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  S: Die Nusairier/Alawiten: eine Einführung [Import]

Dozent/in
Dr. Necati Alkan

Angaben
Seminar
2 SWS
Studium Generale, Zentrum für Interreligiöse Studien, Modulstudium
Zeit und Ort: Mi 14:15 - 15:45, SP17/01.18

Voraussetzungen / Organisatorisches
BA Islamischer Orient
  • Vertiefungsmodul I + II
MA Interreligiöse Studien
  • Modulgruppe A "Religiöse Traditionen (A1, A2) (Flexnowanmeldung läuft über das ZIS)
Elite-MA Modul
  • Profilbereich Religion PRel2 bzw. PRel4

Anmeldung in Flexnow zur LV ab dem 01.04. (10.00 Uhr)
In Flexnow sind die Module sind laut Univis zu belegen

Inhalt
Das Seminar befasst sich mit der Geschichte der Nusairier bzw. Alawiten, einer schiitischen Sondergemeinschaft mit Hauptsiedlungsgebiet in Syrien, der Südtürkei und zu einem geringen Anteil im Libanon. In Syrien bilden sie die größte und zugleich herrschende Minderheit. Das Alawitentum entwickelte sich im schiitischen Milieu des Irak im 9./10. Jh., später wurde Syrien zum Zentrum religiöser Aktivität. Nach einem Überblick über ihre frühen Anfänge und ihrer Ausbreitung, werden wir die ambivalente Haltung der sunnitischen Mamluken und Osmanen ihnen gegenüber analysieren. Eine signifikante Änderung des Minderheitenstatus der Nusairier begann Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Zentralisierung des osmanischen Staates als Ergebnis innerer Probleme und der wachsenden Einflussnahme europäischer Großmächte. Somit begann eine Politik der „Zivilisierung“ von nicht-konformen religiösen Gruppen mit dem Ziel sie loyal machen und zum sunnitischen Islam und somit auf „den rechten Pfad“ zu bringen. Ein anderer Faktor das zur „Gleichschaltung“ der Nusairier führte, waren europäische und amerikanische Protestanten, die unter „häretischen“ Gruppen missionierten um diese zu konvertieren. Weder die Osmanen noch die Protestanten waren erfolgreich. Die Nusairier hingegen erfuhren zu dieser Zeit einen kollektiven Transformationsprozess, und sie wählten später für sich selbst die Bezeichnung „Alawiten“ (Arab. ‘Alawiyyūn, Türk. Aleviler). Der Wandel in der Selbstbezeichnung war Teil eines soziopolitischen Prozesses der Abgrenzung vom Osmanischen Reich, der bereits in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts vor seinem endgültigen Zusammenbruch einsetzte. Während des franz. Mandats nach dem Ersten Weltkrieg bekamen sie ihren eigenen Alawiten-Staat (1920-1936). Viele Alawiten dienten in der französischen Armee und nach dem Rückzug der Franzosen und der Unabhängigkeit Syriens (1946) waren sie in der Lage, durch ihre militärischen Erfahrungen später die politische Macht in ihre Hand zu nehmen.

Empfohlene Literatur
  • Friedman, Yaron: The Nuṣayrī-ʿAlawīs: An Introduction to the Religion, History and Identity of the Leading Minority in Syria, Leiden 2010.
  • Prager, Laila: Die ‘Gemeinschaft des Hauses’ Religion, Heiratsstrategien und transnationale Identität türkischer Alawi-/Nusairi-Migranten in Deutschland, Münster 2010.
  • Alkan, Necati: “Divide et impera: Die Gründung des Alawitenstaates nach dem Ersten Weltkrieg”, in: Fikrun wa Fann, Nr. 100, Jubiläumsausgabe 100 Jahre Erster Weltkrieg, Goethe-Institut, 2013, online: http://www.goethe.de/ges/phi/prj/ffs/the/a100/de12239226.htm
  • Alkan, Necati: “Alawiten, Aleviten oder Nusairier?”, L.I.S.A. Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, 2016, online: https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/alawiten_aleviten
  • Winter, Stefan: A History of the ‘Alawis: From Medieval Aleppo to the Turkish Republic, Princeton 2016

Zusätzliche Informationen
Erwartete Teilnehmerzahl: 15

Institution: Zentrum für Interreligiöse Studien / Centre for Interreligious Studies der Otto-Friedrich-Universität Bamberg (ZIS)

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