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Anton Čechov: Erzähler, Dramatiker, Zeitgenosse
- Dozent/in
- Prof. Dr. Christian Zehnder
- Angaben
- Seminar/Übung
Rein Präsenz 2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Kultur und Bildung, Erweiterungsbereich, Modulstudium, Unterrichtssprache Deutsch
Zeit und Ort: Do 10:00 - 12:00, OK8/01.03; Bemerkung zu Zeit und Ort: Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche. Bitte schreiben Sie sich in den entsprechenden VC-Kurs ein.
- Voraussetzungen / Organisatorisches
- Modulzugehörigkeit: Anrechnung der Module nach voriger Absprache (2, 4, 5, 6 oder 8 ECTS).
- Inhalt
- Anton Čechov (1860–1904) begann seine schriftstellerische Laufbahn als Autor humoristischer Kurztexte für Zeitschriften. Doch schon zu Lebzeiten erlangte er im spätzaristischen Russland Ruhm als postrealistischer Erzähler und Dramatiker ersten Ranges. In diesem Seminar wollen wir einen Rundgang durch sein Werk von der frühen witzigen Prosa wie „Smert′ činovnika“ (Tod eines Beamten, 1883) über Meistererzählungen wie „Dama s sobačkoj“ (Die Dame mit dem Hündchen, 1899) bis zu den großen Theaterstücken, darunter Čajka (Die Möwe, 1896), machen. Wir werden Čechov auch als Zeitgenossen kennenlernen: Während nach Čechov der Schriftsteller „nicht Richter seiner Figuren sein sollte […], sondern nur unbeteiligter Zeuge“ (Brief an A. Suvorin, 1888), nahm er als Intellektueller und zumal als praktizierender Arzt eine durchaus engagierte Haltung ein. Diesen Aspekt werden wir anhand von Auszügen aus den Aufzeichnungen Ostrov Sachalin (Die Insel Sachalin, 1895) diskutieren.
Čechov gilt einerseits als Meister der Lakonie, andererseits ist er immer wieder als Pionier eines literarischen ‚Impressionismus‘ sowie als Vorläufer des postdramatischen Theaters gesehen worden. Es entbehrt nicht der Ironie, dass Čechovs Schreiben, von der Literaturkritik seiner Zeit für seine vermeintliche Pointenlosigkeit getadelt, heute in der Industrie des Creative Writing als Vorbild für Storytelling herangezogen wird – man denke an George Saunders’ A Swim in a Pond in the Rain: In Which Four Russians Give a Master Class on Writing, Reading, and Life (2021; dt. 2022). Ob wir von Čechov sogar „leben lernen“ können, wie Saunders suggeriert, sei dahingestellt. In diesem Seminar wollen zunächst den beiden künstlerischen Grundtendenzen Čechovs – der Pointiertheit der Darstellung ebenso wie dem ‚Verfließen‘ der Handlung – in ihren Wechselwirkungen nachgehen.
Die Primärtexte werden im russischen Original und in Übersetzungen auf VC zur Verfügung gestellt. In Übersetzung sind zur Anschaffung die zahlreichen Čechov-Bände bei den Verlagen Diogenes / Reclam / Winkler empfohlen.
- Empfohlene Literatur
- Corrigan, Yuri (ed.), Chekhov in Context (2023)
Čudakov, Aleksandr, Poėtika Čechova (1971)
Kluge, Rolf-Dieter, Anton P. Čechov. Eine Einführung in sein Werk (1995)
Schmid, Wolf, Ornamentales Erzählen in der russischen Moderne. Čechov – Babel’ – Zamjatin (1992)
Senelick, Laurence, The Chekhov Theatre: A Century of the Plays in Performance (1997)
Urban, Peter (Hg.), Über Čechov (1988)
Urban, Peter (Hg.), Čechov-Chronik. Daten zu Leben und Werk (2004)
- Englischsprachige Informationen:
- Title:
- Anton Čechov: Storyteller, Playwright, Contemporary
- Credits: 8
- Institution: Lehrstuhl für Slavische Literaturwissenschaft
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