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  Raumsoziologie

Dozent/in
Angelina Jedig, M.A.

Angaben
Proseminar
2 SWS
Zeit und Ort: Einzeltermin am 28.11.2008, Einzeltermin am 12.12.2008, Einzeltermin am 16.1.2009 12:00 - 16:00, Kä/1.110

Inhalt
I. Zum Thema „Hat es mit Bergson angefangen oder vorher? Raum wurde als etwas Totes, Fixiertes, Undialektisches, Unbewegliches begriffen. Im Gegensatz dazu stand Zeit für Reichtum, Fruchtbarkeit, Leben, Dialektik.“ (Foucault) Die „räumliche Verfassung des menschlichen Daseins“ (O. Bollnow) blieb im Vergleich zur Zeit- Analyse lange im Hintergrund oder wurde nur als ergänzende Komponente des Zeitlichen (vgl. „Sein und Zeit“ von Martin Heidegger) geltend gemacht. Nach Bergson erfolgte mitnichten ein Siegeszug des Raumes; der Raum wurde mitgerissen in einen Strudel der cultural turns, und erst in den 1990er Jahren war die Erforschung des sozialen Raumes auch in der Soziologie angekommen. Im 21. Jahrhundert ist die Rede vom Raum oftmals verbunden mit „transnationalen“, „virtuellen“, „unsichtbaren“ Orten, im Zusammenhang mit Internet, vermeintlich neuen Gesellschaftsformen, dem internationalen Terrorismus und seiner geographischen und territorialen Kontrollierbarkeit, es ist die Rede von Gender und Raum, Körper und Macht, Stadtsoziologie und Problemvierteln (vgl. die Ausschreitungen in den banlieues französischer Großstädte), von Verkehrsentwicklung bei gleichzeitiger Umweltkompatibilität, von Landstrichen und Inselgruppen, die im Zuge der Umweltveränderung verschwinden und untergehen werden, von der Realisierung des eigentlichen Lebens im Cyperspace als Second Life. Der Begriff „Raum“ erfährt mit zunehmender Verwendung eine inflationäre Entwertung und Trivialisierung. Grundlage des Proseminars sollen soziologische Primärüberlegungen zum Raum sein, um zu einem Raumbegriff und einem Raumproblembewusstsein zu gelangen jenseits seiner geläufigen populärwissenschaftlichen Tönungen. Raumtheorien und Überlegungen zum Raum sind mitnichten neu: Sie gehen zurück in die Antike, bewegen sich zwischen Philosophie, Mathematik, Psychologie, Anthropologie, Philologie, Geographie und eben Soziologie. Die Leitfrage des PS „Raumsoziologie“ soll sein, wie die klassische und moderne Soziologie den Raumbegriff verwendet, bewertet und ihn in Gesellschafts- und Handlungsanalysen einbezieht. Anhand ausgewählter Texte von Max Weber, Georg Simmel, Max Scheler, Michel Foucault, Pierre Bourdieu, Henri Lefèbvre und Marc Augé wird die Reichweite und soziologische Schärfe verschiedener Raumkonzeptionen ermittelt. Henri-Louis Bergson (1859 – 1941), franz. Philosoph, Nobelpreisträger für Literatur 1927

Institution: Lehrstuhl für Soziologie II

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