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  Lektüre und Interpretation: Wilhelm Weischedel: "Skeptische Ethik" (Weischedel: "Skeptische Ethik")

Dozent/in
apl. Prof. Dr. PhD.h.c. Erwin Schadel, Akad. Direktor

Angaben
Seminar
2 SWS, benoteter Schein
Zeit und Ort: Di 12:00 - 14:00, U11/025

Inhalt
Nach Wilhelm Weischedel (1905-1975), der 1932 bei Martin Heidegger mit einer Arbeit über das Wesen der Verantwortung promoviert wurde, leben wir "im Zeitalter des sich vollendenden Skeptizismus". Alles wird hier in den "Wirbel des Fraglichmachens" hineingezogen; es gibt keinen einzigen Lebensbereich mehr, der nicht von "Orientierungslosigkeit und vom Verlust des Gültigen" überschwemmt würde. Eine "zeitgemäße" Ethik entwickeln zu wollen kann deshalb nur dann Ausssicht auf Erfolg haben, wenn sie in Auseinandersetzung mit dem Skeptizismus entwickelt wird. Weischedel weiß dabei auch: "Der Mensch kann nicht, ohne sich selbst aufzugeben, auf die ethische Problematik verzichten". In einem ersten Schritt wird es darum gehen, die zentralen Aussagegehalte der Weischedelschen Studie herauszuarbeiten (1. ideengeschichtliche Erläuterungen zu den Begriffen 'Ethik' und 'Skeptizismus'; 2. systematische Grundprobleme, bes. 'Freiheit' und 'Gewissen'; 3. ethsiche Grundvollzüge: u.a. Haltung der Offenheit, Abschiedlichkeit und Verantwortung). Im Anschluss daran soll dann die Bedeutsamkeit von 'Skepsis' hinsichtlich des menschlichen Selbstvergewisserungsaktes ermittelt werden. Als Paradoxie wird dabei zutage treten, dass 'Skepsis', das vom griechischen Wort her 'Betrachten' / 'Anschauen' bedeutet, eine sachbezogenes Erkennen nicht nur nicht verhindert, sondern sogar als deren Initiationsakt aufzufassen ist. Im erkennenden Subjekt bewirkt sie eine gehörige Sensibilisierung; sie lässt dieses zwiespältig werden und eröffnet eben dadurch eine intellektuale Distanz, welche es ihm gestatten, sich selbst in die Wesensstrukturen der problematisierten Sache hinein zu differenzieren. Die Kluft zwischen Sein und Sollen, welche für neuzeitliche Subjektozentrik (bes. für Kantischen Kritizismus) kennzeichnend ist und hier immer wieder die nihilistische Scheiterns-Erfahrung auslöst, kann damit konzeptionell überwunden werden. Als Grundrhytmus des kontingenten Menschseins lässt sich eine über-kontingente onto-logo-ethische Ganzheitlichkeit in den Blick bringen.

Empfohlene Literatur
Literatur: Wilhelm Weischedel, Skeptische Ethik (st 635) Frankfurt/M. 1980 (Kopiervorlage wird zur Verfügung gestellt!), Alexander Schwan (Hg.), Denken im Schatten des Nihilismus. Festschrift für W. Weischedel, zum 70. Geb., Darmstadt 1975; Margot Braunleder, Selbstbestimmung, Verantwortung und Frage nach dem sittlich Guten. Zum Begriff einer skeptischen Ethik, Würzburg 1990; E. Schadel, Skepsis - Ermöglichung oder Verhinderung menschlicher Ursprungserfahrung? Ein Vergleich antiker und neuzeitlicher Positionen. In: Martin Götze u. a. (Hgg.), Philosophie als Denkwerkzeug. Festschrift für Albert Mues zum 60. Geb., Würzburg 1998, S. 101-118.

Zusätzliche Informationen
Schlagwörter: Philosophie; Lektüre; Interpretation; Weischedel, Wilhelm; Skeptische Ethik
www: http://www.uni-bamberg.de/phil1

Institution: Lehrstuhl für Philosophie I

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