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Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie >> Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte >>

  UE Historismus

Dozent/in
Dr. Heléna Tóth

Angaben
Quellenkundliche Übung
2 SWS, benoteter Schein, Basis- und Aufbaumodul Neueste Geschichte; max. Teilnehmerzahl: 30
Zeit und Ort: Mo 12:15 - 13:45, KR12/02.05

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung über Flexnow ab 13.10.2016, 18 Uhr!

Inhalt
Wie schreiben wir Geschichte? Was ist die Aufgabe der Historiker und wo liegt ihre Verantwortung? Diese für Historiker bis heute relevanten Fragen standen im Mittelpunkt des Programms des Historismus wie auch seiner Kritik.
In der Vorrede zu seinem Geschichten der romanischen und germanischen Völker schrieb Leopold von Ranke 1824: „Man hat der Histoire das Amt, die Vergangenheit zu richten, die Mitwelt zum Nutzen zukünftiger Jahre zu belehren, beigemessen: so hoher Ämter unterwindet sich gegenwärtiger Versuch nicht: er will bloß zeigen, wie es eigentlich gewesen.“ In diesem Satz, dessen letztem Teil Geschichtsstudenten früher oder später im Studium sicherlich begegnen, formulierte Ranke einen Grundgedanken der später „Historismus“ genannten Epoche der Geschichtsschreibung. Die Geschichte sollte anhand von überliefertem historischen Material nun empirisch arbeiten und so an der Stelle einer philosophischen Geschichtserkenntnis treten. Der von den Historikern geforderte Blick in den Vergangenheit änderte das Verständnis der Menschen von der Gegenwart und zwar nicht nur in der Geschichtswissenschaft, sondern auch in den Kulturwissenschaften und darüber hinaus. Ernst Troeltsch schrieb gar von einer „Historisierung des abendländischen Denkens“ im neunzehnten Jahrhundert.
Im oben zitierten Satz formulierte Ranke aber auch den Grund für seine Kritiker. Die historische Erkenntnis, dass Kulturerscheinungen zeitlich begrenzt und in bestimmten Epochen verortet existieren, stellte auch die Existenz vermeintlich absoluter Werte in Frage. Kritiker des Historismus, wie Friedrich Nietzsche beklagten die „handlungshemmende Wirkung“ und die „lebensfeindliche Haltung“ der Geschichte.
Die empirische Methode ist aus unserer Wissenschaft heute nicht wegzudenken. Aus den Debatten um den Historismus können wir aber immer noch viel lernen. Es geht zum Teil darum, die Ursprünge der Geschichtswissenschaft als moderne Wissenschaft zu verstehen und darüber hinaus auch darum, über grundsätzliche, uns bis heute beschäftigende Fragen nachzudenken. In den Quellen unserer Übung kommen sowohl die Vertreter als auch die Kritiker des Historismus zum Wort. Unter den Texten befinden sich mehrere Vorlesungen: Die Auszüge aus Rankes Vorlesungen vor König Maximilian II von Bayern, Johann Gustav Droysens Vorlesungen über Historik oder Jacob Burckhardts Vorlesung über die Weltgeschichte sind nicht nur inhaltlich relevant für unseren Kurs, sondern geben uns die Möglichkeit, über die handwerklichen Aspekte der Geschichtsschreibung nachzudenken sowie Überlieferungs- und Editionsgeschichte.

Empfohlene Literatur
Jörg Baberowski: Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault. München, 2005. S. 63-80.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 4

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

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