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Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler

Das Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, eines der prominentesten, für den Kunsthistoriker wie für den Denkmalpfleger unentbehrlichen Handbücher, wurde im Jahre 1900 vom "Tag für Denkmalpflege" begründet und in der ersten Auflage von Georg Dehio 1905 bis 1912 herausgegeben. Seitdem erscheinen regelmäßig Neubearbeitungen und Neuauflagen in unterschiedlichen regionalen Aufteilungen. Die wichtigste Aufgabe der wissenschaftlichen Bearbeiter besteht darin, sich einen möglichst vollständigen Überblick über den Denkmälerbestand einer Region zu verschaffen, dann das Material zu sichten und die für die Aufnahme ausgewählten Objekte zu beschreiben, aber auch zu würdigen und in ihren städtebaulichen, sozial- und funktionsgeschichtlichen Zusammenhängen zu charakterisieren. Gerade die Erweiterung des Denkmalbegriffs in den letzten 30 Jahren, die Industrie- und Technikdenkmäler, Gartendenkmäler und Bauten des 19. und 20. Jahrhunderts in den Denkmälerkomplex einbezieht, verlangt nach grundlegenden Überarbeitungen.

Für die neuen Bundesländer erwies sich die Aufgabenstellung als besonders schwierig, da hier die wissenschaftliche Aktualität längst nicht mehr gegeben ist. Beispielsweise war in Thüringen die erste, 1907 von Dehio erarbeitete Fassung des Handbuchs nie mehr ergänzt, geschweige denn überarbeitet worden. Es war seitdem auch kein vergleichbares Handbuch über den Denkmälerbestand Thüringens erschienen. Deshalb hat der Projektleiter, der an der Bearbeitung des 1991 erschienenen Dehio-Handbuchs Bayern V:Regensburg und die Oberpfalz wesentlich beteiligt war, 1992 die wissenschaftliche Leitung der völligen Neubearbeitung des Dehio-Bandes Thüringen übernommen. Außerdem bestellte die "Dehio-Vereinigung" (Wissenschaftliche Vereinigung zur Fortführung des kunsttopographischen Werkes von Georg Dehio e.V.) einen Redaktionsausschuß, dem außer dem Projektleiter die Kollegen Dr. Hans Caspary (Mainz) und Prof. Dr. Hans-Herbert Möller (Hannover) angehörten.

Dr. Dieter Martin (Institut für Archäologie, Bauforschung und Denkmalpflege der Universität Bamberg) ist seit Jahren der Geschäftsführer der "Dehio-Vereinigung". Die Finanzierung des Forschungsprojektes "Dehio Thüringen" ist seiner Initiative zu verdanken. Entscheidend war dabei die Förderung durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie: Für den Zeitraum von vier Jahren standen die Mittel zur Verfügung, um zwei wissenschaftliche Mitarbeiter und 12 weitere, über Werkverträge beschäftigte Autoren zu finanzieren. Da die vorhandenen Unterlagen, auch die Denkmallisten des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege, völlig unzureichend waren, mußten die Mitarbeiter systematisch alle Orte bereisen und den gesamten Denkmalbestand kennenlernen, um dann die für das Dehio-Handbuch relevante, repräsentative Auswahl zu treffen. Um hier den Überblick nicht zu verlieren, war ein exakter Zeitplan erarbeitet worden, der für die gesamte Laufzeit des Projektes galt und Zeitvorgaben für die Bearbeitung aller Bezirke Thüringens gab. In regelmäßigen Arbeitssitzungen kam der Projektleiter mit den Mitarbeitern zusammen, um aktuelle Fragen zu diskutieren, fertige Texte in gemeinsamer kritischer Analyse zu besprechen und die Bearbeitungskriterien untereinander abzustimmen. Mehrfach wurden schwierig zu bearbeitende oder besonders komplexe Objekte direkt besucht, entweder zusammen mit dem Berichterstatter oder mit dem Redaktionsausschuß, und die Texte vor den Originalen diskutiert.

Erfreulicherweise konnte der gestellte zeitliche Rahmen weitgehend eingehalten werden. Nach umfangreichen redaktionellen Arbeiten gelang es, den fertigen Band anläßlich der Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger im Juni 1998 der Öffentlichkeit vorzustellen. Der Band umfaßt 1.486 Seiten mit ca. 150 Grundrissen und Plänen und ist im Deutschen Kunstverlag München erschienen. 2003 erschien eine zweite Auflage des Bands, die allerdings (bis auf die Texte zur Stadt Weimar) unverändert geblieben ist.

Mittlerweile ist der Band Bayern V: Regensburg und die Oberpfalz vergriffen, so dass eine Neuauflage erforderlich ist. Sie wird derzeit gründlich überarbeitet. Hierfür zeichnet Achim Hubel verantwortlich; als Bearbeiter konnte Peter Morsbach gewonnen werden.
Projektleitung:
Prof. Dr. Achim Hubel

Beteiligte:
Stephanie Eißing, Bamberg , Franz Jäger, Jena

Beginn: 1.9.1992

Förderer:
Bundesministerium für Forschung und Technologie

Mitwirkende Institutionen:
Wissenschaftliche Vereinigung zur Fortführung des kunsttopographischen Werkes von Georg Dehio e.V.

Publikationen
Drexler, Jolanda ; Hubel, Achim: Georg Dehio - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Bayern V: Regensburg und die Oberpfalz . München - Berlin : Deutscher Kunstverlag, 1991. - 872 Seiten. ISBN 3-422-03011-5
Eißing, Stephanie ; Jäger, Franz: Georg Dehio - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Thüringen . 2. Aufl. München - Berlin : Deutscher Kunstverlag, 2003. - 1486 Seiten. ISBN 3-422-03095-6
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