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S/Ü: Postkolonialismus und kulturelle Identität im neuen lateinamerikanischen Kino [Import]

Dozent/in
Marc Puszicha

Angaben
Seminar/Proseminar/Übung
Rein Präsenz
2 SWS
Studium Generale, Gender und Diversität, Kultur und Bildung, Unterrichtssprache Deutsch
Zeit und Ort: Do 16:00 - 18:00, U5/00.24

Voraussetzungen / Organisatorisches
An- und Abmeldung zur Lehrveranstaltung über FlexNow vom 01. - 30.04.2023
Anmeldung/Abmeldung vom 27. März 2023, 10:00 Uhr bis 24. April 2023, 23:59 Uhr im FlexNow! (Master Literatur und Medien)
Die Fristen für die Prüfungsanmeldung werden zentral während des Semesters bekannt gegeben!


6 ECTS als PS
2 bis 4 ECTS als Übung

Modulanbindung
Basismodul LA, BA
Aufbaumodul LA, BA
Profilmodul LA, BA, MA
Propädeutisches Modul LA, BA
Examensmodul LA
Freie Erweiterung
Erweiterungsbereich MA

Modulzuordnung
• Kulturwissenschaft Spanisch

Modulzugehörigkeiten des Masters Literatur und Medien:
Medienwissenschaftliche Grundlagen: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Vergleichende Literatur- und Medienwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Film- und Bildwissenschaft: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Erweiterung Literatur-, Medien- und Kulturtheorie: Seminar (Referat + Hausarbeit, 8 ECTS)
Profilmodul: Seminar (Referat + mündliche Prüfung, 6 ECTS)
Profilmodul: Übung (Referat, 4 ECTS)

Inhalt
Das Seminar wird in vier separate Themenblöcke aufgeteilt, die verschiedene Aspekte des Postkolonialismus im neuen lateinamerikanischen Kino aufzeigen sollen. Im ersten Themenblock soll eine vergleichende Analyse vorgenommen werden, um die Besonderheiten der interkulturellen Werke lateinamerikanischer Filmemacher im 21. Jahrhundert herauszustellen, die für den globalen Markt produziert und häufig in einer indigenen Sprache gedreht werden. Die auf internationalen Festivals ausgezeichneten Filme von Jayro Bustamante, Óscar Catacora und Alejandro Loayza werden als Beispiele für diesen zeitgenössischen Ansatz vorgestellt, mit dem versucht wird, dem Zuschauer traditionelle indigene Weltanschauungen zu vermitteln und die Marginalisierung bestimmter Gesellschaftsschichten anzuprangern. Als Kontrast dazu werden die Filme Aguirre, der Zorn Gottes (1972) und Fitzcarraldo (1982) von Werner Herzog als vorherige Darstellungen (post-)kolonialer Interdependenz analysiert, um die eurozentrische Perspektive zu verdeutlichen, die zeitgenössische Filmemacher zu überwinden versuchen. Der kolumbianische Abenteuerfilm El abrazo de la serpiente (dt.: Der Schamane und die Schlange, Ciro Guerra, 2015) wird im zweiten Themenblock unter besonderer Berücksichtigung der interkulturellen Begegnungen im Amazonasgebiet und der ethnologischen Feldforschung untersucht. Als besonderer Intertext sollen dabei Auszüge aus dem Roman La vorágine (dt.: Der Strudel, 1924) von José Eustasio Rivera dienen. Im dritten Themenblock wird der chilenische Coming-of-Age-Film Machuca (dt.: Machuca, mein Freund, Andrés Wood, 2004) insbesondere hinsichtlich sozialer Ungleichheit betrachtet, mit besonderem Augenmerk auf die Diskriminierung des indigenen Volkes der Mapuche während der Pinochet-Diktatur (1973-1990). Der peruanische Film La teta asustada (dt.: Eine Perle Ewigkeit, Claudia Llosa, 2009) soll im vierten Themenblock vor dem Hintergrund dekolonialer Femininismustheorien hinsichtlich genderbasierter Gewalt, hierarchischer Beziehungen und transgenerationaler Traumata analysiert werden, wobei als historischer Kontext der Guerrillakampf von Sendero Luminoso (dt.: Leuchtender Pfad) erläutert wird. Neben Kenntnissen zu lateinamerikanischer Filmgeschichte sollen in dem Seminar auch grundlegende Techniken der Filmanalyse vermittelt werden.

Es wird ein Semesterapparat eingerichtet, der ergänzende Texte zu den Filmen enthält. Die Lektüre der entsprechenden Sekundärliteratur sowie die aktive Teilnahme an Diskussionen sind für ein umfassendes Verständnis der zu diskutierenden Inhalte unerlässlich. Es wird von den Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmern erwartet, dass sie sich die Filme zur Vorbereitung auf das Seminar zu Hause ansehen. Darüber hinaus wird jede Seminarteilnehmerin und jeder Seminarteilnehmer an einem Gruppenreferat zu einem kulturgeschichtlichen bzw. filmwissenschaftlichen Thema teilnehmen, welches mit einem der vier Themenblöcke korrespondiert. Spanischkenntnisse werden nützlich sein, sind aber keine notwendige Voraussetzung für die Seminarteilnahme. Die im Seminar gezeigten Filmausschnitte sind in Englisch untertitelt. Beachten Sie auch die weiteren am jeweiligen Institut angebotenen Lehrveranstaltungen, die das Seminar gewinnbringend ergänzen (z.B. HS: Postkolonialismus in der Romania oder V/Ü: Engagierte Literatur in der Romania am Institut für Romanistik). Konsultieren Sie zudem bitte das aktuelle Modulhandbuch für mögliche Modulanbindungen sowie die erwarteten Leistungsnachweise.

Zu Beginn des Seminars werden Kopiervorlagen mit Textlektüren sowie einige literatur- und kulturhistorische Aufsätze im Virtuellen Campus bereitgestellt (Passwort in der ersten Sitzung).

Neben der Anwesenheit im Seminar sind für einen Leistungsnachweis zusätzlich die Anforderungen der Modulhandbücher zu beachten; in der Regel ist eine Hausarbeit vorgesehen. Als Vorbereitung für die Hausarbeit sollen die Grundüberlegungen bzw. Fragestellung der Hausarbeit bereits im Seminar in der Form eines kleinen Referats vorgestellt und diskutiert werden. Es wird empfohlen, die Hausarbeit (6 ECTS) bzw. den Essay (2 bis 4 ECTS) in der jeweiligen Erstsprache zu verfassen, sofern diese Deutsch, Englisch oder eine romanische Sprache ist.

Gender & Diversität / Nachhaltigkeit
In der Lehrveranstaltung hat die Gleichbehandlung aller Studierenden im Sinne eines Diversity Managements hohen Stellenwert. Ziel der Veranstaltung ist es, die Bedeutung von Postkolonialismus und Identität im lateinamerikanischen Kino vor dem Hintergrund unterschiedlicher sozialer und kulturpolitischer Gegebenheiten Lateinamerikas und einer multikulturellen Gesellschaft zu reflektieren. Die Studierenden werden dabei unterstützt, sowohl ihr historisches Bewusstsein als auch ihr vernetztes Denken (geographisch und theoretisch) zu vertiefen. Sie werden außerdem dazu angehalten, die kritische Distanz zwischen der Position und Methodik des Erkenntnissubjekts und dem Erkenntnisobjekt stets mitzudenken. Dabei wird eine Sensibilisierung für Diversität im Hinblick auf Migration, Gender, Herkunftsgeschichte, soziale Zugehörigkeit und Religion/Weltanschauung angestrebt. Die Studierenden sollen in die Lage versetzt werden, die Machtverhältnisse in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten und Konstellationen zu reflektieren. Gefördert wird damit idealerweise soziales Bewusstsein und Citizenship im Sinne der Bereitschaft, Gemeinschaft in demokratischem Sinne mitzugestalten.

Englischsprachige Informationen:
Title:
Postcolonialism and cultural identity in New Latin American Cinema

Credits: 4

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