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  Werte und Wertungen. Philosophische Axiologie

Dozent/in
PD Dr. Michael Gerten

Angaben
Proseminar/Hauptseminar
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Frühstudium
Zeit und Ort: Mo 16:00 - 18:00, U2/00.26

Voraussetzungen / Organisatorisches
Studium Generale, Gasthörerverzeichnis, Exportmodule; BA-Philosophie: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh. phA), Aufbaumodul 1 +2 (pPh, tPh), Vertiefungsmodul 1,2,3 (pPh, tPh, phA); Erw. Qualifikationen MA-Philosophie: Kernmodul 1,2 (pPh, tPh), Schwerpunktmodule pPh 1 + 2, phil Anth1 + 2; Freie Spezialisierung I+II; Erw. Grundlagen I+II MA-Public Ethics: Kernmodul 3 (pPh), Vertiefungsmodul 1, 2; Erw. Grundlagen der Ph., LA-Gym: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA), Vertiefungsmodul LA4; LA-GS/HS/RS: Basismodul 2,3,4 (pPh, tPh, phA); EWS-Module 1+2.

Inhalt
Dinge, die direkt vor unseren Augen liegen und doch unbemerkt bleiben, werden uns oft erst durch ausdrückliche Reflexion bewusst. Vielleicht ist es symptomatisch, dass das auch mit dem Wort Wert so ist: es steht auf jeder Tastatur seit Erfindung der klassischen Schreibmaschine. Wir sehen es also fast täglich, ohne es ausdrücklich wahrzunehmen. Bedenkt man zudem seine Wichtigkeit in der unmittelbaren Lebenswelt, muss man sich wundern, dass Wert ausgerechnet in der alles Wissen und alle Wissenschaften fundierenden Philosophie ein noch relativ junger und weitgehend unterschätzter Fachterminus ist: er wurde erst im 19. Jahrhundert (und da auch fast ausschließlich im deutschsprachigen Raum) durch die sogenannte Wertphilosophie eingeführt. Und auch diese hatte nur eine kurze Karriere, führt heute eher ein Schattendasein.

Anders verhält es sich im vorphilosophischen, alltagssprachlichen Diskurs: Hier haben Wertedebatten ihre zyklischen Konjunkturverläufe. Das Standardlamento: Früher war alles besser, heute dagegen sittliche Verwahrlosung (also: her mit den alten Werten!). Oder aber: Gegen den moralischen Niedergang der Gegenwart helfen keine alten Rezepte (also: wir brauchen neue Werte! Nur: woher nehmen?). Andere fordern keine neuen Werte, sondern nur einen neuen Mix der Werte, also eine Änderung in der Wertehierarchie.

Die Klage über den Werteverfall ist so alt wie die Menschheit, mit Konjunktur eben in Krisenzeiten. Friedrich Nietzsche forderte (und förderte) Ende des 19. Jahrhunderts gar eine Umwertung aller Werte (was das 20. Jahrhundert auf schreckliche Weise vollzog ). Aber Werteverfall klingt so, als ob Werte ein Verfallsdatum hätten, Umwertung suggeriert, man könnte beliebig Werte in der Wertehierarchie rauf- und runterschieben oder alte wegfallen lassen, neue einführen.

Die Lehrveranstaltung thematisiert die Bedeutung von Werten für Philosophie und Lebenswelt. In einem ersten Schritt wird die historische Genese des Wert-Begriffs in der (deutschsprachigen) Philosophie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts dargestellt. Dann wird als Hauptaufgabe des Seminars die Erarbeitung eines philosophisch reflektierten, systematischen Wert-Begriffs als Grundlage für eine transzendental-philosophische Wert-Lehre (philosophische Axiologie, von griech. axios/axia = wert/Wert) unternommen. Dabei sollen auch die selbst in der Philosophie verbreiteten Unkenntnisse und Missverständnisse bezüglich des Wert-Begriffs aufgedeckt werden, so etwa die mangelnde Unterscheidung zwischen (objektivem) Wert und (subjektiver) Wertung oder die Verwechslung der Geltung von Werten mit dem Problem ihrer (angeblichen) Existenz.

Die Grundthese des Seminars: Werte haben nicht nur für die praktische Lebenswelt oder die praktische Philosophie, sondern für die Philosophie überhaupt, auch die theoretische (!) eine entscheidende, fundamentale Bedeutung. Man kann das vielleicht schon daran erahnen, dass der für die Philosophie maßgebliche Begriff der Wahrheit eben selbst ein Wert ist!

Die Veranstaltung findet durchgängig in der Form eines sokratischen Dialogs statt. Erwartet werden stetige Mitarbeit durch Selbstdenken und Diskussionsbereitschaft; versprochen werden im Gegenzug tiefgreifende Erkenntnisse für Wissenschaft und Leben.

Empfohlene Literatur
Literaturhinweise erfolgen im Verlauf des Seminars.

Englischsprachige Informationen:
Literature
ECTS-Punkte können durch regelmäßige aktive Teilnahme sowie eine abschließende Hausarbeit (oder einen Essay) erworben werden.

Institution: Lehrstuhl für Philosophie II

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