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Einrichtungen >> Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften >> Bereich Soziologie >> Professur für Soziologie, insbes. Europa- und Globalisierungsforschung >>

  Kommunikation, Medien und Öffentlichkeit: Soziologie als Rhetorik

Dozent/in
Prof. Dr. Elmar Rieger

Angaben
Seminar
Rein Präsenz
2 SWS
Zeit und Ort: Fr 10:00 - 12:00, F21/03.84

Voraussetzungen / Organisatorisches
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich bis zum 28.10.2020 per FlexNow und per E-Mail an die Dozentin bzw. den Dozenten der Veranstaltung. Sie werden dann in den Verteiler eingetragen. Personen, die in den Verteiler eingetragen sind, erhalten hierüber alle Informationen zur Lehrveranstaltung.

Lehrveranstaltung geeignet für:
  • MA Soziologie Schwerpunkt Kommunikation und Internet: Modul MA Soz C.5.1 B 2 "Soziologie der medialen Kommunikation: Grundlegende Strukturen und Prozesse 2"
  • Nebenfach Soziologie in MA-Studiengängen

Inhalt
Wir brauchen die Sprache und den Diskurs, um soziologischer Erkenntnis Ausdruck zu verleihen, Aufmerksamkeit für sie zu wecken und Gehör zu finden. Soziologie ist keine sich selbst genügende Wissenschaft, die allein um des Wissens willen betrieben wird. In letzter Instanz geht es der Soziologie um die Intellektualisierung und Rationalisierung der Gesellschaft, die Aufklärung der Bürger über sich selbst und die Formen und Probleme ihrer sozialen Verhältnisse. Max Weber brachte diesen Punkt auf die paradoxe Formel: "Wir betreiben Soziologie nicht um der Soziologie willen". Die Fragestellungen der Soziologie kommen aus der Gesellschaft, den Problemen der Arbeitsteilung und den Zwängen der Kooperation. Deshalb hat Soziologie ein grundlegend politisches Verständnis von Gesellschaft. Denn die gesellschaftlichen Dinge können so oder auch anders sein. Sie sind kein Ergebnis gesetzmäßiger Entwicklung oder der Ausfluss übermächtiger Strukturen. Der Stoff des gesellschaftlichen Lebens sind Interessen, Einstellungen und Meinungen, habitualisierte Verhaltensweisen, Rollen, Ansprüche und Wünsche, aber auch Abneigung und Unmut, Missachtung, Neid und Ressentiment, Lügen. Sie sind das Material sozialer Ordnung, entscheiden über ihre Stabilität und Würde. Soziale Ordnungen entstehen aus Veränderungen, sind abhängig von menschlichem Geist und menschlichem Wollen, sind also grundsätzlich beeinflussbare Sachverhalte. Der Soziologie geht es letztlich um die von den Bürgern ausgehende gezielte Bildungen und rationale Gestaltungen der Ordnungen der Gesellschaft. Auch wenn das von ihren Vertretern oft in den Hintergrund gerückt wird, nach ihrem ursprünglichen Selbstverständnis ist Soziologie eine Argumentation über die vernünftige Ordnung der Gesellschaft unter dem Aspekt der Möglichkeit ihres Andersseins. Allerdings setzen sich kein soziologisches Argument und auch keine rationale Erkenntnis von selbst durch. Außerdem sind die Argumente der Soziologie immer auch Werturteile, die nicht zwingend und logisch aus den Tatsachen ableitbar sind. Sie muss ihre Argumente vertreten, ihnen Öffentlichkeit, Glaubwürdigkeit und Resonanz verschaffen. Soziologie, genauso wie die anderen Sozial- und Geisteswissenschaften, adressieren immer ein gesellschaftliches Publikum. Deshalb muss die Soziologie der Sprache und den Wörtern Aufmerksamkeit schenken, ihr Publikum reflektieren, ihre Wirkungschancen reflektieren. Diese Art der Wahrnehmung der Soziologie leisten die klassische, von Aristoteles entwickelte Rhetorik und Topik. Durch Rhetorik und Topik wird Soziologie zu einer öffentlichen Wissenschaft, zu einer Argumentationslehre, und letztlich zu einem Teil lebendiger Demokratie.

In diesem Seminar geht es um die gesellschaftliche Funktion der Soziologie, ihren sozial-politischen Ort, die Begründung und Methodik einer als Rhetorik verstandenen Soziologie. Soziologie als Rhetorik zielt auf Soziologie als eine public sociology, auf eine spezifische Kompetenz, Soziologie als Wirklichkeitswissenschaft reflektieren und handhaben zu können.

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 30

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