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Einrichtungen >> Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften >> Bereich Wirtschaftspädagogik >> Professur für Wirtschaftspädagogik (Prof. Dr. Heinrichs) >>

  FF: Forschungsfragen der Wirtschaftspädagogik - Termin A

Dozent/in
Christian Schölzel, M.Sc. Wipäd

Angaben
Hauptseminar
3,00 SWS
Zeit und Ort: Di 12:00 - 15:00, KÄ7/00.14

Voraussetzungen / Organisatorisches
Zur Teilnahme an dieser Veranstaltung wird vorausgesetzt, dass die Module "Grundlagen des Lernens und Arbeitens (GLA)" und "Grundlagen der beruflichen Bildung (GbB)" aus den wirtschaftspädagogischen Pflichtmodulen des Bachelor BWL erfolgreich abgeschlossen wurden.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten nach Möglichkeit auch die Veranstaltung Methoden und Ergebnisse der Lehr-Lern-Forschung bereits erfolgreich absolviert haben. Vertiefte Kenntnisse in Statistik und der sichere Umgang mit dem Anwendungsprogramm SPSS werden erwartet.

Falls Sie nicht an der Prüfung teilnehmen wollen, bitte melden Sie sich in den angegebenen Frist ab. Bei fehlender Leistungserstellung muss der Versuch sonst mit der Note von 5,0 gewertet werden.

Das Seminar ist aus organisatorischen Gründen auf 16 Studierende begrenzt.

Prüfungsform: Präsentationsleistung und darauf aufbauende Hausarbeit. Die Hausarbeit ist semesterbegleitend zu verfassen. Abgabetermin ist Freitag, 13.07.2018, 12 Uhr im Sekretariat der Professur.

Inhalt
Als Lernort und Lebensraum übernimmt die Institution Schule neben ihrer großen Verantwortung für die individuelle Förderung der Lernenden auch eine Schlüsselfunktion für deren gesellschaftliche Sozialisation. Die konkrete Umsetzung erfolgt dabei durch die Lehrkräfte, deren Aufgabe es unter anderem auch ist, die physische und psychische Gesundheit der Lernenden zu schützen, indem sie mögliche Störfaktoren, welche die persönliche, soziale oder geistige Entwicklung der Lernenden beeinträchtigen könnten, beseitigen bzw. diese verhindern.

Dies gelingt nicht immer, da es an Schulen immer wieder zu Akten psychischer und physischer Gewalt kommt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass es beinahe in jeder Schulklasse zu Bullyingattacken (Mobbing unter Lernenden) kommt. Aufgrund der Rolle, welche internetfähige Smartphones heute im Lebensalltag der Lernenden spielen, hat sich dieses sozial unerwünschte Verhalten verstärkt in die sozialen Medien (instagram, snapchat, ask.fm, usw.) verlagert, um sich dem Einfluss der Lehrkraft zu entziehen. Nichtsdestotrotz handelt es sich um ein schulisches Problem, da 49,1 % der Täter entweder Klassen- oder Schulkameraden sind.

Aufgrund der Rolle, welche Lehrende im Rahmen des besagten Lern- und Lebensraums einnehmen, ist anzunehmen, dass Lehrkräfte mit ihrer Klassenführung bzw. ihrem Classroom-Management einen großen Einfluss auf die Klasse, deren Lernende sowie deren individuelle Werte- und Verhaltensentwicklung im Umgang miteinander nehmen können. So ist die Reaktion der Lehrkraft entscheidend, ob sich Bullyingsituationen im schulischen Klassenverband verfestigen und womöglich auf das Internet ausweiten oder auflösen. In der Praxis zeigt sich jedoch oftmals, dass sich Lehrkräfte unsicher und ängstlich, ungenügend beschützend in Bullyingsituationen verhalten. Des Weiteren bleiben derartige Zwischenfälle unter Lernenden teils ganz und gar von den Lehrenden unerkannt.

Empirische Studien, welche sich mit den Auswirkungen des Handelns von Lehrkräften bei Bullying beschäftigen, sind mit Ausnahme einiger internationaler Studien eher selten. Insbesondere fehlen derartige empirische Untersuchungen bezüglich der beruflichen Schulen vollständig, obwohl diese aufgrund des an ihnen vorherrschenden hohen Grades an Heterogenität einen günstigen „Nährboden“ für (Cyber-)Bullying bieten.

Im Seminar beschäftigen wir uns neben Aspekten der Klassenführung und verschiedenen Einflussfaktoren des (Cyber-)Bullying damit, ob ein Zusammenhang zwischen der Klassenführung der Lehrkräfte und dem (Cyber-)Bullying besteht. Hierbei werden verschiedene Aspekte thematisiert (z. B. Selbst- und Fremdwahrnehmung der Klassenführung, Genderproblematik, Täter-/Opfer-Rolle, Lehrer-Schüler-Beziehung).

Es besteht die Möglichkeit, mittels bereits erhobener Daten von vier Schulklassen vorgegebene und selbst aufgeworfene Hypothesen zu prüfen. Aus den Ergebnissen sollen zum einen Konsequenzen und Handlungsempfehlungen für die Unterrichtspraxis abgeleitet werden und zum anderen weiterer Forschungsbedarf aufgezeigt werden.

Empfohlene Literatur
• BETTS, Lucy R. (2016): Cyberbullying. Approaches, Consequences and Interventions. (Palgrave Macmillan UK) London.
• BLUM, Heike & BECK, Detlef (2014): No blame approach. Mobbing-Intervention in der Schule. 4. Auflage. (Fairaend) Köln.
• BUSCH, Ludger & TODT, Eberhard (2006): Aggression in der Schule. In: ROST, Detlef H. (Hrsg.): Handwörterbuch Pädagogische Psychologie. (Beltz PVU) Weinheim, 1-8.
• FAWZI, Nayla (2015): Cyber-Mobbing. Ursachen und Auswirkungen von Mobbing im Internet. (Nomos) Baden-Baden.
• FESTL, Ruth (2015): Täter im Internet. Eine Analyse individueller und struktureller Erklärungsfaktoren von Cybermobbing im Schulkontext. (Springer VS) Wiesbaden.
• KOUNIN, Jacob S. (2006): Techniken der Klassenführung. (Waxmann) Münster.
• MARES, Nandoli & PETERMANN, Franz (2010): Bullying- und Viktimisierungsfragebogen. (Hogrefe BVF) Göttingen.
• MILLER, sj, BURNS, Leslie David & JOHNSON, Tara Star (2013): Generation Bullied 2.0. (Peter Lang) New York.
• OPHARDT, Dietmut & THIEL, Felicitas (2013): Klassenmanagement. Ein Handbuch für Studium und Praxis. (Kohlhammer) Stuttgart.
• PETERMANN, Franz & MARÉES, Nandoli (2013): Cyber-Mobbing. Eine Bestandsaufnahme. In: Kindheit und Entwicklung, 22(3), 145-154.
• SANDERS, Jua B. P., SMITH, Peter K. & CILLESSEN, Antonius H. N. (2009): Cyberbullies. Their motives, characteristics and types of bullying. (Paper presented at the XIVth European Conference on Developmental Psychology, 18.-22. August 2009) Vilnius.
• SCHÄFER, Mechthild (2008): Mobbing im Klassenzimmer. In: SCHNEIDER, Wolfgang & HASSELHORN, Marcus (Hrsg.): Handbuch der Pädagogischen Psychologie. (Hogrefe) Göttingen, 515-526.
• SCHEITHAUER, Herbert, HAYER, Tobias & BULL, Heike D. (2007): Gewalt an Schulen am Beispiel von Bullying. Aktuelle Aspekte eines populären Themas. In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, 38(3), 141-152.
• SCHEITHAUER, Herbert, HAYER, Tobias & PETERMANN, Franz (2003): Bullying unter Schülern. Erscheinungsformen, Risikobedingungen und Interventionskonzepte. (Hogrefe) Göttingen u.a.
• SCHÖNBÄCHLER, Marie-Theres (2008): Klassenmanagement. Situative Gegebenheiten und personale Faktoren in Lehrpersonen- und Schülerperspektive. (Haupt) Bern.
• SCHUBARTH, Wilfried (2010): Gewalt und Mobbing an Schulen. Möglichkeiten der Prävention und Intervention. (Kohlhammer) Stuttgart.
• SIEWIOR, Slawomir R. (2012): Cyber-Bullying. Definition, Prävalenz, Prävention und Intervention eines medialen und lebensbeeinflussenden Phänomens des 21. Jahrhunderts. (Ergon-Verlag) Würzburg.
• WACHS, Sebastian (2009): Bullying unter Schülern. Eine empirisch-quantitative Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des Cyberbullyings. (VDM Verlag Müller) Saarbrücken.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 6

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 16

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