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HS/Ü: Jüdische Erinnerungsliteratur in Lateinamerika: Margo Glantz und Michel Laub

Dozent/in
Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura

Angaben
Hauptseminar/Proseminar/Übung
2 SWS
Studium Generale, Kultur und Bildung
Zeit und Ort: Di 8:30 - 10:00, U7/01.05 (außer Di 23.6.2020)

Voraussetzungen / Organisatorisches
Informationen zum SoSe 2020: Das Sommersemester im Zeichen der Corona-Krise. Wichtiger als sonst ist es in diesem Sommer, dass wir Sie erreichen können und dass wir möglichst früh erfahren, an welchen Lehrveranstaltungen Sie teilnehmen wollen. Nur so können wir Ihnen helfen. Auf der Homepage (News) des Instituts für Romanistik finden Sie ausführliche Informationen: https://www.uni-bamberg.de/romanistik/news-romanistik/artikel/das-sommersemester-im-zeichen-der-corona-krise/

An- und Abmeldung zur Lehrveranstaltung über FlexNow vom 01. - 30.04.2020
Die Fristen für die Prüfungsanmeldung werden zentral während des Semesters bekannt gegeben!

8 ECTS als HS
6 ECTS als PS
2 bis 4 ECTS als Übung

Modulanbindung
  • Basismodul LA, BA
  • Aufbaumodul LA, BA
  • Vertiefungsmodul LA, BA, MA
  • Profilmodul LA, BA, MA
  • Propädeutisches Modul LA, BA
  • Examensmodul LA
  • Freie Erweiterung
  • Erweiterungsbereich MA
  • Studium Generale

Modulzuordnung
  • Literatur- und Kulturwissenschaft Spanisch und Portugiesisch

  • Modulzuordnung Jüdische Studien und Judaistik:
BA-Hauptfach Jüdische Studien:
V/H-1 (Jüdische Literatur, Kunst und Kultur)
BA-Nebenfach Jüdische Studien und Judaistik 45:
V/N-45 2a+3a (Sprache und Literatur)

Inhalt
Seit der Ankunft der Europäer in Amerika gibt es auf dem lateinamerikanischen Kontinent Menschen jüdischer Religion. In den letzten zwei Jahrhunderten hat sich ihre Zahl jedoch bedeutend erhöht: Zunächst kam es im neunzehnten Jahrhundert zu einer großen Auswanderungswelle europäischer Juden aus mittel- und osteuropäischen Gebieten (Russisches Kaiserreich, Österreichisch-Ungarische Monarchie usw.). Bedingt war diese jüdische Immigration nach Lateinamerika durch wirtschaftliche Not und religiöse Verfolgung in Form von Pogromen. Im zwanzigsten Jahrhundert erfuhr die jüdische Migration von Europa nach Lateinamerika aufgrund der nationalsozialistischen Verfolgungen einen neuen Höhepunkt. Derzeit leben weniger als 400.000 Juden und Jüdinnen in Lateinamerika, insbesondere in Argentinien, Brasilien und Mexiko. Im Seminar beschäftigen wir uns mit Werken der Mexikanerin Autorin Margo Glantz (Las genealogías, 1981, 1990) und des brasilianischen Autors Michel Laub (Diário da queda / Tagebuch eines Sturzes, 2011). Es handelt sich dabei einerseits um eine Autobiographie und andererseits um einen Roman. Die (fiktionale) Erinnerungen, die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft, die Aufarbeitung jüdischen Spuren nach der Migration usw. sind Themen, die in diesen Texten dominieren und mit denen wir uns im Rahmen des Seminars und der Exkursion nach Würzburg auseinandersetzen werden.

Exkursion
Zudem ist eine zweitägige Exkursion am 26. und 27. Mai 2020 nach Würzburg geplant. Die Professur für Romanische Literaturwissenschaft/Schwerpunkt Hispanistik wird sich um eine finanzielle Unterstützung für die Exkursionsteilnahme bemühen. Die Anmeldung zur Exkursion erfolgt in der zweiten LV-Sitzung. Die Exkursion folgt im Rahmen des Exkursionskonzepts der Professur »Deambulando discimus Erfurt als Peripatos«. Ziel ist es, kürzere Exkursionen (2 bis 3 Tage) mit einem Text bzw. einem Buch in der Hand durchzuführen und dabei eine kontinuierliche und anregende Diskussion zu initiieren, die den Zielort literarisch und kulturell perspektiviert.
Der »Peripatos« ( ) war ein großes Schulgebäude mit Vortragssälen und Säulenhallen, das den Zwecken des Unterrichts sowie der wissenschaftlichen Forschung diente. Dort hielt Aristoteles ab ca. 335 vor Chr. seine Lehre. Angeblich philosophierte Aristoteles mit seinen Schülern beim Spazierengehen, weshalb sie »Peripatetiker« genannt wurden. Im Jahr 1910 stellte Abraham Flexner den sogenannten Flexner Report über die Qualität des medizinischen Unterrichts in Nordamerika vor. Für den Report besuchte er 155 medizinische Hochschuleinrichtungen und etablierte dabei das Konzept »ambulando discimus«. Daran anknüpfend wählt die Professur für Romanische Literaturwissenschaft/Hispanistik für ihre Exkursionen jedes Mal einen neuen Peripatos (eine Region, eine Stadt, eine Straße, aber auch ein Gebäude etc.), der von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausführlich durchschritten wird, mit dem Ziel, Lernen und Bewegung zu verbinden: »deambulando discimus«.

Wegen des sich derzeit in Europa verbreitenden Coronavirus findet die Exkursion nach Würzburg selbstverständlich nur dann statt, wenn die zuständigen Stellen der Universität Bamberg, die Behörden Bayerns, Deutschlands oder der Europäischen Union sie explizit gestatten bzw. nicht untersagen.

Zu Beginn des Seminars werden Kopiervorlagen mit Textlektüren sowie einige literatur- und kulturhistorische Aufsätze im Virtuellen Campus bereitgestellt (Passwort in der ersten Sitzung). Das Seminar findet in deutscher Sprache statt, allerdings sind spanischsprachige bzw. portugiesische Texte Basis der Lehrveranstaltung und sie sind nicht immer in Übersetzungen vorhanden, weshalb ein passives Verständnis des Spanischen und Portugiesisch äußerst hilfreich ist. Bei einstimmigem Votum der Studierenden kann das Hauptseminar auf Spanisch stattfinden.
Neben der Anwesenheit im Seminar sind für einen Leistungsnachweis zusätzlich die Anforderungen der Modulhandbücher zu beachten; in der Regel ist eine Hausarbeit vorgesehen. Als Vorbereitung für die Hausarbeit sollen die Grundüberlegungen bzw. Fragestellung der Hausarbeit bereits im Seminar in der Form eines kleinen Referats vorgestellt und diskutiert werden. Es wird empfohlen, die Hausarbeit (6 bis 8 ECTS) bzw. den Essay (2 bis 4 ECTS) in der jeweiligen Erstsprache zu verfassen, sofern diese Deutsch, Englisch oder eine romanische Sprache ist.

Englischsprachige Informationen:
Credits: 4

Institution: Professur für Romanische Literaturwissenschaft / Schwerpunkt Hispanistik

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