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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften >> Philosophie >>

  Einführung in ganzheitliches Selbst- und Weltverständnis (Leibniz' "Monadologie" als systermatische Weiterführung der "Pansophie" des Comenius) (Leibniz' "Monadologie"; "Pansophie" Comenius)

Dozent/in
apl. Prof. Dr. PhD.h.c. Erwin Schadel, Akad. Direktor

Angaben
Vorlesung und Übung
2 SWS, benoteter Schein
Zeit und Ort: Do 12:00 - 14:00, U11/024; Bemerkung zu Zeit und Ort: Sprechstunden im Wintersemester 2008/2009 (M3 Zimmer 129 N) jeweils Di 14.30-16.30 Uhr und Do 14.30 - 15.30 Uhr (außer 4.-11. November 2008)

Inhalt
Wenn Philosophie nicht "aufs Ganze" geht, verliert sie, wie es scheint, ihre Existenzberechtigung. Sie verbleibt, wie jede Einzelwissenschaft, in der unbefangenen Deskriptive; sie wagt es nicht, den Übergang vom Beschreiben zum Begründen des Beschriebenen zu leisten; sie vermeint, dass "Ganzes" im Immer-so-Weiter der Faktenaufzählung erlangt werden könne. Der mährische Reformator Johann Amos Comenius (1592-1670), der als Initiator neuzeitlicher Pädagogik bekannt wurde, wie auch der in Hannover lebende Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), der als der letzte europäische Universalgelehrte angesehen wird, haben sich Leben lang um ein ganzheitliches Selbst- und Weltverständnis bemüht, welches für sie beide in ein (neuplatonisch inspiriertes) trinitarisches Gottesverständnis einmündet, in welchem (anders als in konstruierter Hegelscher Dialektik!) Absolutes und Kontingentes klar unterschieden werden. Die Anwendung des Analogie- und Harmonieprinzips gestattet es beiden Denkern größtmögliche Verschiedenheit und größtmögliche Ordnung konzeptionell zusammenzubringen und gründliche Perspektiven für die sog. Theodizee-Problematik (für die Frage, ob und ggf. wie ein guter Weltenschöpfer angesichts des in der Welt überbordenden Bösen) zu rechtfertigen sei. In onto-harmonikalem Aspekt kann schließlich aufgewiesen werden, dass 'Candide', die beißende Satire, welche der "aufgeklärte" Voltaire gegen Leibniz' These von der 'besten der möglichen Welten' richtete, von ihrem Argumentationsgehalt her letztlich unaufgeklärt bleibt, da sie kein allgemein gültiges Kriterium für menschlichen Denken und Handeln zu entfalten vermag.

Empfohlene Literatur
Literatur: J. A. Comenius: Vorläufer der Pansophie / Prodromus Pansophiae [lat.-dt.], Düsseldorf 1963; G. W. Leibniz [franz.-dt.]. Übers. u. hg. von Hartmut Hecht (Reclams UB 7853), Stuttgart 1998 [3, 10 Euro; bitte anschaffen!]; Ders., Theodizee (PhB 71), Hamburg 1968; Voltaire, Candide, oder Der Glaube an die beste der Welte, München 1986; Ders., Aus dem philosophischen Taschenwörterbuch, München 1985. E. Schadel, Comenius' Pansophie als Initialmoment des Leibnizschen Philosophierens? In: H.Breger u.a. (Hgg.), VIII Internationaler Leibniz-Kongress "Einheit in der Vielheit". Univ. Hannover, 24.-29. Juli 2006. Vorträge, 2. Teil, Hannover 2006, S. 898-908; Ders., Zur ontotriadischen Begründung ganzheitlichen Denkens. In: Schadel (Hg.), Ganzheitliches Denken. Festschr. für A. Rieber zum 60. Geb., Frankf./M. u.a. 1996, S. 13-48; Ders. Monade als Triade. Leibniz' Beitrag zu post-nihilistischer Erneuerung. Ebd., S. 113-134; Ders., Aspekte einer harmonikalen Naturphilosophie bei Johann Amos Comenius. In: Barbara Mahlmann-Bauer (Hg.), Artes et Scientiae. Vol. I, Wiesbaden 2004, S. 499-524; Ders., Die ternare Pansophie des Johann Amos Comenius (1592-1670) als Korrektiv für neuzeitlichen Indifferentismus. In: Salzb. Jahrb. für Philos. 48 (2003) 69-98.

Zusätzliche Informationen
Schlagwörter: Philosophie; Leibniz; Monadologie; Pansophie; Comenius
www: http://www.uni-bamberg.de/phil1

Institution: Lehrstuhl für Philosophie I

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