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Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie >> Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte >>

  HS Kriminalität und ihre Bekämpfung in den europäischen Gesellschaften des langen 19. Jahrhunderts

Dozent/in
Prof. Dr. Sabine Freitag

Angaben
Hauptseminar
2 SWS, benoteter Schein, gültig im Rahmen der Pflichtbelegung Bayerische Landesgeschichte
Zeit und Ort: Di 8:30 - 10:00, KR12/02.05

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung zur Lehrveranstaltung nötig! Beginn der Anmeldefrist: 12.10.2017, 20.00 Uhr. Weitere Informationen unter https://www.uni-bamberg.de/hist-nng/news/artikel/anmeldung-zu-lehrveranstaltungen-am-lehrstuhl-freitag-ws-201718/

Inhalt
Nichts ist dem Wertewandel einer Gesellschaft so sehr unterworfen wie das, was als abweichendes Verhalten oder Kriminalität bezeichnet wird. Gerade weil es sich bei Kriminalität und Devianz nicht um festumrissene Tatbestände, sondern um gesellschaftliche Konstruktionen handelt, lassen sie sich als Indikatoren gesellschaftlicher Normen und Ideen, Obsessionen, Empfindsamkeiten, Ängste und natürlich als moralische Vorstellungen lesen. Was sich in den Diskursen über Kriminalität abzeichnet, sind letztlich die Konstruktionskonstanten gesellschaftlicher Ordnung. Diese Konstruktionskonstanten wurden, so die Ausgangsthese des Seminars, durch den dynamischen gesellschaftlichen Wandel, der sich auf politischer, sozio-ökonomischer und kultureller Ebene vom ausgehenden 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert in Europa vollzog, erschüttert und ständig neu verhandelt. Das Hauptseminar untersucht die besonderen Konflikte und Aushandlungsprozesse um gesellschaftliche Ordnungsvorstellungen und Moral in verschiedenen westeuropäischen Gesellschaften und geht der Frage nach, welche Personen (z.B. Gauner, Landstreicher, Prostituierte, Gewohnheitsverbrecher), welches Verhalten und welche Handlungen jeweils kriminalisiert wurden und warum. Im Kontext der modernen Staatsbildung untersucht das Seminar darüber hinaus auch den Ausbau der staatlichen Sanktionspraxis (Kodifizierung des Rechts, „Geburt des Gefängnisses„ (Michel Foucault), Ausbau des Gerichtswesens, Ausbau der Polizei). Schließlich soll auch der wachsende Einfluss wissenschaftlicher Erklärungsmodelle (Entwicklung der Kriminologie) und die durch wissenschaftliche Entdeckungen verfeinerte Polizeipraxis (Kriminalistik) in den Blick genommen werden. Detailliertes Programm in der ersten Sitzung.

Empfohlene Literatur
Gerd Schwerhoff, Aktenkundig und gerichtsnotorisch. Einführung in die Historische Kriminalitätsforschung, Tübingen 1999; Sylvia Kesper-Biermann, rechtsräume und Öffentlichkeit. Neue Forschungen zu Kriminalität, Recht und (Straf-Justiz, 18.-20. Jahrhundert, in: Archiv für Sozialgeschichte 56 (2016), S. 487-510; Peter Becker, Dem Täter auf der Spur. Eine Geschichte der Kriminalistik, Darmstadt 2005; Norval Morris/David J. Rothman (eds.), The Oxford History of the Prison. The Practice of Punishment in Western Society, New York/Oxford 1998; Peter Becker/Richard F. Wetzell (Hg.), Criminals and their Scientists. The History of Criminology in International Perspective, Cambridge/Washington D.C. 2006; Helmut Berding/Diethelm Klippel/Günther Lottes (Hg.), Kriminalität und abweichendes Verhalten: Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert, Göttingen 1999; Désirée Schauz/Sabine Freitag (Hg.), Verbrecher im Visier der Experten, Kriminalpolitik zwischen Wissenschaft und Praxis im 19. und frühen 20. Jahrhundert, Stuttgart 2007.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 7

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