen von Tempelzerstörung liegen, wenngleich auch Beispiele aus der Moderne herangezogen werden sollen.
Ein dritter Block des Seminars befasst sich dann mit religiösen Verboten, Bildnisse zu schaffen; neben dem im Dekalog festgehaltenen und für die jüdische wie christliche Kultur vermeintlich gleichermaßen validen Bestimmung, sich kein Bildnis zu machen, soll der Schwerpunkt hier vor allem auf Fragestellungen zu anti-ikonischen Bestimmungen und Praktiken im Islam liegen.
Ausgehend von einer Bestandsaufnahme von Zerstörungen bzw. Bedrohungen vornehmlich antiker Kunst im Nahen Osten der letzten zwanzig Jahre sollen im letzten Teil der quellenkundlichen Übung die Orte und ihre Kulturen vorgestellt werden, die momentan als besonders gefährdet erscheinen: Es sind dies etwa die Wüstenstädte Hatra und Palmyra, aber auch einzelne Kulturdenkmäler im Irak, in Syrien sowie im Libanon.

Empfohlene Literatur
Verwendete Literatur wird vornehmlich im Virtuellen Campus zirkuliert werden.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

Institution: Lehrstuhl für Alte Geschichte

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