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  Märchen, Sagen und Legenden. Stand und Perspektiven der Erzählforschung

Dozent/in
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Angaben
Seminar
2 SWS
Erweiterungsbereich, Anmeldung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum 19.09. - 16.10.2016; Modulzuordnungen: Bachelor ab WS 14/15 (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Bachelor bis SS 14(7 ECTS): AM I, AM II; Master: (7 ECTS): VM I, VM III; EM I, EM II
Zeit und Ort: Mi 10:00 - 12:00, KR12/02.05

Inhalt
Die europäisch-ethnologische Erzählforschung befasst sich mit den grundlegenden sozio-kulturellen Transformationsprozessen durch populäre Geschichten (Märchen, Sagen, Fabeln, Legenden, Witze, Gerüchte etc.). Dem alltäglichen Erzählen kommt bis heute eine zentrale Bedeutung als Sinn und Identität stiftende Form der Weltaneignung zu. In diesem Zusammenhang hat die tradierte Erzählkultur Europas, die sich über mehr als zwei Jahrtausende ausgebildet hat, einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Das "Erzählen", das uns als Kulturwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen interessiert, ist abzugrenzen vom bloßen "Sich-Unterhalten", "Reden" oder "Sprechen". Es geht in diesem Seminar um das Kennenlernen und die Interpretation von Erzählmotiven, die vergangene und moderne (auch urbane) Lebenswelten widerspiegeln und generieren. Im Zentrum steht der homo narrans als konstituierende Größe im Prozess der Moderne. In der sich verändernden Erzählkultur scheinen seit dem 19. Jh. Modernisierungsprozesse auf als Realisierungen individueller und kollektiver Erfahrungen in den neuen Lebenswelten immer komplexerer Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften. Die von breiten Schichten der Bevölkerung erzählerisch verarbeiteten Erfahrungen beziehen sich auf natürliche wie auf politische, auf technologische, wirtschaftliche und soziokulturelle Veränderungen und auf eine immer stärkere Visualisierung von Wissen. Unter Berücksichtigung der Erzählsituationen wollen wir nachvollziehen, wie sich die gängigen Erzähltypen und Erzählmotive im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts verändert haben und ob ggf. neue Erzählungen hinzugekommen sind. Wir wollen Inhalte, Kontexte und mediale Voraussetzungen der modernen Erzählkultur kennenlernen und kulturtheoretisch reflektieren.

Empfohlene Literatur
  • Ranke, Kurt (Begr.): Enzyklopädie des Märchens. Handwörterbuch zur historischen und vergleichenden Erzählforschung. Berlin u.a. 1977ff.
  • Lüthi, Max: Märchenforschung, hg. v. Heinz Röllecke. 10., aktualisierte Aufl. Stuttgart 2004.
  • Uther, Hans-Jörg (Hg.): Kinder- und Hausmärchen, nach der großen Ausgabe von 1857, textkritisch revidiert, kommentiert und durch Register erschlossen. 4 Bde. München 1996.
  • Bohnsack, Petra/ Foltin, Hans Friedrich (Hg.): Lesekultur. Populäre Lesestoffe von Gutenberg bis zum Internet (= Schriften der Universitätsbibliothek Marburg 93). Marburg 1999.
  • Schneider, Inga/Flor, Valeska (Hg.): Erzählungen als kulturelles Erbe - Das kulturelle Erbe als Erzählung. Beiträge der 6. Tagung der Kommission für Erzählforschung (= Innsbrucker Schriften zur Europ. Ethnologie und Kulturanalyse, 2). Münster 2014.
  • Merkel, Johannes: Hören, Sehen, Staunen. Kulturgeschichte des mündlichen Erzählens. Hildesheim 2015. – Pöge-Alder, Kathrin: Märchenforschung. Theorien, Methoden, Interpretationen. Tübingen, 3., überarb. u. erweit. Aufl. 2016.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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