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  Reich und glücklich? Philosophie des Ökonomischen

Dozent/in
Dr. Michael Gerten

Angaben
Proseminar/Hauptseminar
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis
Zeit und Ort: Di 16:00 - 18:00, U2/00.26

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA: Basismodul 2-4; Vertiefungsmodul 1, 2, 3; Aufbaumodul 1, 2 LA (Gym): Basismodul 2-4; Vertiefungsmodul LA 4 LA (GS, RS, HS): Basismodul 2-4 EWS: EWS-Module 1, 2 MA Public Ethics: Vertiefungsmodul 1, 2 MA Philosophie: Kernmodul 1, 2; Schwerpunktmodule (Prakt. Philosophie & Phil. Anthropologie & Freie Spezialisierung) 1, 2; Erweiterte Grundlagen 1, 2

Inhalt
Reich und glücklich? Das war und ist der Traum eines Großteils der Menschheit; mal offen zugestanden, mal eher heimlich gehegt. Und das obwohl wir alle wissen, dass der Zusammenhang von Reichtum und Glück so wenig notwendig ist, wie der umgekehrte von Armut und Glück. In den Märchen aller Völker, wo sich bekanntlich Volkssehnsucht und Volksweisheit mischen, sind die Ergebnisse der modernen (empirischen) Glücksforschung schon vorweggenommen: nicht nur bittere Armut, sondern auch großer Reichtum sind meistens (aber eben nicht notwendig) eher glücksverhindernd als glücksfördernd. Aber der beispielweise in Grimms Märchen wenigstens noch fingierbare Zustand gemäßigter, biedermännischer Armut in Einheit mit Glück, Wohlanständigkeit und Frömmigkeit ist keine gegenwärtige Option mehr. Unsere entzauberte, moderne Lebenswelt wird seit der Industrialisierung in Denken und Handeln zunehmend von einem Bereich geprägt, in dem es scheinbar unentrinnbar, weil systemintern notwendig um wachsenden Reichtum, wachsenden Wohlstand, wachsenden Profit geht und der zum immer stärker über alle anderen Lebensbereiche dominierenden wird: der Bereich der Wirtschaft, v.a. in ihrer totalitätsverdächtigen, scheinbar alternativlosen Form des globalen Kapitalismus. Der Verdacht erhärtet sich allmählich, dass diese moderne Form der Ökonomie ihre immer umfassender werdenden Glücksversprechen nicht halten kann, vielmehr in ihr Gegenteil verkehrt, auch mit Recht und Moral nicht in Übereinkunft zu bringen ist. Vielleicht liegt das auch daran, dass sich die Philosophie bezüglich des Bereichs des Ökonomischen zu lange vornehm zurückgehalten hat. Wirtschaftsphilosophie jedenfalls ist aus dem Kanon philosophischer Teildisziplinen fast völlig verschwunden. Umgekehrt ist bei Naturwissenschaftlern, Technikern, Ökonomen, mittlerweile auch Politikern ein fortschreitender Mangel an philosophischer, überhaupt geisteswissenschaftlicher Bildung zu konstatieren. Die Lehrveranstaltung hat das Ziel, dieser unseligen Enthaltung und Teilung entgegenzuwirken und sich dem Ökonomischen wieder mit den Mitteln philosophischer Reflexion zu nähern, die Philosophieinteressierten an die Prinzipien der Ökonomie heranzuführen. Nur durch eine zureichende theoretische Erkenntnis der Prinzipien und Funktionsweisen des Ökonomischen wiederum besteht die praktische Chance, auch auf die reale ökonomische Wirklichkeit einzuwirken, sie vernünftig, menschengerecht zu gestalten. Den Ausgangspunkt des in sokratischer Dialogform stattfindenden Seminars bilden zwei Thesen: 1. Das Ökonomieprinzip ist tatsächlich universal, keinesfalls auf den Bereich der Wirtschaft beschränkt; der durch dieses Prinzip bestimmte Bereich des Ökonomischen ist entsprechend umfassender ist als der der Ökonomie, der Wirtschaft im engeren Sinne. 2. Nicht die Universalität, sondern die Totalität, die Verabsolutierung des Ökonomieprinzips bildet das eigentliche Problem. Seine Lösung erfordert eine ganzheitliche, systemphilosophische Betrachtungsweise als Voraussetzung für eine adäquate Eingliederung der Wirtschaft in den Gesamtzusammenhang des Wirklichen und damit auch eine Eingliederung der Wirtschaftswissenschaften in den Gesamtzusammenhang der Wissenschaften.
Das Seminar stellt also die Grundfragen: Was ist Wirtschaft überhaupt? Was ist ihr höchster Zweck? Welche ist ihre adäquate innere Struktur? Wie ist ihr Ort im System der Wissenschaften zu bestimmen? Welche ist ihre adäquate Stellung im Leben des Individuums und der Gemeinschaft?
Die Veranstaltung ist offen für alle Hörer. Gasthörer sind willkommen!

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