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  Henker und Scharfrichter: Die Entstehung und Ausprägung eines unehrlichen Berufes (Executioners: „Damned people“ in Society)

Dozent/in
Laura Brander, M.A.

Angaben
Quellenkundliche Übung
2 SWS, benoteter Schein
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Mittelalterstudien, Modulstudium, Frühstudium, Modul: Basismodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Aufbaumodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Vertiefungsmodul Mittelalterliche Geschichte Typ II/III, Ergänzungsmodul, incl. bayer. Landesgeschichte
Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, KR12/00.16

Voraussetzungen / Organisatorisches
Die Anmeldung zur Übung erfolgt vorab über FlexNow und ist ab Beginn der vorlesungsfreien Zeit möglich. Zeitgleich melden Sie sich bitte im entsprechenden Kurs im Virtuellen Campus an, damit Sie alle Informationen zum Seminar erhalten. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 20 Personen beschränkt. Die zu bearbeitenden Quellen sind im Original auf Latein und Frühneuhochdeutsch abgefasst. Lateinkenntnisse, die einen Vergleich zwischen Original und Übersetzung ermöglichen, werden empfohlen. Der Erwerb des Leistungsnachweises erfolgt über die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit (4 ECTS-Punkte). Um die angemessene Betreuung und die Erfüllung der Qualifikationsvorgaben des Modulhandbuchs zu gewährleisten, wird eine eingehende Vorbesprechung in der Sprechstunde sowie die Vorstellung der Hausarbeit als „work in progress“ zu einem festgesetzten Termin im Rahmen des Seminars erwartet. Dazu ist ein Exposé (inklusive Quellen) vorab an alle Teilnehmer des Kurses zu verschicken. Neben regelmäßiger Teilnahme wird eine aktive Beteiligung an der gemeinsamen Arbeit im Seminar erwartet.

Inhalt
Henker und Abdecker (Schinder) gehörten zu den unehrlichen Berufen des späteren Mittelalters, wobei diese beiden Berufe zunehmend und nicht selten von ein und derselben Person ausgeübt wurden. Der Henker kann dabei infolge seiner Tätigkeit, Menschen zu foltern und zu töten, als Vertreter des unehrlichsten Berufes schlechthin bezeichnet werden; zugleich stand er unter einem großen Druck, sein Handwerk perfekt zu beherrschen: Gelang eine Enthauptung nicht spätestens mit dem dritten Hieb, lief der Scharfrichter oder „Nachrichter“ Gefahr, gesteinigt zu werden. Obgleich er in vielen Städten eine Art ‚Beamtenstatus‘ hatte, durfte er in Gasthäusern nur von gesodertem Geschirr an abgegrenzten Plätzen essen, wohnte am äußersten Rand der Stadt und hatte lediglich ein begrenztes Recht zum Kirchgang. Mit dieser merkwürdigen Mischung zwischen extremer gesellschaftlicher Ablehnung, hoher Erwartung an Fertigkeiten und durchaus einem beträchtlichen finanziellen Prestige wollen wir uns in einer quellenkundlichen Übung beschäftigen.

Empfohlene Literatur
Danckert, Werner, Unehrliche Leute. Die verfemten Berufe, Bern, München 1963; Deutsch, Andreas, Das schwere Schicksal der Henker, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung 118, 2001, S. 420-437.; Deutsch, Andreas, Die Henker - Außenseiter von Berufs wegen? (Leipziger juristische Vorträge H. 50), Leipzig 2001; Die Henker von Nürnberg und ihre Opfer. Folter und Hinrichtungen in den Nürnberger Ratsverlässen 1501 bis 1806 ; mit zahlreichen Abbildungen aus zeitgenössischen Chroniken, hg. von Michael Diefenbacher, Friedrich von Hagen u. Manfred H. Grieb (Quellen und Forschungen zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg 35), Nürnberg 2010; Irsigler, Franz, Bettler und Gaukler, Dirnen und Henker (Aus der Kölner Stadtgeschichte), Köln 1984; Nowosadtko, Jutta, Scharfrichter und Abdecker. Der Alltag zweier "unehrlicher Berufe" in der Frühen Neuzeit (Univ, Diss.--Essen, 1993), Paderborn 1994.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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