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Einrichtungen >> Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften >> Bereich Politikwissenschaft >> Lehrstuhl für Politikwissenschaft, insbes. Politische Theorie >>

  VS (BA): Gerechtigkeit und soziale Ungleichheit

Dozent/in
Dr. Jürgen Sirsch

Angaben
Vertiefungsseminar
2 SWS
Gaststudierendenverzeichnis, Studium Generale, Zentrum für Interreligiöse Studien
Zeit und Ort: Do 10:00 - 12:00, FMA/00.08

Voraussetzungen / Organisatorisches
Leistungsnachweis:
Hausarbeit, Abgabetermin: 02.05.2018

An-/ Abmeldung über FlexNow
ab Montag, 2.10.2017, 10 Uhr bis Sonntag, 29.10.2017 23:30 Uhr
(Anmeldung nur für Prüfung möglich und notwendig, KEINE Anmeldung zur LV!)

Inhalt
Die wachsende Ungleichheit in Einkommen und Vermögen in den OECD Ländern (siehe http://www.oecd.org/social/inequality.htm) rückt in letzter Zeit immer stärker auf die politische Agenda. So haben bspw. die Kampagnen von Bernie Sanders und Jeremy Corbyn gezeigt, dass mit dem Thema Ungleichheit inzwischen wieder große Mengen an Aktivistinnen und Wählern mobilisiert werden können. Das Seminar setzt sich mit normativen und empirischen Fragen bzgl. Demokratie und sozialer Ungleichheit auseinander: Aus einer normativen Perspektive stellt sich zunächst die Frage, inwiefern, bzw. in welchem Maße, Ungleichheiten auf der gerechtfertigt werden können. Hierbei werden Werte wie Gleichheit, Freiheit, Solidarität, gerechter Lohn und Effizienz diskutiert und zueinander in Beziehung gesetzt.

Um Ungleichheit aus einer normativen Perspektive beurteilen zu können, müssen wir uns auch mit den Auswirkungen und den Ursachen der wachsenden sozialen Ungleichheit befassen. Ungleichheit wird eine negative Wirkung auf die Stabilität und Funktionsfähigkeit von demokratischen Systemen nachgesagt. Auffällig ist, dass steigende Ungleichheit aktuell und auch historisch mit politischer Instabilität einherzugehen scheint. Zudem wird häufig die Vermutung geäußert, dass große Unterschiede in Einkommen, Vermögen und Bildung zu unterschiedlich großen Einflussmöglichkeiten auf politische Entscheidungen führen. Die Befürchtung ist, dass eine systematische Unterrepräsentierung der Interessen ökonomisch schlechter gestellter Bürger zu einer Verstetigung dieser Ungleichheiten und einem Verfall der Demokratie („gelenkte Demokratie“ bzw. „Postdemokratie“) führen könnte. Ebenfalls kontrovers diskutiert werden Effekte von Ungleichheit auf Kriminalität, soziale Mobilität sowie Wachstum und Wohlstand. Auf der anderen Seite werden Ungleichheit auch positive Effekte nachgesagt: Es kann bspw. kaum bestritten werden, dass Ungleichheit eine wichtige Rolle dabei spielt, Anreize für Individuen zu setzen, so dass sie effiziente Beiträge zum gemeinsamen Wohlstand und Fortschritt leisten.

Auf der Grundlage dieser Überlegungen soll nach angemessenen politischen Strategien zum Umgang mit sozialer Ungleichheit gefragt werden. Hier stehen Fragen nach der Angemessenheit unterschiedlicher bekannter wohlfahrtsstaatlicher Institutionen sowie neuer Instrumente, wie bspw. eines bedingungslosen Grundeinkommens oder einer ‚property owning democracy‘, im Vordergrund. Bei diesen Überlegungen müssen auch die politischen Durchsetzungsmöglichkeiten und langfristigen politischen Auswirkungen dieser Instrumente mit einbezogen werden. Das Seminar kombiniert normative, politik-philosophische Ansätze mit empirischen Fragen um eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit aktuellen politischen Fragen zu ermöglichen.

Empfohlene Literatur
Auswahl an relevanter Literatur:

Atkinson, Anthony B. (2016): Ungleichheit: Was wir dagegen tun können. Stuttgart: Klett.

Barry, Brian (2005): Why Social Justice Matters. Cambridge: Polity Press.

Cohen, Gerald A. (2008): Rescuing Justice and Equality. Cambridge (Mass.): Harvard University Press.

Cohen, Gerald A. (2009): Why not Socialism? Princeton: Princeton University Press.

Crouch, Colin (2008): Postdemokratie. Frankfurt a. M.: Suhrkamp.

Hayek, F. A. (2006 {1960}): The Constitution of Liberty. London: Routledge.

Nozick, Robert (1974): Anarchy, State and Utopia. New York: Basic Books.

Piketty, Thomas (2014): Das Kapital im 21. Jahrhundert. München: Beck.

Rawls, John (1999): A Theory of Justice. Revised Edition. Cambridge (Mass.): Harvard University Press.

Rawls, John (2001): Justice as Fairness: A Restatement. Cambridge (Mass.): Harvard University Press.

Van Parijs, Philippe (1995): Real freedom for all. What (if anything) can justify capitalism? Oxford.

Weitere Literatur wird im Seminar bekannt gegeben.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 8

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 20

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