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Literatur des Absurden in Ost und West – Geschichte und Gegenwart
- Dozent/in
- Prof. Dr. Christian Zehnder
- Angaben
- Seminar/Übung
Rein Präsenz 2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Unterrichtssprache Deutsch
Zeit und Ort: Di, Raum n.V.; Di 10:00 - 12:00, OK8/02.04; Bemerkung zu Zeit und Ort: einschließlich eines englischsprachigen Workshops am 3. und 4. Dezember 2024 in OK8/01.26: „Avant-Garde Poetics and the End of Reason“ mit dem US-amerikanischen Dichter, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Eugene Ostashevsky, Prof. an der New York University. // Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche. Bitte schreiben Sie sich in den entsprechenden VC-Kurs ein.
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Modulzugehörigkeit: Anrechnung der Module nach voriger Absprache (2, 4, 5, 6 oder 8 ECTS).
- Inhalt
- ‚Literatur des Absurden‘ ist eine Sammelbezeichnung, die man vor allem mit dem Theater der 1950er und 1960er Jahre assoziiert – mit Samuel Beckett, Eugène Ionesco, Tadeusz Różewicz, Václav Havel, Friedrich Dürrenmatt, Wolfgang Hildesheimer, Harold Pinter, Adrienne Kennedy und anderen. Sie umfasst auch frühere literaturgeschichtliche Phänomene wie die englische Nonsense-Dichtung, Texte von Nikolaj Gogol′, Fedor Dostoevskij und teilweise von Anton Čechov, das Werk Franz Kafkas, den Dadaismus und das Schreiben der unter dem Namen Obėriu bekannten russischen Dichter der 1920er und 1930er Jahre (u.a. Daniil Charms und Aleksandr Vvedenskij). In seiner Studie The Theatre of the Absurd etablierte Martin Esslin 1961 eine ebenso wirkungsmächtige wie selektive Interpretation des Absurden, die stark von der Diagnose einer schicksalhaften „Scheidung [divorce] zwischen dem Menschen und seinem Leben“ aus Albert Camus’ Le mythe de Sisyphe (Der Mythos von Sisyphos, 1942) geprägt war. Erst später wurde das Spektrum weiter geöffnet für Fragen der poetischen Form, des Sprachspielerischen, des Tragikomischen, non-kausaler Denkstile, einer paradoxalen Religiosität usw. Im Zentrum des Forschungsinteresses am Absurden steht damit nicht mehr so sehr ein eindimensionaler Sinn-Verlust, als die „Kollision von Wort-Sinnen“ (stolknovenie slovesnych smyslov (Obėriu). Dieses Seminar bietet eine vergleichende Einführung in die europäischen Literaturen des Absurden mit einem Schwerpunkt auf russischer/sowjetischer und mitteleuropäischen Literaturen (Polen, Tschechoslowakei).
Teil des Seminarprogramms ist der Workshop „Avant-Garde Poetics and the End of Reason“ zur Dichtung und der Dichtungskonzeption von Obėriu mit dem US-amerikanischen Dichter, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Eugene Ostashevsky (New York University) am 3./4. Dezember 2024. Eine Teilnahme am Workshop ist auch unabhängig vom Seminar möglich.
Anmeldung für den Workshop: mailto:christian.zehnder@uni-bamberg.de
Die Primärtexte werden im Original und in Übersetzungen auf VC zur Verfügung gestellt.
- Empfohlene Literatur
- Bennett, Michael Y., The Routledge Companion to Absurdist Literature (2024)
Cornwell, Neil, The Absurd in Literature (2006)
Gavins, Joanna, Reading the Absurd (2013)
Görner, Rüdiger, Die Kunst des Absurden. Über ein literarisches Phänomen (1996)
Jaccard, Jean-Philippe, „Daniil Kharms in the Context of Russian and European Literature of the Absurd“ (in: N. Cornwell, ed., Daniil Kharms and the Poetics of the Absurd, 1991)
Ostashevsky, Eugene (ed.), OBERIU: An Anthology of Russian Absurdism (2006)
Ostashevsky, Eugene, „Oberiu and the Conversations of the Lipavsky Circle“ (in: M. Lipovetsky et al., eds., The Oxford Handbook of Soviet Underground Culture, 2024)
Urban, Peter (Hg.), Fehler des Todes. Russische Absurde aus zwei Jahrhunderten (1990)
- Englischsprachige Informationen:
- Title:
- Literature of the Absurd in East and West – Past and Present
- Credits: 8
- Institution: Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft
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