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Deutsch als Fremdsprache in der Romania vom 15. bis zum 17. Jahrhundert

Das Deutsche ist auf allen Stufen der Sprachentwicklung von Anderssprachigen als Fremdsprache gelernt worden, doch die ältere Geschichte des DaF, namentlich die Zeit bis 1700, war weitgehend unerforscht. Das Projekt untersuchte zwei- und mehrsprachige Sprachführer und Lerngrammatiken des Deutschen (Frühneuhochdeutsch und älteres Neuhochdeutsch) für Italiener aus dem 15. bis 17. Jh. und für Franzosen und Spanier aus dem 17. Jh., außerdem Grammatiken des Deutschen aus dem 16. Jh. unter diesem Aspekt. Die Romania bietet im gewählten Zeitraum die wahrscheinlich umfangreichste Überlieferung und die größte historische Tiefe; die ältesten bekannten Handschriften von Sprachführern stammen vom Anfang des 15. Jh. Romanen (‚Welsche‘) sind – neben Tschechen und Polen – die wichtigste Zielgruppe der Verfasser von Lehrmitteln in Deutschland in der frühen Neuzeit. Das Projekt erfaßte einen wesentlichen Teil der bislang noch unbekannten älteren Geschichte des DaF. Ziel war die Grundlegung einer Geschichte des Erwerbs und des Lehrens von DaF im westromanischen Sprachraum.
Auf der Basis von Lehrmaterialen für den Erwerb des DaF wurden Corpora festgelegt, die die Beschreibung von Grundwortschätzen und Kerngrammatiken sowie von pragmatischen Normen und – in Teilbereichen – die Rekonstruktion von Erwerbsprogressionen erlauben sollten. Dies machte Aussagen darüber möglich, welche Wortschätze und welche Bereiche der Grammatik des Deutschen im jeweiligen Zeitraum für zentral gehalten wurden. Erfaßt wurden über 80.000 Wortformen, etwa 1.000 Phraseologismen und über 6.600 Sätze und Satzäquivalente, von denen etwa 1.000 Nebensätze sind. Auf dieser Basis wurden Grundwortschätze und Kerngrammatiken dokumentiert bzw. rekonstruiert. Ebenso wurden erkennbare pragmatische Konzepte (Hinweise auf Gesprächsführungs- und Kontaktstrategien, Höflichkeitsnormen u.ä.) erfaßt. So konnten Hypothesen über strukturelle und erwerbspsychologische Konstanten aufgestellt werden. Auf diesen Grundlagen wurden Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Bestimmung und Gewichtung der zentralen lexikalischen, grammatischen und pragmatischen Bereiche zwischen den einzelnen Gruppen von Quellen festgestellt. Die Projektergebnisse ermöglichten neue Einsichten in die geschichtliche Entwicklung der Beziehungen zwischen dem deutschen Sprachraum und der westlichen Romania. Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft von Juli 2000 bis Juni 2003. Die Publikation der Ergebnisse ist geplant für 2005.
Projektleitung:
Prof. Dr. Dr. h. c. Helmut Glück

Beteiligte:
Sandra Miehling, Barbara Bruzzone

Stichwörter:
Deutsch als Fremdsprache; Lehrbuch; Romania

Laufzeit: 1.7.2000 - 30.6.2002

Förderer:
Deutsche Forschungsgemeinschaft


Institution: Professur für Deutsche Sprachwissenschaft / Deutsch als Fremdsprache
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