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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >>

  UE Körpermodifikation und Beschneidung in Schwarzafrika zw. Tradition, Relegion u. Kultur [Lehrauftrag]

Dozent/in
David Landry So

Angaben
Quellenkundliche Übung
2 SWS, verwendbar für Module der Neuesten Geschichte
Zeit und Ort: Mi 10:00 - 12:00, LU19/00.08

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung in Flexnow zur Lehrveranstaltung ab 10.04.2020, 10.00 Uhr
Rückfragen an: mailto:david-landry.so@stud.uni-bamberg.de

Inhalt
Körpermodifikation ist in der Medizingeschichte und Kulturanthropologie ein wertneutraler Begriff zur Beschreibung von Eingriffen am menschlichen Körper, die ohne medizinische Notwendigkeit aus Gründen der Ästhetik, als Markierung der Gruppenzugehörigkeit oder aus anderen kulturellen Motiven vorgenommen werden. Insbesondere die Genitalien betreffende Eingriffe (Exzision bei Mädchen, in den letzten Jahren aber zunehmend auch die Beschneidung von Jungen) sind unter dem Gesichtspunkt des Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit zum Gegenstand weitreichender und vielfach stark emotionalisierter politischer, juristischer, religiöser und soziokultureller Debatten geworden. Insbesondere die weitverbreitete Beschneidung von Jungen wird aber nur selten in den übergreifenden anthropologischen und kulturhistorischen Zusammenhang der Körpermodifikationen gestellt. Während in westlichen Ländern heute Tätowierung, Piercings, Brustvergrößerung und -verkleinerung, dauerhafte Entfernung der Körperhaare und andere Eingriffe weit verbreitet sind, ist es im subsaharischen Afrika die Beschneidung und die Anbringung von kennzeichnender Schmucknarben im Gesicht (Skarifizierung). Die Gründe sind dabei im wesentlichen ähnlich: Es geht um Schönheit und Ästhetik, um vermeintliche oder tatsächliche gesundheitliche Vorteile und um die Markierung von Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Die Übung wird sich kulturvergleichend mit den unterschiedlichen Formen der Körpermodifikation beschäftigen und dabei besonders Körpermodifikationen in Schwarzafrika, d.h. ihre Begründungen, die Art ihrer Durchführung und ihre möglichen Konsequenzen, betrachten.

Empfohlene Literatur
Abendroth, Alana: Body Modification. Körpermodifikation im Wandel der Zeit. Tattoos, Piercings, Scarifications. (2009)
Diop, Anta Cheick: Nations. Nègres et culture. De l’antiquité nègre égyptienne aux problèmes culturels de l’Afrique Noire d’Aujourd’hui. (1979)
Kandji, Saliou: L’excision: de la circoncision négro-pharaonique à la clitoridectomie sémito-orientale. Des sources traditionnelles islamiques. In: Présence Africaine 160, S. 42-54. (1999)
Medizinethnologische Diskurse um Körpermodifikationen im interdisziplinären Arbeitsfeld Ethnologie und Medizin. In: Schröder, Ekkehard (Hrsg.): Zeitschrift für Medizinethnologie 36. (2013)
Wagner, Greta: Selbstoptimierung. Praxis und Kritik von Neuroenhancement. Axel Honneth (hrsg.) Bd. 23. (2014)

Englischsprachige Informationen:
Credits: 4

Institution: Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte

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