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Einrichtungen >> Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften >> Bereich Soziologie >> Professur für Soziologie, insbes. Europa- und Globalisierungsforschung >>

  Soziologische Theorie: Debattierseminar

Dozent/in
Prof. Dr. Gerhard Schulze

Angaben
Seminar
Rein Präsenz
Unterrichtssprache Deutsch
Zeit und Ort: Do 12:00 - 14:00, F21/03.79 (außer Do 27.4.2023); Einzeltermin am 27.4.2023 12:00 - 14:00, F21/03.48

Voraussetzungen / Organisatorisches
Module und Organisatorisches

  • MASOZ-ST2: Soziologische Theorie und

  • MASOZ-ST3: Allgemeine Soziologie: Ausgewählte Themen der soziologischen Theorie

  • Präsenz

  • Zeit: Do 12:00 - 14:00. Erste Zusammenkunft: Do 20. 4. 2023

  • Ort: F 21 / 03.79 (davon abweichend am 27.04. F21/03.48)

  • Leistungserwerb (Prüfungsleistung) nur für Studierende im Masterstudium.

  • Studierende im Bachelorstudium können nach persönlicher Vorstellung zur Teilnahme an den Sitzungen zugelassen werden (kein Erwerben eines Leistungsnachweises möglich).

Inhalt
Konzept

Die Inhalte des Soziologie-Studiums lassen sich überwiegend folgenden Kategorien zuordnen: Einführung, Theorien, Methoden, spezielle Soziologien.

Die Anforderungen im späteren Berufsleben gehen jedoch über die dabei erschlossenen Wissensgebiete hinaus. Zu denken ist dabei vor allem an die hauptsächlichen soziologischen Berufsfelder in Wirtschaft, Politik, öffentlicher Verwaltung, Publizistik, Beratung, Bildung und Forschung.

Dort werden die Inhalte des Soziologiestudiums gewiss gebraucht, zusätzlich aber benötigt man weitere Kompetenzen, die typischerweise nicht Gegenstand soziologischen Prüfungswissens im regulären Studium sind.

Dabei geht es zum einen um die Fähigkeit zum freien Reden und Argumentieren im unmittelbaren Gesprächskontakt.

Zum anderen geht es darum, jederzeit über vier allgemeine Perspektiven zu verfügen (implizit und explizit), die in ihrer Gesamtheit soziologisches Denken und soziologische Rhetorik ausmachen. Im Einzelnen:

Was macht den soziologischen Blick aus?

Worin besteht das erkenntnistheoretisches Fundament der Soziologie (konkret: Logik, Begriffsbildung, Theorieformen, Umgang mit Normativität, Wahrheitsbegriff)?

Wie manifestiert sich Wissenschaftlichkeit als Grundhaltung objektiver Wahrheitssuche im „organisierten Skeptizismus“ (Richard Merton)?

Was sind die Besonderheiten der Soziologie im Vergleich zu anderen Wissenschaften?

Diese Perspektiven werden nicht als zu lernender Wissensstoff nahegebracht, sondern in freien Debatten zu aktuellen Themen trainiert (learning by doing) und im Rahmen der Moderation immer wieder explizit gemacht.

Abgrenzung: Das Debattierseminar ist nicht als „Debattierclub“ zu verstehen, als „Verein, dessen Mitglieder sich regelmäßig versammeln, um Debatten in Form eines sportlichen Wettkampfes abzuhalten“ (Wikipedia). Vor allem im angelsächsischen Raum sind solche Debattierclubs an Universitäten zum Zweck rhetorischer und politischer Bildung weit verbreitet. Im Debattierseminar geht es jedoch nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um die oben genannten Fähigkeiten.

Eine Gesamtdarstellung dieses Konzepts erscheint demnächst in der Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (siehe unten: Literatur).

Ablauf

  • Die wöchentlichen Sitzungen beschäftigen sich mit aktuellen Themen im öffentlichen Diskurs.

  • Einzelne Teilnehmende übernehmen die Zuständigkeit für ein Thema, das sie selbst vorschlagen und mit dem Seminarleiter abstimmen.

  • Einige Tage vor jeder Sitzung wird im VC Material zum jeweiligen Thema gepostet, gerne auch auf Vorschlag der jeweils Zuständigen: Artikel aus Printmedien, Videos, Texte aus Internetforen u.a.

  • Der oder die für das jeweilige Thema Zuständige präsentiert eine Sequenz von kurz gefassten Inhalten und/oder Thesen, auf die sich die Debatte in einzelnen aufeinanderfolgenden Abschnitten bezieht.

  • Aus diesem Material entsteht später die Hausarbeit, in die Anregungen aus der Debatte in der jeweiligen Sitzung einfließen können.

  • Die Debatte selbst gleicht einer öffentlichen Diskussionsrunde, wie sie im Fernsehen, im Radio oder auf einem Podium vor Publikum stattfinden. Alle Teilnehmenden im Seminar können sich zu Wort melden und aufeinander Bezug nehmen.

  • Die Debatte dient nicht nur der Bearbeitung des jeweiligen Themas, sondern auch dem Training soziologischer Rhetorik: Verständlichkeit, Flexibilität, Dialektik (kritisieren und Widerspruch aushalten), spontaner Gedankenaustausch im Hier und Jetzt.

  • Die Debatte wird durch den Seminarleiter moderiert.


Themen

Besonders geeignet sind Themen mit Bezug zu aktuellen öffentlichen Diskursen. Schwerpunkte sind gegenwärtig unter anderem: Krieg in der Ukraine, Energiepolitik, Inflation und sinkender Lebensstandard, Digitalisierung, Kritik der öffentlich-rechtlichen Medien, Meinungsfreiheit und Mainstreams, Geschlecht als Naturtatsache oder kulturelle Konstruktion. Möglich sind aber auch persönlich interessierende Themen unabhängig von gegenwärtigen öffentlichen Diskursen

Hier Themenbeispiele aus dem Sommersemester 2022:

  • „Lügen, Unterdrückung und Olympia“ (mit Bezug auf die Olympischen Winterspiele 2022 in China)

  • „Cannabis: Legalize it?!“ (mit Bezug auf die derzeitige Diskussion in Deutschland)

  • „Schatz, ich habe heute keine Lust“ (mit Bezug auf behauptete Geschlechterunterschiede im Sexualverhalten in der Kulturgeschichte)

  • „Ist Essen eine Lebensfrage? Ernährung sagt viel über eine Person aus“


Themenvorschläge werden ab sofort entgegengenommen (per Mail an: gerhard.schulze@uni-bamberg.de). Weitere Themenvorschläge können am Anfang des Semesters mit dem Seminarleiter abgesprochen werden. Ein Zeit- und Themenplan für das gesamte Seminar mit Benennung der jeweils Zuständigen wird in den ersten Wochen erstellt.

Hausarbeiten als Essays

  • Die Hausarbeiten sollen sich in Stil und Argumentationsweise nicht spezifisch an die akademisch-soziologische Fachöffentlichkeit wenden, sondern an ein vorgestelltes allgemeines Publikum, das komplexe Aussagen erwartet und versteht.

  • Anzustreben ist ein „Essay“. Diese Textgattung geht auf Michel de Montaigne (1533–1592) zurück. Es handelt sich um eine Form, die dem jeweiligen persönlichen Stil und Denken Raum gibt, dabei aber durchaus den Kriterien der Wissenschaftlichkeit entsprechen soll, ohne beliebig zu sein (siehe dazu etwa den Wikipedia-Artikel „Essay“)

  • Die Bewertung der Essays erfolgt sowohl in Form einer Note als auch in Form eines Wortgutachtens, das die Note ausführlich begründet.

  • Beispiele für sehr gute Essays aus früheren Debattierseminaren werden im VC gepostet.

  • Für die Fertigstellung der Hausarbeit steht auch noch die vorlesungsfreie Zeit nach dem Sommersemester 2023 zur Verfügung, nötigenfalls kann nach Absprache auch noch mehr Zeit eingeräumt werden.

  • Der Essay gilt als Prüfungsleistung. Die Anmeldung zur Prüfungsleistung und die Bekanntgabe der Noten erfolgt auf dem üblichen Weg über FlexNow.

Empfohlene Literatur
Schulze, Gerhard: Soziologie als Handwerk. Eine Gebrauchsanleitung. Frankfurt a.M. 2019: Campus

Schulze, Gerhard: Learning by Doing im Beruf. Was im Soziologiestudium fehlt. Soziologie, Jahrgang 52, Heft 2, 2023 (DGS Deutsche Gesellschaft für Soziologie)

Englischsprachige Informationen:
Title:
Sociological Theory: Debate Seminar

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