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Einrichtungen >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Institut für Klassische Philologie und Philosophie >> Lehrstuhl für Philosophie II >>

  Jean-Paul Sartre: "Die Hölle, das sind die anderen. Freiheit und Verantwortung in Sartres Sozialontologie von "Das Sein und das Nichts".

Dozent/in
Dr. Evelyn Hanzig-Bätzing

Angaben
Proseminar/Hauptseminar
2 SWS, ACHTUNG!! Das Seminar beginnt erst in der 2. Semesterwoche: 14.10.2014!
Zeit und Ort: Di 12:00 - 14:00, U2/01.36

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA: Basismodul 2-4; Vertiefungsmodul 1, 2, 3; Aufbaumodul 1, 2 LA (Gym): Basismodul 2-4; Vertiefungsmodul LA 4 LA (GS, RS, HS): Basismodul 2-4 EWS: EWS-Module 1, 2 MA Public Ethics: Vertiefungsmodul 1, 2 MA Philosophie: Kernmodul 1, 2; Schwerpunktmodul (Prakt. Philosophie & Phil. Anthropologie & Freie Spezialisierung) 1, 2; Erweiterte Grundlagen 1, 2

Inhalt
Das heutige Autonomiestreben reduziert die Selbstbestimmung auf den Individuationsprozess und löst damit implizit das Individuum aus seinen sozialen Bezügen heraus und verdrängt den mit der Grundsituation des Menschen mitgegebenen Affekt der Angst. Die inhaltliche Bestimmung eines solchen Autonomiestrebens liegt bereits der Existenzphilosophie zugrunde: Angst ist nichts weiter als dies, dass sie sich in der Freiheit vor sich selbst ängstigt - so eine der zentralen Thesen Jean-Paul Sartres.
Sartres Hauptwerk "Das Sein und das Nichts" (in dtsch. Kriegsgefangenschaft verfasst und 1943 in Paris erschienen: 1952 erste dtsche. Übersetzung), gehört neben Heideggers "Sein und Zeit" (1927) zu den zentralen Werken des Existentialismus. Es hat das Selbstverständnis der Menschen im 20. Jdt. bewegt: es hat das durch die Erfahrung Auschwitz fragwürdig gewordene traditionelle Menschenbild umgestürzt und den Versuch einer Neubestimmung des Menschen unternommen. 'Das, was der Mensch ist und sein will, entscheidet sich allein durch ihn und in ihm selbst'. Diese These existenzphilosophischen Denkens hat Sartre noch zugespitzt, indem er behauptet: Jeder Mensch hat 'das' Leben, das er verdient. Denn er führt das Leben, das er gewählt hat, und er wird beurteilt nach der Erfüllung dieses gewählten Lebens. Es kommt demnach in unserer Lebens'führung' darauf an, dass das Leben selber nicht zu den bestimmten Möglichkeiten erstarrt, die man verwirklicht 'hat'. In einem solchen Fall wäre das Leben abgeschlossen, und man hätte kein Recht mehr, sich auf andere Möglichkeiten zu berufen, die man noch hätte verwirklichen können. Der Mensch wäre zu dem erstarrt, was er vollbracht hat - er hätte keine Transzendenz mehr. Sofern der Mensch aber seine Freiheit 'ist', ist das Leben, das er führt, auch ein freies Leben. Ist sein Leben ein unfreies, oder ein von Unfreiheit dominiertes, so hat der Mensch in seiner 'freien' Wahl eben die Unfreiheit gewählt. Ein unfreies Leben ist aber auch und vor allem eines, in welchem sich der Mensch von anderen her versteht. Es besteht dann geradezu darin, ein "Sein-für-Andere" zu sein. Sich von anderen her verstehen heißt, sich zu 'sich' als ein in der Welt vorkommendes 'Objekt' zu verhalten. Das Wesen des Menschen wird vergegenständlicht; der Mensch wird zu einer 'Sache', zu einem ökonomisch verfügbaren Objekt. Sartres Generalthese: "Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt", rückt die mit dem Verlust der Transzendenz einhergehende 'Veränderung' des Menschen in den Mittelpunkt seiner Sozialontologie. Problematik und Konsequenzen des Sartreschen Autonomieverständnisses sollen an ausgewählten Passagen seines Hauptwerkes diskutiert werden.

Empfohlene Literatur
"Die Hölle, das sind die anderen" ist ein Zitat aus J.P. Sartres Drama "Bei geschlossenen Türen" (1944).

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