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  Zofe – Butler – Smart Home Roboter. Zur Geschichte und neufeudalen Gegenwart der „dienstbaren Geister“

Dozent/in
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Angaben
Seminar
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Erweiterungsbereich, BA (5 ECTS): BM III, BM IV, AM II; MA (7 ECTS): VM I, VM III, VM V; EM I, EM II
Zeit und Ort: Do 10:00 - 12:00, KR12/02.05; Bemerkung zu Zeit und Ort: Anmeldung zur Lehrveranstaltung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum vom 30.03. bis zum 26.04.2020.

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA-Nebenfach:
Basismodule BM III, BM IV (Referat + Hausarbeit 5 ECTS)
Aufbaumodul AM II (Referat + Hausarbeit 5 ECTS)
Master Europäische Ethnologie: Vertiefungsmodule VM I, VM III (Referat + Hausarbeit 7 ECTS)
Master Erweiterungsbereich (MA EuroEthno und andere Fächer): Erweiterungsmodul EM I, EM II (Referat + Hausarbeit 7 ECTS)

Inhalt
Vom Milchkutscher bis zum Gärtner, von der Wäscherin bis zur Köchin – kein adliger, bürgerlicher oder bäuerlicher Haushalt des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts kam ohne solche „dienstbaren Geister“ aus. Auch in modernen Haushalten sind helfende Hände gefragt: der moderne Executive Manager im Dienst der Superreichen kümmert sich um das Anwesen seines Arbeitgebers, organisiert den Haushalt und ist verantwortlich für die Sicherheit der Familie. Am anderen Ende der modernen Dienstboten-Hierarchie rangieren Pflegekräfte aus Osteuropa, die sich im Westen um alte Menschen kümmern. Wir fragen nach den Lebensverhältnissen und Arbeitsbedingungen der „dienstbaren Geister“ in privaten urbanen und bäuerlichen Haushalten in ihrem historischen Wandel. Das Bild der Dienstboten ist durch Projektionen des Bürgertums und durch die Literatur (Thomas Mann, Jules Verne, Kurt Tucholsky, Robert Walser, Franz Werfel) der vergangenen 200 Jahre sexualisiert und romantisiert worden. Die TV-Serien „Das Haus am Eaton-Place“ und „Downton Abbey“ drehen sich um gut situierte Herrschaften und ihre Hausangestellten und gehören zu den erfolgreichsten Sendungen der letzten 50 Jahre; „Unter deutschen Betten“ greift das Thema in komödiantischer Weise auf, „Babylon Berlin“ lebt von der Perspektive der Dienstmädchen und Sekretärinnen und selbst die globale Regenbogenpresse speist ihre Informationen über Harry und Meghan gerne aus den Berichten des frustrierten Personals der ehemaligen Royals. Mit Hilfe von Rechtsquellen (Gesinderecht, Ehehaltenordnung, BGB, Polizeistrafgesetz), Ego-Dokumenten, Feldforschungen und Medienanalysen versuchen wir ein realistisches Bild vom Leben als Arbeitskraft in privaten Haushalten in Vergangenheit und Gegenwart zu zeichnen.

Empfohlene Literatur
  • Frings-Merck, Ute: Zwischen Bialystok und Berlin-Westend. Eine ethnografische Studie zu den Begegnungen von Polinnen und Deutschen in informellen Hausarbeitsverhältnissen (= Gender Studies). Bielefeld 2018.
  • Heidrich, Hermann (Hg.): Mägde, Knechte, Landarbeiter. Arbeitskräfte in der Landwirtschaft in Süddeutschland (= Schriften und Kataloge des Fränkischen Freilandmuseums, 27). Bad Windsheim 1997.
  • Leitner, Gerhard: The future home is wise, not smart. A human-centric perspective on next generation domestic technologies. Cham 2015.
  • Müller, Heidi: Dienstbare Geister. Leben und Arbeitswelt städtischer Dienstboten (= Schriften des Museums für Deutsche Volkskunde Berlin, 6). Berlin 1985. [Geschichte der Dienstboten 1800-1930].
  • Odierna, Simone: Die heimliche Rückkehr der Dienstmädchen. Bezahlte Arbeit im privaten Haushalt (= zugl. Diss., Univ. Dortmund 1994). Wiesbaden 2000.
  • Orthofer, Maria: Au-pair: Von der Kulturträgerin zum Dienstmädchen. Die moderne Kleinfamilie als Bildungsbörse und Arbeitsplatz. Wien u.a. 2008.
  • Speckle, Birgit/Keß, Bettina: Ein Sommerschloss in Aschach. Die Grafen von Luxburg, ihre Dienstboten und die Dorfbewohner. In: Bayer. Jb. f. Volkskunde 2018, S. 111-153.
  • Walser, Karin: Dienstmädchen. Frauenarbeit und Weiblichkeitsbilder um 1900. Frankfurt 1985.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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