Was hat Persönlichkeitspsychologie mit Selbstdarstellung zu tun? Der Begriff ”Persönlichkeit” steht für Echtheit, Einzigartigkeit und Konstanz. Das dramaturgische Modell der Selbstdarstellung wird dagegen meist mit kalkulierter Eindruckslenkung, manipulativen Strategien oder chamäleonartiger Flexibilität assoziiert. Ist es nicht unsinnig, beides miteinander zu verknüpfen? Wird hier nicht- wie so oft - ein faszinierendes Modell überdehnt und dabei auf Phänomene weit außerhalb seines Geltungsbereichs angewendet? Wir sind der Auffassung, dass Persönlichkeit viel mit Selbstdarstellung zu tun hat. Allerdings umfasst der Begriff Selbstdarstellung für uns alle Formen der Eindruckslenkung - von Täuschungen, Verstellungen, taktischen Manövern bis hin zum Ausdruck ”authentischer” Eigenschaften und Befindlichkeiten. So dient auch die Bewältigung von Emotionen nicht nur der Reduktion von Stress, sondern läßt sich als eine Form von Selbstdarstellung interpretieren. Mit ihr werden vor allem der eigene Selbstwert geschützt und soziale Beziehungen reguliert. In unseren aktuellen Forschungsvorhaben untersuchen wir unterschiedliche Stile der Selbstdarstellung - wir sprechen inzwischen lieber von Selbstinterpretation - und die damit verbundenen Stärken und Schwächen. Über die Entwicklung von ressourcenoriertierten Trainings- und Coachingverfahren versuchen wir einen Beitrag zur Verbesserung der Darstellung des Selbst zu leisten.

Selbstdarstellung, Stress- und Emotionsbewältigung, Self-Modeling, Kommunikationstraining, Coaching, Ressourcenorientierte Diagnostik und Persönlichkeitsveränderung

Semi-professionelles Videolabor mit digitaler Videobearbeitung (FAST-Video-Machine)

Prof. Dr. Dr. h.c. Richard S. Lazarus, Univ. of California, Berkeley Dr. Wolf Nowack, Universität Bielefeld Prof. Dr. Astrid Schütz, Technische Universität Chemnitz Prof Dr. Heinz Walter Krohne, Universität Bielefeld Prof. Dr. James T. Lamiell, Georgetown University, Washington

4. Arbeitstagung - Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik 30.11. - 01.11.97

Memoranden des Lehrstuhls Psychologie IV

• Der Einfluss von Stilen der Selbstdarstellung auf die Bewältigung von Redeangst
  
• Die Evaluation des Persönlichkeits-Coachings
  
• Eine Selbstdarstellungsinterpretation des Fünf-Faktoren-Modells der Persönlichkeit
  
• Histrionische Selbstdarstellung als Bewältigungsstil
  
• Internet und Persönlichkeit
  
• Ressourcenorientierung im 360-Grad-Feedback: Der Vergleich von Selbst- und Fremdurteil
  
• Theatralität und Persönlichkeit: Das "Als Ob" in der Selbstdarstellung
  
• Theatralität und Persönlichkeit: Der histrionische Selbstdarstellungsstil
  
• Theatralität und Persönlichkeit: Publikumszentrierte Selbstdarstellung und die Inszenierung von Selbstkonsistenz