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  Ringvorlesung der FGfPh WS 2016/17

Dozent/in
Dr. Sandra Frey, M.A.

Angaben
Vorlesung
Beginn: 2. Woche!
Zeit und Ort: jede 2. Woche Mi 18:00 - 20:00, U2/00.25

Inhalt
Was heißt und zu welchem Ende studiert man Philosophie? „Was ist Philosophie?“ und „Wozu dient Philosophie?“ sind zwei Fragen, die Philosophiestudenten/innen und -dozenten/innnen immer wieder gestellt werden. Und jeder der Rede und Antwort stehen muss, weiß, dass sie keineswegs einfach und aus unterschiedlichen Blickwinkeln beantwortet werden können. Stellen Sie fünf Philosophen diese Fragen und Sie werden mindestens fünf verschiedene Antworten bekommen. Der Grund dafür ist schnell gefunden – es handelt sich zumindest bei der ersten um eine philosophische Frage. Oder wie C.F. von Weizsäcker meinte: „Philosophie ist die Wissenschaft, über die man nicht reden kann, ohne sie zu betreiben.“ (Die Einheit der Natur, 1971) Man kann sich der Bestimmung des Arbeitsfeldes der Philosophie auf mindestens zwei unterschiedliche Weisen nähern – inhaltlich und/oder methodisch. Den ersten Weg beschreitet beispielsweise Kant mit seinem Fragekanon: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Und schließlich „Was ist der Mensch?“, die Frage, um welche die anderen drei kreisen. (Logik, A 26) Einen bedeutenden methodischen Zugang beschreibt Platon, der meint, alles Philosophieren beginnt mit dem Staunen, mit dem Stolpern über scheinbar Selbstverständliches, das einem (plötzlich) fragwürdig wird (Theaitetos). Das Staunen führt zur Frage, führt zur Suche nach der Antwort. Mit seinen Dialogen verdeutlicht er uns, dass dies in einen unendlichen Prozess münden kann: Ist eine Antwort gefunden, muss diese geprüft werden, die Begriffe analysiert und präzisiert, die Gründe auf Ihre Plausibilität untersucht werden; fast alle platonischen Dialoge enden in der Aporie, denn letztlich kann keine Antwort dem Zweifel standhalten. Aber sind beide Zugänge ausreichend, um das Wesen der Philosophie und des Philosophierens zu bestimmen? Anthropologische Fragen werden auch in der Psychologie, Pädagogik, Biologie u.a. Disziplinen gestellt und beantwortet, ethische Fragen spielen in der Politikwissenschaft, Theologie, Medizin, Biologie usw. eine Rolle. Argumentative Prüfverfahren sind für fast alle Wissenschaften relevant. Das sind nicht mehr Spezifika der Philosophie, sondern verdeutlichen eher die engen Verbindungen zu den anderen Wissenschaftsdisziplinen, was sich aus der historischen Genese derselben aus der Philosophie erklären lässt, aus deren ‚Umklammerung‘ sie sich lösten. Es fand eine Spezialisierung statt, die umso dringender nach einer Klärung der Spezifika der Philosophie verlangt, da man meinen könnte, der Philosophie seien die Fragen abhanden gekommen, sie ließen sich besonders von den empirischen Wissenschaften besser beantworten und die Philosophie sei damit überflüssig geworden. Tatsächlich wurden solche Thesen immer wieder vertreten, z.B. von Marx. Dagegen erweist sie sich aber als äußerst langlebig und widerstandsfähig. In welchem Verhältnis steht sie dann zu den anderen Disziplinen? Was kann Philosophie im interdisziplinären Dialog noch leisten? Und was ist eigentlich Philosophie? Diesen Fragen möchte die FGPh in diesem Semester mit der Ringvorlesung nachgehen und dabei die verschiedenen Perspektiven zu Wort kommen lassen. Wohl wissend, dass wir kaum zu einer abschließenden Antwort kommen werden; damit also auf gut platonische Weise direkt ins Philosophieren einsteigen.

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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