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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

  Fremdbilder - Selbstbilder - Identität. Wurzeln und Wandel ethnischer Stereotype

Dozent/in
Prof. Dr. Heidrun Alzheimer

Angaben
Vorlesung
2 SWS
Erweiterungsbereich, Anmeldung über den zugehörigen VC-Kurs im Zeitraum 01.03. - 24.04.2016; Modulzuordnungen: Bachelor ab WS 14/15 (5 ECTS): BM I, AM I; Bachelor bis SS 14 (3 ECTS): BM II, BM III, AM I, AM II; Master (3 ECTS): VM I, VM II, VM III, VM V; Lehramt (Studienbeginn vor SS 2014, 3 ECTS; Studienbeginn ab SS 2014, 5 ECTS): EWS II
Zeit und Ort: Di 14:00 - 16:00, MG2/00.10

Voraussetzungen / Organisatorisches
Prüfungsform: Klausur

Inhalt
Polen trinken Wodka und sind stockkatholisch; „Der Schwarze schnackselt gern“ (Gloria von Thurn und Taxis in der Talkshow Friedman, 9.5.2001) und alle Bayerinnen tragen Dirndl – jede/r kennt solche Vorurteile. Stereotype Fremd- oder Selbstbilder müssen nicht zwingend verwerflich sein, denn sie können auch Orientierungshilfe geben. Problematisch werden vorgefasste Meinungen, wenn sie den Blick auf die Wirklichkeit verstellen. Wenn pauschale Vorstellungen über „den Islam“, „die Rothaarigen“ oder „die Flüchtlinge“ auf individuelle Personen übertragen werden, führt das zu Ausgrenzung und Diskriminierung. Die Vorlesung will aus der Sicht der Europäischen Ethnologie zeigen, was Stereotype sind, wie sie entstehen, wie sie sich verändern und welche Wirkungen sie haben. Der Glaube, dass die Nationen und die ihnen zugesprochenen Eigenheiten uralte Phänomene seien, die sich – einem biologischen Gesetz folgend – allmählich entfaltet hätten, ist tief verwurzelt und allgegenwärtig. Tatsächlich aber handelt es sich um junge Erscheinungen der politischen Neuzeit, gerade einmal rund 250 Jahre alt. Antike Muster wie Klimatheorie und Temperamentenlehre aufgreifend, entwickelten sich die heute greifbaren klischeehaften Vorstellungen über die verschiedenen Ethnien. Die Vorlesung hat zum Ziel, diese „Volkspersönlichkeiten“ des ausgehenden 18. Jahrhunderts hinsichtlich ihrer Vorlieben auf den Gebieten von Architektur, Nahrung, Kultur, Musik und Kleidung zu schildern. Ausgehend von dieser Bestandsaufnahme verfolgen wir den Wandel dieser vermeintlich unveränderbaren Stereotype und betrachten ihre Instrumentalisierung in Politik und Medien.

Empfohlene Literatur
Nußbeck, Ulrich: Schottenrock und Lederhose. Europäische Nachbarn in Symbolen und Klischees (= Kleine Schriften der Freunde des Museums für Volkskunde, H. 14). Berlin 1994.
Bausinger, Hermann: Typisch deutsch. Wie deutsch sind die Deutschen? München 2000. – Bertels, Ursula (Hg.): Einwanderungsland Deutschland. Wie kann Integration aus ethnologischer Sicht gelingen? (= Praxis Ethnologie, hg v. Ethnologie in Schule und Erwachsenenbildung). Münster 2014.
Hirschfelder, Gunther/Wittmann, Barbara (Hgg.): Fremde Nähe. Migrantische Perspektiven auf Bayern (= Regensburger Schriften zur Volkskunde/Vergleichenden Kulturwissenschaft, Bd. 24). Münster 2013.

Institution: Lehrstuhl für Europäische Ethnologie

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