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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

  Zwischen „ehelichen Pflichten“ und „stummer Sünde“. Wahrnehmung und Regulierung des sexuellen Begehrens im Mittelalter (Between "marital debt" and "unmentionable vice". Percpetion and Regulation of Sexual Desire in the Middle Ages)

Dozent/in
Prof. Dr. Klaus van Eickels

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, benoteter Schein
Zentrum für Mittelalterstudien
Zeit und Ort: Mo 16:15 - 17:45, H/016; Bemerkung zu Zeit und Ort: Wegen Berufungsvorträgen beginnt die erste Lehrveranstaltung am 20.10.2008.

Voraussetzungen / Organisatorisches
Voraussetzung für die Teilnahme ist (a) für Studierende in den Studiengängen Magister, Diplom oder Lehramt mit Geschichte als vertieft studiertem Fach die Zwischenprüfung bzw. das Vordiplom (b) für Studierende in anderen Studiengängen (z.B. B.A., Lehramt nicht vertieft) der erfolgreiche Besuch eines Proseminars Mittelalterliche Geschichte (oder äquivalente Kenntnisse) sowie Lateinkenntnisse, die einen eigenständigen Umgang mit Quellentexten erlauben. Der Erwerb eines Hauptseminarscheins (7 ECTS-Punkte) setzt sich aus drei Teilleistungen zusammen: (a) Pflichtlektüre vor dem Beginn des Hauptseminars ist "Ruth M. Karras, Sexuality in Medieval Europe, Sexualität im Mittelalter, Düsseldorf 2006" und "Franz X. Eder, Kultur der Begierde. Eine Geschichte der Sexualität, München 2002". In der ersten Sitzung wird eine Eingangsklausur stattfinden, bei der die beiden Bücher sowie ggf. weitere Aufzeichnungen, Kopien etc., die zur Vorbereitung des Hauptseminars angefertigt wurden, mitgebracht werden können. Diese Klausur geht mit 2 ECTS-Punkten in die Gesamtwertung ein. (b) Gleichfalls 2 ECTS-Punkte entfallen auf die regelmäßige Mitarbeit im Seminar. Die über den Virtuellen Campus bereitgestellten Texte sind, sofern keine anderen Arbeitsaufträge erteilt werden, durch schriftliche Zusammenfassungen, die eine kritische Auseinandersetzung ermöglichen, vorzubereiten. (c) Auf die Hausarbeit und ihre Vorstellung im Seminar entfallen 3 ECTS-Punkte. Das Merkblatt zur Anfertigung von Hausarbeiten in der mittelalterlichen Geschichte ist zu beachten. Zusätzlich ist eine Übersicht über die für das Seminar aufgewendete Arbeitszeit einzureichen. Studierende, die in einem Studiengang studieren, der eine höhere Zahl von ECTS-Punkte für diese Lehrveranstaltung vorschreibt, können auf Rücksprache mit dem Dozenten und bei entsprechender zusätzlicher Arbeitsleistung einen Schein mit der geforderten ECTS-Punktzahl erwerben.

Inhalt
Die Sexualität des Menschen galt mittelalterlichen Theologen als schwerwiegendste Folge der Erbsünde, als Einfallstor für die Versuchungen des Teufels. Die Regulierung des sexuellen Begehrens war daher ein zentraler Bereich geistlichen wie weltlichen Herrschaftshandelns. Sexuelles Fehlverhalten wurde so zum Gegenstand juristischer Reflexion und Argument politischer Auseinandersetzung. Die Geschichte der Sexualitäten ist daher nicht nur ein zentraler Bereich der Kulturgeschichte, sondern entscheidend auch für das Verständnis der politischen Geschichte und sozialgeschichtlicher Zusammenhänge des Mittelalters. Im Rahmen des Seminars sollen die Wahrnehmung und Deutung des sexuellen Begehrens ebenso behandelt werden wie seine Regulierung und Kanalsierung in der Praxis und die von heutigen Vorstellungen in vieler Hinsicht abweichenden Grenzen des Erlaubten.

Empfohlene Literatur
Ruth M. Karras, Sexuality in Medieval Europe, Sexualität im Mittelalter, Düsseldorf 2006; Franz X. Eder, Kultur der Begierde. Eine Geschichte der Sexualität, München 2002; Love, Sex and Marriage in the Middle Ages: A Sourcebook, hg. v. by Conor Mccarthy, New York 2003; Philippe Ariès/André Béjin/Michel Foucault(Hrsg.), Die Masken des Begehrens und die Metamorphosen der Sinnlichkeit. Zur Geschichte der Sexualität im Abendland, Frankfurt 1984; James A. Brundage, Law, Sex, and Christian Society in Medieval Europe, Chicago 1987; Joan Cadden, Meanings of Sex Difference in the Middle Ages. Medicine, Science and Culture (Cambridge History of Medicine), Cambridge 1993; Rüdiger Schnell, Sexualität und Emotionalität in der vormodernen Ehe, Köln 2002; Hubertus Lutterbach, Sexualität im Mittelalter. Eine Kulturstudie anhand von Bußbüchern des 6. bis 12. Jahrhunderts (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte, 43), Köln 1999; Robert Jütte, Lust ohne Last. Geschichte der Empfängnisverhütung von der Antike bis zur Gegenwart, München 2003; Frank Rexroth, Das Milieu der Nacht. Obrigkeit und Randgruppen im spätmittelalterlichen London, Göttingen 1999; Peter Schuster, Das Frauenhaus. Städtische Bordelle in Deutschland (1350 - 1600), Paderborn 1992; John Boswell, Christianity, Social Tolerance, and Homosexuality. Gay People in Western Europe from the Beginning of the Christian Era to the Fourteenth Century, Chicago/London 1980; Michael Rocke, Forbidden Friendships. Homosexuality and Male Culture in Renaissance Florence (Studies in the History of Sexuality), Oxford/New York 1996; Guido Ruggiero, The Boundaries of Eros. Sex, Crime and Sexuality in Renaissance Venice (Studies in the History of Sexuality), New York 1985; John V. Tolan, Saracens. Islam in the medieval european imagination., Columbia 2002; Helmut Puff, Sodomy in Reformation Germany and Switzerland, 1400-1600, Chicago 2003; Mark D. Jordan, The Invention of Sodomy in Christian Theology (The Chicago Series on Sexuality, History, and Society), Chicago 1997; Malcolm Barber, The Trial of the Templars, Cambridge 1978.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

Institution: Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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