UnivIS
Informationssystem der Otto-Friedrich-Universität Bamberg © Config eG 
Zur Titelseite der Universität Bamberg
  Sammlung/Stundenplan Home  |  Anmelden  |  Kontakt  |  Hilfe 
Suche:      Semester:   
 Lehr-
veranstaltungen
   Personen/
Einrichtungen
   Räume   Telefon &
E-Mail
 
 
 Darstellung
 
Druckansicht

 
 
 Außerdem im UnivIS
 
Vorlesungsverzeichnis

 
 
Veranstaltungskalender

 
 
Einrichtungen >> Wissenschaftliche Einrichtungen der Universität >> Bamberger Graduiertenschule für Affektive und Kognitive Wissenschaften/Bamberg Graduate School of Affective and Cognitive Sciences (BaGraACS) >>

  Kognition, Bildung und Entwicklung

Dozentinnen/Dozenten
Prof. Dr. Michael Hock, Prof. Dr. Claus-Christian Carbon, M.A., Prof. Dr. Jascha Rüsseler, Prof. Dr. Sabine Weinert

Angaben
Vorlesung mit studienbegleitender Prüfung
Präsenz + Online-Anteile
2 SWS, M.Sc. Psychologie und M.Sc. Empirische Bildungsforschung
Zeit und Ort: Do 12:00 - 14:00, MG2/01.10

Inhalt
Die Vorlesung wird voraussichtlich teilweise in Präsenz und teilweise Online (synchron und asynchron) durchgeführt. Informationen sowie Unterlagen zur Vorlesung finden sich zu Beginn der Vorlesungszeit im VC.

Die Veranstaltung ist als Überblicksveranstaltung konzipiert und umfasst vier Themenblöcke.

I. Jascha Rüsseler

Die erste Sitzung widmet sich dem Themenbereich "Implizites Lernen". Nach einer kurzen Einführung in die Thematik werden Theorien der Repräsentation implizit erworbenen Wissens vorgestellt. Es werden aktuelle Forschungsarbeiten besprochen, die sich der Frage widmen, ob implizites, unbewusstes Wissen und explizites, bewusstes Wissen in einem („single systems“ account) oder in mehreren Verarbeitungssystemen („dual - bzw. multiple systems“ account) repräsentiert und verarbeitet werden. Weiterhin wird die Frage beleuchtet, inwieweit implizites Lernen zum Schriftspracherwerb beiträgt und wie/ob es eventuell in Interventionen für leseschwache Personen sinnvoll eingesetzt werden kann.
In den Sitzungen zwei und drei wird das Thema „Geringe Literalität bei Erwachsenen“ behandelt. Dabei wird auf aktuelle Studien zu Lesekompetenzen im Erwachsenenalter, zu Ursachen für geringe Literalität, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Diagnostik geringer Literalität sowie Interventionsmöglichkeiten eingegangen.
Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben.

II. Claus-Christian Carbon

Der zweite Themenblock befasst sich mit den folgenden Themen: 1. Ästhetische Wertschätzung: Wir mögen was wir kennen, aber: wir mögen was neu ist? Wie geht das zusammen? Welche Verarbeitungsprozesse liegen Wertschätzung zugrunde und wie ist es kognitiv zu erklären, dass sich unser Geschmack über die Zeit verändert? Aktuelle Theorien der sog. Empirischen Ästhetikforschung werden besprochen und anhand empirischer Daten reflektiert. 2. Kognitive Karten: Kognitive Karten repräsentieren geografische Relationen, um von A nach B zu gelangen, gleichzeitig sind diese Karten aber systematisch verzerrt und äußerst flexibel hinsichtlich einiger kognitiver als auch affektiver Faktoren. Klassische kognitive Befunde werden mit Hilfe neuer empirischer Evidenzen verglichen und entsprechend erweitert, um zu zeigen, dass kognitive Karten deutlich weniger Informationen beinhalten als bisher angenommen. 3. Gesichtserkennung ist eine der herausragenden menschlichen Leistungen, da eine Unmenge von Informationen massiv parallel verarbeitet werden können. Bei etwa 2.5% der Bevölkerung existiert eine sog. „Gesichtserkennungsschwäche“ (Prosopagnosie), die angeboren und vererbbar ist—daher wird diese Form der Gesichtserkennungsschwäche auch als „kongenitale Prosopagnosie“ bezeichnet. Durch die genaue Analyse jenes Defizits lassen sich sehr weitreichende Schlussfolgerungen zur Gesichtserkennung an sich ziehen. Dies trägt maßgeblich zur Theorienbildung im Bereich der Gesichtserkennung bei. 4. Gesichtsmasken sind seit Beginn der COVID-19 Pandemie in täglichem Gebrauch. Mit dem Tragen von Masken ergeben sich spezifische Problematiken beim Erkennen von Gesichtern aber auch der Erkennung von Emotionen. Diese fallen spezifisch aus, müssen aber genau bekannt sein, um wirkungsvolle Kompensationsmaßnahmen einzuleiten. Gleichzeitig können wir durch das genaue Studium dieser Einschränkungen bei der Erkennung wichtige Rückschlüsse auf die Emotionsverarbeitung an sich ziehen, um bessere Theorie zur Emotionserkennung zu genieren.

III. Sabine Weinert

Im dritten Themenblock werden Zusammenhänge zwischen Sprach- und Kognitionsentwicklung ausgehend von verschiedenen theoretischen Positionen und unter Einbezug verschiedener Entwicklungsstörungen diskutiert. Dabei werden sowohl kognitive Voraussetzungen des Spracherwerbs (sozial-kognitive, konzeptuelle, gedächtnispsychologische, lernpsychologische und informationsverarbeitungsbezogene Voraussetzungen und Einflussvariablen) als auch Spracheinflüsse auf die kognitive Entwicklung (Aufmerksamkeit, Konzepterwerb, Gedächtnis, Problemlösen, Selbststeuerung, Wissenserwerb, Theory of Mind, soziale Entwicklung, schulische Entwicklung) aus entwicklungspsychologischer Sicht empirisch basiert diskutiert. Darüber hinaus werden Zusammenhänge zwischen Lernen und Entwicklung (u.a. sensible Phasen) sowie Altersunterschiede im ungesteuerten Zweitspracherwerb behandelt.

IV. Michael Hock

Im vierten Themenblock werden Theorien und empirische Befunde zum Zusammenhang zwischen Angst, Aufmerksamkeit und Lernen behandelt. Dabei wird auch auf Implikationen für Diagnostik und Intervention eingegangen. Nach einem Überblick über die Rolle von Emotionen in Lern- und Leistungskontexten werden zentrale Konzepte der Angstforschung und deren Operationalisierungsmöglichkeiten vorgestellt. Anschließend werden klassische Modelle der Angst-Leistungsrelation diskutiert (z.B. Aktivierungskonzepte, Cue-Utilization-Hypothese). Den Schwerpunkt bilden neuere kognitive Perspektiven auf die Angst, die sich einerseits auf die Rolle von Aufmerksamkeitsveränderungen angesichts bedrohlicher Reize (z.B. Zwei-Prozess-Theorie) und andererseits auf Angsteffekte im Hinblick auf die Verarbeitungseffizienz (z.B. Aufmerksamkeitskontrolltheorie) konzentrieren. Abschließend werden qualitative Unterschiede in der Reaktion auf Bedrohungen (kognitive Vermeidung, Vigilanz) und deren Funktion für den Angst-Leistungszusammenhang besprochen.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Cognition, Education, and Development

Credits: 3

Institution: Professur für Pädagogische Psychologie

Hinweis für Web-Redakteure:
Wenn Sie auf Ihren Webseiten einen Link zu dieser Lehrveranstaltung setzen möchten, verwenden Sie bitte einen der folgenden Links:

Link zur eigenständigen Verwendung

Link zur Verwendung in Typo3

UnivIS ist ein Produkt der Config eG, Buckenhof