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  Ausgewählte Themen der soziologischen Theorie: Debattierseminar

Dozent/in
Prof. Dr. Gerhard Schulze

Angaben
Seminar
Rein Präsenz
2 SWS
Zeit und Ort: Do 12:00 - 14:00, F21/02.55

Voraussetzungen / Organisatorisches
Den VC-Kurs zum Seminar finden Sie hier: https://vc.uni-bamberg.de/course/view.php?id=48876

Bitte tragen Sie sich bis zum 14.10.2021 in den VC der Veranstaltung ein. Personen, die in den VC eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Organisatorisches

Zeit und Ort
Do 12.15 – 13.45 Raum: F 21/02.55 Beginn: 21. Oktober 2021

Module
MASOZ-ST2: Soziologische Theorie
MASOZ-ST3: Allgemeine Soziologie: Ausgewählte Themen der soziologischen Theorie

Anmeldung
Die Anmeldung erfolgt über den VC durch Eintrag in dem für das Debattierseminar vorgesehenen Kurs.

Corona-Regeln
Das Debattieren im Seminar setzt Präsenz und Sichtbarkeit voraus. Beim Zugang zum Raum F 350 und im Raum auf dem Weg zum Sitzplatz besteht Maskenpflicht (Vorschrift der Hochschulleitung). Im Sitzen kann die Maske abgenommen werden, es sind jedoch die üblichen Sicherheitsabstände zwischen allen Anwesenden einzuhalten (Schachbrett-Anordnung). Auf vorschriftsmäßige Belüftung wird geachtet.

Sitzungstermine
21.10.21 / 28.10.21 / 04.11.21 / 11.11.21 / 18.11.21 / 25.11.21 / 02.12.21 / 09.12.21 / 16.12.21 / 13.01.22 / 20.01.22 / 27.01.22 / 03.02.22 / 10.02.22

Inhalt
Konzept und Ablauf

Lernziel: Vier Kompetenzen
In soziologischen Berufen geht es vorwiegend um aktualisierte gegenwartsdiagnostische Beschreibungen von Kollektiven, die ständigem Wandel unterliegen, wodurch laufend neuer Informationsbedarf entsteht. Dafür ist soziologisches Prüfungswissen zwar notwendig, nicht aber auch ausreichend. Hinzu kommen müssen vier Fähigkeiten, die es erst erlauben, Soziologie im Hier und Jetzt von Diskursen jenseits der akademischen Sphäre in die Gesellschaft hineinzutragen:

1. Soziologisches Denken: Wie ist der allgemeine soziologischen Blick auf singuläre Situationen anzuwenden? Beispiele: Betriebsklima, Rassismus, Integration.

2. Empirische Begründung und Kritik: Welche methodischen Fragen sind mit Aussagen über Kollektive verbunden? Beispiele: Interpretation von Befragungsdaten und Texten, Stichprobenprobenannahmen, Kausalinterpretationen.

3. Soziologische Rhetorik: Wie kann man jenseits der Fachöffentlichkeit soziologisch kommunizieren und diskutieren? Beispiele: Diskussionsrunden in TV und Radio, Politikberatung, Essays in Printmedien, Vorträge mit Diskussion.

4. Philosophische Reflektiertheit: Auf welchen erkenntnistheoretischen Grundentscheidungen beruhen gute Argumente? Beispiele: Begriffskritik und Begriffsbegründung; logische Kritik; Regeln normativer Argumentation; Umgang mit den soziologiespezifischen Problemen von Sinninterpretation, Ungewissheit und Theoriebildung jenseits experimentell-naturwissenschaftlicher Fragestellungen.

Hochschuldidaktischer Ansatz: Learning by doing
Die angeführten vier Kompetenzen werden im Rahmen der Seminardiskussionen und in den Hausarbeiten implizit bei der Auseinandersetzung mit konkreten Themen eingebracht, aber auch im Rahmen der Moderation explizit gemacht. Dabei ist Selbstdenken im Rahmen der soziologischen Perspektive gefordert. Das Seminar ist als Übungsfeld für öffentliche Soziologie gedacht, als Training des freien Argumentierens.
Anders als gewohnt steht dabei nicht Wissensvermittlung im Vordergrund. Vielmehr kommt es darauf an, jenes Wissen, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bereits mitbringen, spontan in der Dialektik des Gesprächs zu aktivieren, Widerspruch auszuhalten und zu erheben, mit Ungewissheit umzugehen und sich die Freiheit zu nehmen, unabhängig von aktuellen Mainstreams Position zu beziehen. Motto des Debattierseminars ist ein Satz von Herbert Spencer: „The great aim of education is not knowledge but action.“

Wie steht es um diese Zielsetzung in der Soziologie? Zum Vergleich: Im Medizinstudium etwa gibt es die klinischen Semester. Im dualen System der beruflichen Bildung in Deutschland wird das praktische Lernen im Betrieb mit der Berufsschule kombiniert. Dagegen vollzieht sich praktisches Lernen in der Soziologie weitgehend autodidaktisch erst nach dem Eintritt in das Berufsleben – etwa in großen Unternehmen, in den Medien (Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen), in der öffentlichen Verwaltung (Kommunen, Länder, Bund), in Bildungsinstitutionen, in der Konsum- und Absatzforschung, zunehmend auch freiberuflich (Beratung, Mediation, Gutachten).

Ablauf und Themen
Am Anfang der wöchentlichen Zusammenkunft steht nicht etwa ein Referat im üblichen Sinn, sondern lediglich ein kurzes, etwa 5- bis 10-minütiges Statement einer Teilnehmerin oder eines Teilnehmers zu einem selbstgewählten Thema, das mit dem Seminarleiter rechtzeitig für diesen Termin abgesprochen wurde. Ab sofort können Themenvorschläge auch per Mail vorgebracht werden: gerhard.schulze@uni-bamberg.de

Dabei kann es um öffentlich diskutierte Ereignisse und Streitfragen gehen, aber auch um allgemeinere Fragen, die einen gegenwärtig umtreiben und über die man sich einmal mit anderen austauschen möchte (zur Anregung der Themenfindung siehe die Liste mit Beispielen aus früheren Debattierseminaren).

An das kurze Statement schließt sich eine vom Seminarleiter moderierte und strukturierte Diskussion an. Die Debatte dreht sich zum einen um Hauptaspekte des jeweiligen Themas, zum anderen um die Frage, was es bedeutet, dieses Thema soziologisch anzugehen (im Sinn der oben genannten 4 Kompetenzen).

Passend zum Thema der Sitzung werden etwa eine Woche vorher Informationen und Stellungnahmen aus verschiedenen Medien im Virtuellen Campus gepostet (Auswahl auch auf Vorschlag der Studierenden).

Prüfungsleistung
Die Leistung besteht (a) in dem themenbezogenen Statement von 5 bis 10 Minuten (siehe oben) sowie (b) in einer Hausarbeit in Form eines potenziell publikationsfähigen Textes, der sich an ein vorgestelltes Publikum jenseits der soziologischen Fachöffentlichkeit wendet – etwa gestaltet als Zeitungsartikel, längerer Leserbrief, Vortrag, Beitrag in einem Internetforum, Radio- oder Fernsehfeature. Zusätzlich wird die Beteiligung an den Seminardebatten in Form spontaner Wortmeldungen erwartet.
Termin für die Abgabe der Hausarbeit: erst nach der jeweiligen Debatte im Seminar; spätestens zum Beginn des nächsten Semesters (25. 04. 2022). Die Bewertung der Hausarbeit schließt ein Feedback in Form eines ausführlichen Wortgutachtens ein.

Themenbeispiele aus früheren Debattierseminare
• Die mediale Konstruktion der Wirklichkeit
• Was Medienkonsumenten glauben – und was nicht
• Generation Internet
• Digitalisierung der Arbeitswelt – Chancen und Risiken
• Familienbilder heute
• Sexueller Missbrauch in Institutionen und der Umgang damit
• Gentrification – der Wandel städtischer Teilgebiete
• Alltagsrassismus
• Populismus in Demokratien
• Was sind „gute“ Staatsbürger? Zum Wandel politischer Leitbilder
• Moral im Zeitalter der Globalisierung
• Die Suche nach Glück in der modernen Gesellschaft
• Die Optimierungsgesellschaft. Eine kritische Zeitdiagnose
• Minimalismus als Lebensphilosophie
• Bedingungsloses Grundeinkommen: Mehr Gerechtigkeit? • Wandel der Parteienlandschaft in Deutschland?
• Menschen und autonome Maschinen
• Bürgerbeteiligung heute
• Sekundäre Viktimisierung
• Predictive Policing
• Burnout und die Arbeit am inneren Gleichgewicht
• Der gegenwärtige Wandel der Geschlechterbeziehungen
• Hate Speech und Fake News
• Siedlungsformen von heute – Wandel, Probleme, Lösungsideen
• Drogen, Sucht und Gegenmaßnahmen
• Bedeutungswandel von Menschenrechten
• Polizei in Deutschland heute: Willkürliche Staatsgewalt oder Prügelknabe der Nation?
• Rassismus in Deutschland (und/oder anderswo)
• Verschwörungstheorien
• Soziologische Aspekte der Corona-Krise
• Öffentlich-rechtliche Medien in Deutschland: Garanten objektiver Berichterstattung oder Manipulationsinstrument der Politik?
• Die letzte Präsidentschaftswahl in den USA
• Ostdeutschland und Westdeutschland 30 Jahre nach dem Mauerfall

Es ist möglich, diese Themen aus vergangenen Debattierseminaren aufzugreifen, zu modifizieren und neu zu bearbeiten.

Empfohlene Literatur
Literaturhinweis zum soziologischen Hintergrund des Debattierseminars

Eine integrierte Zusammenfassung der für das Debattierseminar maßgeblichen Auffassung von Soziologie findet sich in:
Gerhard Schulze Soziologie als Handwerk. Eine Gebrauchsanleitung Frankfurt a.M. 2019: Campus Verlag. 381 S.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Selected Topics of Sociological Theory: Debate seminar

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 25

Institution: Professur für Soziologie, insbes. Europa- und Globalisierungsforschung

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