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Vorlesungsverzeichnis >> Fakultät Humanwissenschaften >>

  Lehramt: Grundlagen der Erziehung / Vertiefungsseminar: Demokratiebezogene Bildung

Dozent/in
Dr. Martin Nugel, Dipl. Päd.

Angaben
Seminar
2 SWS, LAMOD-B-01-01-003b; LAB-B-01-01-003
Zeit und Ort: Mi 8:30 - 10:00, MG2/00.10

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung zur Teilnahme über FlexNow ab 15.04.2019

Inhalt
2019 jährt sich die Gründung der beiden deutschen Staaten im Jahre 1949 zum 70ten Mal. Diese historische Reminiszenz wird im Seminar zum Anlass genommen, die Funktion schulischer und außerschulischer Bildungseinrichtungen im Hinblick auf die Zukunft der Demokratie zu reflektieren. Der schulische bzw. außerschulische Auftrag zur Erziehung in und zur Demokratie wird dabei im Rückgriff auf die ambivalente gesellschaftspolitische Debatte rekonstruiert. Dementsprechend wird einerseits die Stabilität und prinzipielle Anerkennung der demokratischen Verfasstheit der Bundesrepublik Deutsch-land herausgestellt, die sich auch im Schul- und Bildungssystem niederge-schlagen hat (z.B. der Schülermitverantwortung). Auf der anderen Seite stehen Analysen, die die Tendenzen zur Entdemokratisierung (vgl. Hobi/Pomey 2013) kritisch beleuchten und auf die nicht ausgeschöpften Potenziale einer wirksamen Erziehung zur demokratischen Verantwortung auch und gerade in den pädagogischen Institutionen verweisen. Bei aller Unterschiedlichkeit in der Gegenwartsanalyse besteht Einigkeit darin, dass gesellschaftliche Teilhabe, soziale Gerechtigkeit und die Umsetzung von Menschenrechten nur in demokrati-schen Gesellschaften möglich erscheinen (vgl. Roth 2013). Für die Förderung von Demokratie ist dabei die Partizipation von Kindern und Jugendlichen – verstanden als die Fähigkeit und Möglich-keit zur gesellschaftlichen Mitbestimmung ein unabdingbar notwendiges Moment (vgl. Wagner 2013). Damit wird die besondere öffentliche Verantwortung von schulischen und außerschulischen Institutionen und der in ihnen handelnden Professionen deutlich. Lehrerinnen und Lehrer sowie außerschulische Pädagoginnen und Pädagogen müssen daher wissen, dass ihnen eine zentrale Rolle als Demokratiebildnerinnen und –bildner zukommt und darauf reflektieren, wie sie diese zu-künftig interpretieren sollen bzw. wollen. Vor diesem Hintergrund werden im Seminar zunächst (grundlagentheoretisch) Verständnisse und Begründungen demokratischen Handelns aus evolutions- und kooperationstheoretischer Perspektive beschrieben sowie elementare Aspekte der Demokratiepädagogik (Überwältigungsverbot; Fähigkeit zur Selbstbestimmung, Mitbestimmung und Solidarität; Erziehung zur Verantwortung) erarbeitet. Daran schließt sich eine zweite Phase an, in der sich die Studierenden selbstgesteuert und kooperativ mit Praxisformen der Demokratiepädagogik auseinandersetzen. In Abstimmung und Begleitung mit dem Dozenten beforschen die Studierenden ein selbstgewähltes Beispiel aus ihrem je eigenen berufsbiographischen Kontext. Studierende im Lehramt Gymnasium können sich z.B. mit der Schülermitverwaltung auseinandersetzen, Studierende im BA Pädagogik auf die Partizipation von Jugendlichen in der Jugendverbandsarbeit. Andere Beispiele wären: Schule ohne Rassismus, Schüler-Eltern-Lehrer-Foren; Formen der Lehrer-Selbstverwaltung in freien Schulen; Stadtteilversammlungen für Kinder und Jugendliche; das Pro-jekt laut! des Kreisjugendrings Nürnberg usw. Eigene Vorschläge sind erwünscht und können in Absprache mit dem Dozenten bearbeitet werden. Diese Arbeitsphase wird ca. zwischen Ende Mai und Ende Juni stattfinden. Die Ergebnisse der Auseinandersetzung werden anschließend in zwei Seminareinheiten Anfang Juli in Form eines Vortrags im Seminar präsentiert. Grundlegend ist hierbei der Rekurs auf Ergebnisse der Theorie und Empirie zum jeweiligen Beispiel/Projekt, dessen sachliche Beschreibung sowie die Reflexion anhand der zuvor erarbeiteten bildungs- und erziehungstheoretischen Perspektiven im Hinblick auf das Anregungspotenzial für die jeweiligen anderen institutionellen bzw. professionellen Kontexte.
ACHTUNG: Dieser Arbeitsauftrag ist für ALLE Studierenden verbindlich!
Den Abschluss des Seminars bildet der Transfer auf die jeweiligen Implikationen für das professionelle Handeln als Lehrkraft bzw. pädagogische Fachkraft im außerschulischen Bereich. Besondere Aufmerksamkeit erfährt dabei die internationale Perspektive auf die Herausforderungen für eine Demokratisierung der Weltgesellschaft. Im Seminar lernen Studierende unterschiedlicher pädagogischer Studiengänge miteinander (Lehramt, BA-Pädagogik und BA Berufliche Bildung). Voraussetzung für die Teilnahme ist daher die Bereitschaft zu multiprofessioneller Zusammenarbeit. Erwartet werden die Vorbereitung, Durch-führung und Reflexion einer Seminareinheit in Zusammenarbeit mit anderen Studierenden (für BA-Studierende u.U. notwendige Prüfungsleistung).

Englischsprachige Informationen:
Credits: 3

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

Institution: Lehrstuhl für Pädagogik

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