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  Der "Mythos Wald" im Spannungsfeld zwischen Natur, Kultur und Wirtschaft

Dozent/in
Dr. Inge Weid

Angaben
Seminar
2 SWS
Studium Generale, Anmeldung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum 19.09. - 16.10.2016; Modulzuordnungen: Bachelor ab WS 14/15 (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; Bachelor bis SS 14 (7 ECTS): BM III, AM I, AM II; Master (7 ECTS): VM I, VM III; EM I, EM II; Lehramt (Studienbeginn bis SS 14) (3 ECTS): EWS II; Bachelor ab SS 16 (5 ECTS): AM III (Exkursionsteilnahme und Exkursionsbericht verpflichtend!)
Zeit und Ort: Mo 14:00 - 16:00, WE5/02.020

Inhalt
Der „deutsche Wald“ ist ein nationales Symbol. Warum? Die Erzählforschung kennt Mythen und Märchenmotive rund um den Wald. Kein Wunder, denn bis zur Industrialisierung waren die Menschen vom Wald abhängig und kultivierten ihn. Was ist noch Natur? Wenig, wie Landschafts- Wirtschaftsgeschichte zeigen: Seit dem 13. Jahrhundert regelten Forstordnungen den Holzeinschlag, die Eichelmast, die Pechlerei usw. Es gab harte Strafen für Waldfrevler. Trotzdem ruinierten z. B. Bergbau, Salzsiederei und die höfische Jagd den Wald. Nachhaltigkeit, Monokulturen und später das Waldsterben waren die Folgen davon. Inzwischen hat „unser“ Wald neue Aufgaben: Er soll Erholung und Gewinn bringen, Siedlungen schützen und uns vor den Folgen des Klimawandels bewahren. Neben diesen kulturhistorischen Fragen beschäftigen wir uns mit der Mentalitätsgeschichte: Die bildende Kunst hat den Wald vielschichtig dargestellt, romantische Musiker liebten den Wald. Was bringen sie zum Ausdruck? Was wäre die „Volkskunst“ ohne den Wald? Weshalb sprachen Nationalsozialisten vom „ewigen Wald“? Wie kam es zum Aufstieg des Försters in Film und Fernsehen? Für die Sepulkralkultur werden Waldfriedhöfe und Friedwälder immer wichtiger. Wer möchte hier ruhen? Dieses Seminar richtet sich auch an LehramtskandidatInnen, denn das Thema Wald steht in den Lehrplänen der bayerischen Schulen. Der Wald ist ein wichtiger außerschulischer Lernort, in Schulwäldern hegen die Kinder „ihren“ Wald. Deshalb werden wir uns auch der Waldpädagogik widmen.

Empfohlene Literatur
Schriewer, Klaus: Natur und Bewusstsein. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Waldes in Deutschland. Münster 2015.
Lehmann, Albrecht: Waldbewusstsein und Waldnutzung. Der Wald aus kulturwissenschaftlicher Sicht. In: Ders./Klaus Schriewer: Der Wald – ein deutscher Mythos? (= Lebensformen 16). Berlin, Hamburg 2000, S. 23-38.
Köstlin, Konrad: Der ethnisierte Wald. In: ebd., S. 53-66.
Selter, Bernhard: Historische Waldnutzungen und ihr Einfluss auf Naturvorstellungen und Wald-Leitbilder. In: ebd., S. 157-176. Küster, Hansjörg: Geschichte des Waldes. Von der Urzeit bis zur Gegenwart. München 2003.
Demandt, Alexander: Der Wald und die Bäume. In: Ders.: Über die Deutschen. Eine kleine Kulturgeschichte. Bonn 2008, S. 166-192.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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