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  Parlamentsberichterstattung – interdisziplinäre Analyse journalistischer und politischer Öffentlichkeit BA SuP-b (Parlamentsberichterstattung – interdisziplinäre Analyse journalistischer und politischer Öffentlichkeit BA SuP-b)

Dozent/in
Annika Geuß

Angaben
Lehrforschungsprojekt
Rein Präsenz
2 SWS, Schein, Unterrichtssprache Deutsch, Studiengangzuordnung: BA SuP-b
Zeit und Ort: Do 16:00 - 18:00, WE5/04.014

Voraussetzungen / Organisatorisches
Bitte beachten Sie: Es findet ein verbindliches Online-Anmeldeverfahren statt. Nähere Informationen erhalten Sie in den News auf der Homepage des Instituts https://www.uni-bamberg.de/kowi/.
Bitte informieren Sie sich selbstständig über entsprechende Termine und Fristen auf der Homepage. Nachmeldungen können nicht vorgenommen werden! Studienanfänger erhalten weitere Informationen auf den Erstsemestereinführungstagen.

Inhalt
Das Parlament ist selten Gegenstand kommunikationswissenschaftlicher Forschung. Zu Unrecht, denn in der Plenardebatte zeigen sich „vor den Augen der Öffentlichkeit“ die wichtigsten Funktionen der politischen Öffentlichkeit: Kritik und Verantwortungszuschreibung, Rechtfertigung und Legitimation politischer Entscheidungen werden durch die öffentliche Debatte geleistet. Dabei kontrolliert die öffentlich geführte Debatte, ob politische Entscheidungen nachvollziehbar und begründbar sind: Im nichtöffentlichen Teil des parlamentarischen Prozesses kann nur beschlossen werden, was danach im öffentlichen Teil gerechtfertigt werden kann (Weiß 2011).
Jedoch: „[D]er Bundestag als Ganzes [hat] ein Wahrnehmungsproblem“ (Hierlemann/Sieberer 2014: 43), resümieren die Autoren einer der wenigen Studien, in denen die Berichterstattung über deutsche Parlamentsdebatten untersucht wurde. Die Wählerinnen und Bürgerinnen beobachten die Debatten meist nicht direkt, sondern nur indirekt: Eine Umfrage des Allensbacher Instituts von 2014 zeigt, dass nur 27 Prozent der Deutschen in den letzten Monaten eine Bundestagsdebatte im Rundfunk verfolgt haben. Im Jahr 1984 sagten das noch 63 Prozent der Befragten (vgl. Hierlemann/Sieberer 2014: 10). Für die Rezeption der Printberichterstattung gibt es keine aktuellen Zahlen.
Die „Augen der Öffentlichkeit“ sind also die Medien, die durch ihre Berichterstattung die Plenardebatten an die Bürger und Wähler vermitteln: „Woher hat die Bevölkerung im Regelfall ihre Informationen über den Bundestag, wenn nicht aus den Medien? Wie kann das Parlament seine Öffentlichkeitsfunktionen erfüllen, wenn nicht durch die Medien?“ (Mayntz 1993: 351). Zwangsläufig muss die mediale Vermittlung die Debatteninhalte kürzen, manches betonen, anderes auslassen (Plitsch 2014). Aber nach welchen Regeln werden die Berichte gestaltet? Wie sieht die journalistische (Re-)Konstruktion der politischen Debatte aus, die die Bevölkerung erst auf dritter Publikumsebene erreicht (Geuß 2021)? Die rar gesäten Studien deuten darauf hin, dass es Nachrichtenfaktoren wie Personalisierung zu einer Überrepräsentation der Regierungsfraktionen führen (Marschall 1999, Jost et al. 2015) und die Opposition im Rahmen von Agenda Politics begrenzte Möglichkeiten hat, Aufmerksamkeit zu erzeugen (Hohl 2017).
Auf Basis kommunikationswissenschaftlicher, politikwissenschaftlicher und linguistischer Studien werden die Studierenden werden befähigt, Forschungsfragen zur formulieren, systematisch Zeitungsartikel zu Parlamentsdebatten zu recherchieren und zu codieren sowie qualitativ und quantitativ auszuwerten. Eine Hausarbeit, in der die Wahl der Theorie, der Methodik und der Codierung im Hinblick auf die Forschungsfrage begründet wird, schließt das Lehrforschungsprojekt ab.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Parliamentary Reporting - Interdisciplinary Analysis of Journalistic and Political Public Spheres

Credits: 5

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

Institution: Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft

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